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Tempelhyänen

Tempelhyänen

Titel: Tempelhyänen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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nicht bei Jill. Ich ließ es ihr durchgehen. Jill rieb sich den Rüssel und war plötzlich kooperationsbereit.
    Wir gingen zum Haus. Soweit ich es überblickte, sahen uns die Wachleute nicht. Dean ließ uns rein, überwältigt von soviel Besuch. »Frühstück für alle. Servier’s bitte bei Ihro Gnaden.«
    »Ich nicht, danke«, sagte Morpheus. »Ich habe meinen Part erfüllt. Du hast alles unter Kontrolle. Ich muß nachsehen, ob meine Kneipe noch steht.«
    Irgendwie hatte er es verdächtig eilig, aber ich widersprach nicht. Er hatte sein Scherflein beigetragen und mir nicht mal eine überhöhte Rechnung präsentiert. Irgendwas hatte er vor. Und ich wollte ihm dabei nicht im Weg stehen.
    Dean ließ ihn hinaus, nachdem er Jill und Agire beim Toten Mann abgegeben hatte. Jill hatte Schiß. Und Agire machte sich fast ins Hemd. Er versuchte, sich zusammenzunehmen, indem er sich gegen Angriffe auf seine Würde wappnete.
    Sicher gibt es einen guten Grund für die Anwesenheit all dieser Leute.
    »Yo. Wie läuft’s mit den Staatsdienern?«
    Sie verlieren den Überblick über ihr Tun und gehen ein Bierchen zischen. Einige gehen auch anderen Lastern nach.
    »Und die Wachtmeister? Werden sie den Zorn der Oberstadt auf uns herabbeschwören?«
    Sie glauben, oben sei ein Sturmwächter vorbeigestürmt. Sobald Mr. Ahrm außer Sicht ist, werden sie ihren Pflichten weiter nachgehen, ohne sich zu erinnern, ob jemand gekommen oder gegangen ist.
    Das kleine Biest von den Racheengeln war ebenfalls fort. Dean mußte sie im Wohnzimmer versteckt und sie dann hinter mir zur Tür rausgescheucht haben.
    Was ist mit den beiden? erinnerte mich der Tote Mann.
    Ich stellte alle einander vor und schlug vor, wir könnten endlich zu Potte kommen, wenn er uns ein paar Minuten aushelfen würde. Schließlich konnte er ja ihre Gedanken plündern, wenn er wollte.
    Er verblüffte mich, als er ohne jedes Gezicke zustimmte. Als erstes nahm er sich Agire vor. Der Wächter stieß einen panischen Schrei aus. »Ihr habt nicht das Recht! Was hier vorgeht, geht euch nichts an!«
    »Falsch. Ich habe zwei zahlende Klienten und ein persönliches Interesse. Einer meiner Freunde ist in euer Spiel geraten. Er wurde umgelegt. Und einer meiner Klienten ist ebenfalls ermordet worden. Magister Peridont. Schon von ihm gehört? Aber durch seinen Tod erlischt nicht automatisch der Vertrag zwischen ihm und mir. Und mein anderer Klient ist viel zu eklig, um ihn einfach zu enttäuschen. Er heißt Kain Kontamin. Die Söhne Hammons haben ihm an die Reifen seines Rollstuhls gepinkelt. Er will ihre Skalps, alles andere ist ja schon futsch. Falls Sie etwas über ihn wissen, dann ist Ihnen hoffentlich klar, daß Sie ihm besser nicht quer kommen.«
    Agire wußte etwas. Er wurde noch bockiger.
    »Wir müssen nicht unbedingt Feinde sein. Aber mein Freund und ich würden zu gern wissen, was los ist, damit wir aussteigen können und vielleicht auch bei der Gelegenheit die Verrückten von ihrem Elend befreien.«
    Das reicht, Garrett. Sag nichts weiter. Er überdenkt seine Lage und Möglichkeiten und rechnet die Wahrscheinlichkeit hoch, daß du die Wahrheit sagst. Tust du das?
    »Die Wahrheit und nichts als die Wahrheit.« Ich sah Jill an. Das Eis war geschmolzen und hatte ihr das Höschen durchweicht. Offenbar ging ihr richtig die Muffe. Sie konnte ihre Augen nicht stillhalten und wäre am liebsten geflitzt, wenn da nicht Maya zwischen ihr und der Tür gewesen wäre.
    Wir warteten auf Agire. Und der wartete auf eine göttliche Inspiration. Ganz toll.
    Dean brachte einen kleinen Beistelltisch aus der Küche. »Ich habe ein Büffet aufgebaut«, sagte er.
    »Gut. Solange genug da ist.« Ich war hungrig und müde und verlor die Geduld mit meinen Gästen.
    Sie denken auf Hochtouren, Garrett. Mehr kannst du nicht verlangen.
    »Irgendwas Interessantes?«
    Eine Menge. Wir wissen jetzt zum Beispiel, warum Dean und deine junge, deine sehr junge Freundin nicht finden konnten, was diese Frau hier zurückgelassen hat. Sie versucht zu sehr, nicht daran zu denken.
    »Was denn?«
    Meine Antworten verwirrten meine Gäste. Ich ermahnte mich, sie für mich zu behalten, und half lieber Dean, ein Tablett mit Leckersachen reinzutragen. Nicht aus Höflichkeit. Ich hatte Kohldampf. »Frühstück«, verkündete ich.
    Nach einer Pause, die der Tote Mann eingelegt hatte, damit ich vor Neugier verging, dachte er: Sie hat es hier versteckt, während ich schlief.
    »Ich weiß.« Ich ging zu dem Regalbrett mit den

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