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Tekhnotma - Zeit der Dunkelheit: Roman (German Edition)

Tekhnotma - Zeit der Dunkelheit: Roman (German Edition)

Titel: Tekhnotma - Zeit der Dunkelheit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aleksei Bobl , Andrei Levitski
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wir müssen umkehren …!«
    »Ja, ja, ich weiß!« Der Mönche zog an einem Hebel.
    Die Draisine blieb ächzend stehen, der Motor erstarb, der Scheinwerfer erlosch, flackerte aber gleich wieder auf, der Motor röhrte wieder los, die Räder quietschten, dann setzte sich das Fahrzeug langsam rückwärts in Bewegung. Das Pochen, Knallen und Scharren wurden immer lauter, kamen wie eine Lawine auf uns zu, und dahinter wälzte sich plätschernd und gurgelnd das Wasser heran.
    »Heiliges Kreuz!«, schrie der Mönch und beschleunigte das Tempo. »Gleich holen sie uns ein.«
    Die Draisine fuhr schneller. Luka Stiditsch war aufgestanden, hielt seine Pistole schussbereit und sagte:
    »Das Wasser ist noch weit entfernt, aber die Ratten sind schon ganz nah.«
    Den Blick auf mich und den Zwerg gerichtet, sagte Juna:
    »Wohin fahren wir, Potschtar?«
    »Zur Weiche, zur Weiche … Du!«, schrie er auf einmal und zeigte mit dem Finger auf Tschak. »Zu mir, aber plötzlich!«
    »Was ist denn los?« Der Zwerg duckte sich an den Hebeln vorbei, drängte sich zwischen Luka und Juna nach vorne zu Potschtar.
    »Siehst du diesen Hebel? Wenn ich schreie, ziehst du daran. Und diesen hier …« Potschtar erklärte noch weiter, aber ich hörte nicht mehr zu. Genau wie Luka streckte ich mich zu voller Größe aus und machte meine Howdah schussbereit.
    Die Draisine fuhr im Rückwärtsgang nicht sonderlich schnell, der Tunnel verlief hier schnurgerade und auf einmal wurden am äußersten Rand des Scheinwerferkegels Schatten sichtbar.
    »Ist es noch weit bis zur Weiche, Rasin?«, fragte Juna.
    Ich kam nicht dazu, ihr zu antworten, der Mönch sprang vom Fahrzeug und lief jetzt neben uns her, wobei er mit der Schulter an der Tunnelwand entlangschabte.
    »Da ist sie schon, da vorne«, rief er im Laufen, »aber ich habe sie nie angerührt. Wer weiß, ob sie noch funktioniert …«
    Er überholte die Draisine und war mit einem Satz an dem großen Hebel, der neben den Gleisen aus einem schwarzen Block ragte. Der Hebel rührte sich nicht, aber dann begriff ich, dass der Mönch noch darauf wartete, dass die Draisine die Weiche erreichte.
    Die Räder hämmerten auf die Schienen. Luka Stiditsch schoss.
    Ich hob die Howdah. Der Priester drückte bereits zum zweiten Mal ab, dann zum dritten … Erst begriff ich nicht, wohin er zielte – ich nahm vor uns nur ein undeutliches Flimmern wahr – aber dann sah ich plötzlich, wie sich wenige Meter entfernt etwas aufbäumte. Ich sah einen langen Hals, einen schmalen Kopf mit dreieckigen Ohren, einen beweglichen Schwanz. Schnurrbarthaare. Ein haarloser, magerer Körper.
    Die Ratte hatte die Größe eines Ferkels.
    Die Kugel hatte sie mitten in die Schnauze getroffen. Das Biest stürzte, aber im gleichen Moment wurden weitere Tiere sichtbar. Eine riesige Meute stürmte durch den Tunnel, floh vor dem Wasser, das von hinten auf sie zuschoss. Die Ratten waren schon ganz nah, als Potschtar endlich den Hebel umlegte. Die Schienen quietschten. Der Mönch schrie Tschak zu:
    »Zieh, jetzt ziehen!« Im gleichen Moment rutschte er in einer Öllache aus und stürzte zu Boden, sprang aber sogleich wieder auf die Füße. »Bremsen und dann den Vorwärtsgang! Los, den Vorwärtsgang!«
    Die Draisine stand mit einem Ruck still und Luka Stiditsch, der sich nicht festgehalten hatte, verlor das Gleichgewicht und fiel auf die Bank. Ich schrie:
    »Geht in Deckung!«
    Mehrere Ratten hatten die Draisine erreicht. Tschak warf den Hebel um und duckte sich hinter dem Schaltpult. Die Draisine rollte vorwärts und fädelte schwankend auf das Gleis zum Seitentunnel ein.
    Ich stieg auf die Bank und schoss aus beiden Läufen. Das Schrot warf zwei Ratten zurück, die bereits auf den vorderen Teil der Draisine gesprungen waren. Sie stürzten auf die nachdrängenden Tiere. Potschtar war schon fast auf die Draisine geklettert, als er erneut ausrutschte und stürzte. Ich ließ mich auf die Bank fallen, warf die Waffe zur Seite, hielt mich mit einer Hand an der Banklehne fest und beugte mich tief über den Rand der Draisine. Ich bekam den Mönch am Kragen zu packen. Er röchelte kurz auf, als der untere Kapuzenrand in seinen Hals schnitt, dann zog ich ihn mit einem heftigen Ruck nach oben.
    Die Ratten wälzten sich weiter durch den Haupttunnel, den wir soeben verlassen hatten, während unsere Draisine die Öffnung zum Seitentunnel passierte, die herunterhängenden Mooszungen abriss und an dem herausstehenden hermetischen Tor vorbeischrappte.
    »Nicht

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