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Tempelhyänen

Tempelhyänen

Titel: Tempelhyänen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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Stimmungen hatte ich nicht sehr häufig.
    Ich rief nach einem Bier und setzte mich dann gemütlich hin, um der Natur dabei zuzusehen, wie sie das Dach der Welt bemalte. An die Straße verschwendete ich keinen Blick. Der kleine Mann hatte es sich neben mir auf der Schwelle gemütlich gemacht und mir den großen, kupfernen Krug voller Bier gereicht, den er mitgebracht hatte, bevor ich ihn überhaupt richtig bemerkte.
    Führte er was Übles im Schilde? Was sonst? Aber in dem Kübel war Weider’s bestes Lagerbier. So oft konnte ich mir das nun auch wieder nicht leisten.
    Der Mann war ein kleines Schlitzauge, mit faltigem Gesicht und grauen Haaren. Seine Augen und die gelben Zähne verrieten, daß in ihm eine große Portion nichtmenschlichen Blutes floß. Ich kannte ihn nicht, aber das machte nichts. Es gab eine Menge Leute, die ich nicht kannte. Die Frage war: Gehörte er zu den Figuren, bei denen ich diesen Status auch beibehalten wollte?
    »Danke. Gutes Bier.«
    »Mr. Weider sagte, Sie wüßten es zu schätzen.«
    Ich hatte für Weider mal einen Job erledigt. Es ging um einen Diebesring innerhalb seiner Firma. Es war mir gelungen, die Bande zu überführen, ohne daß dabei seine mitschuldigen Gören allzu übel dastanden. Um Wiederholungstäter abzuschrecken, zahlt der alte Mann mir regelmäßig eine kleine Summe. Jedesmal, wenn ich nichts Besseres zu tun habe, spaziere ich ein bißchen in der Brauerei herum. Die Leute dort macht allein meine Anwesenheit schon nervös. Wenn man bedenkt, was er durch die Diebstähle verloren hat, bin ich eine verdammt günstige Hausratversicherung für ihn. Er zahlt nicht besonders viel.
    »Hat er mich Ihnen empfohlen?«
    Schlitzauge nahm den Krug zurück und setzte ihn geschickt an. Offenbar war er Experte, was Bier anging. »Ich bin leider mit vielen Facetten der profanen Welt nicht vertraut, Mr. Garrett, Mr. Weider hingegen stellt sich ihr jeden Morgen aufs neue. Er behauptet, daß Sie genau der richtige Mann für mich wären. Vorausgesetzt allerdings, es gelänge mir, wie er sich auszudrücken beliebte, Sie dazu zu bringen, Ihren faulen Arsch in Bewegung zu setzen.«
    Das klang ganz nach Weider. »Er ist wesentlich leistungsorientierter als ich.« Und wie. Er hatte mit nichts angefangen, und jetzt gehörte ihm TunFaires größte Brauerei. Außerdem hatte er seine Finger in noch mindestens zwanzig anderen Sahnestücken.
    »Das habe ich mir schon gedacht.«
    Der Krug ging regelmäßig zwischen uns hin und her.
    »Ich habe Erkundigungen über Sie eingezogen. Sie scheinen meinen Bedürfnissen zu entsprechen. Aber genau das, was dafür spricht, Sie zu engagieren, macht es einem schwer, Sie zu gewinnen. Ich weiß nicht, wie ich am wirkungsvollsten an Sie appellieren kann.«
    Es war ein milder Abend, und ich war zu faul, mich zu bewegen. Ich dachte an nichts anderes als an ein verrücktes Pärchen weiter unten auf der Straße. Sie waren die Doppelgänger eines anderen schrägen Pärchens, das schon da rumgehangen hatte, als ich das letzte Mal vor die Tür getreten war. »Sie haben das Bier spendiert, Kumpel. Spucken Sie Ihre Geschichte aus.«
    »Auf diese Höflichkeit hatte ich gehofft. Das Problem ist nur: Sobald ich es erzählt habe, ist die Katze aus dem Sack.«
    »Ich plaudere nicht über meine Klienten. Das ist schlecht fürs Geschäft.«
    »Mr. Weider hat Ihre Diskretion in höchsten Tönen gelobt.«
    »Dazu hat er auch allen Grund.«
    Der Bierkübel machte weiterhin zwischen uns die Runde. Die Sonne sank weiter dem Horizont entgegen. Und der Kleine hielt ein stilles Palaver mit sich ab, um rauszufinden, ob sein Problem wirklich dringend genug war.
    Vermutlich war es noch viel größer. Für gewöhnlich sind sie schon dreimal zu Boden gegangen, bevor sie mich um Hilfe bitten, und selbst dann schleichen sie um das Problem herum wie die Katze um den heißen Brei.
    »Ich heiße Magnus Peridont.«
    Das haute mich nicht um, und ich wurde auch nicht ohnmächtig. Selbst meine Kinnlade blieb oben. »Magnus?« fragte ich. »Kein Mensch heißt Magnus. Das ist nur ein Kosename, den sie irgendeinem Kerl angeheftet haben, der schon so lange tot ist, daß alle vergessen haben, was für ein Knallkopf er gewesen ist.«
    »Haben Sie noch nie von mir gehört?«
    Anscheinend trug er einen Namen, den man kennen sollte. Es hatte bestimmt schon mal irgendwo auf irgendeiner Scheißhauswand gestanden oder so. »Keine Ahnung. Das Glockenspiel rührt sich nicht.«
    »Mein Vater war der Ansicht, ich wäre zu

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