Temptation: Weil du mich verführst
ebenso wenig das Risiko einer ungewollten Schwangerschaft eingehen wie er. Weshalb also die ganze Aufregung?
Ihr entspanntes Gefühl hielt bis zu dem Moment an, als sie die Suite betrat und Ian angespannt mit dem Handy am Ohr vor dem riesigen Kamin auf und ab gehen sah. Er wirkte wie ein Tiger im Käfig. Bei ihrem Anblick hielt er inne.
»Alles klar«, sagte er und starrte sie an. Seine Lippen waren zu einer schmalen Linie zusammengepresst. »Sie ist gerade hereingekommen.« Er tippte auf das Display und legte das Telefon auf den Kaminsims.
»Wo warst du?« Francesca versteifte sich beim Klang seiner eisigen Stimme. Er trat auf sie zu und starrte sie an. Seine Augen schienen förmlich zu glühen.
»Laufen«, antwortete sie und blickte vielsagend an sich hinunter.
»Ich habe mir Sorgen gemacht. Du hast nicht einmal eine Nachricht hinterlassen.«
Sie riss die Augen auf. »Ich dachte nicht, dass du vor mir zurück sein würdest«, erklärte sie, verblüfft über seine mühsam unterdrückte Wut. »Was ist denn los mit dir?«
Seine Züge verfinsterten sich. »Ich bin derjenige, der dich hierhergebracht hat. Folglich bin ich für dich verantwortlich. Es wäre mir lieb, wenn du nicht einfach davonlaufen würdest«, herrschte er sie an, wandte sich ab und ließ sie stehen.
»Ich bin für mich selbst verantwortlich. Das habe ich die letzten dreiundzwanzig Jahre ganz gut allein geschafft, herzlichen Dank«, rief sie aufgebracht.
»Du bist mit mir hier«, sagte er und fuhr herum.
»Ian, das ist doch lächerlich«, rief sie. Sie konnte es nicht glauben, dass er sich so aufregte. Was steckte hinter seiner Wut? Klebte er so an seinen Plänen, dass er mit einer spontanen Entscheidung wie ihrem Entschluss, eine Runde laufen zu gehen, nicht leben konnte? »Du kannst doch nicht ernsthaft wütend auf mich sein, nur weil ich joggen war.«
Ein Muskel zuckte an seinem Kiefer. Hinter dem zornigen Funkeln in seinen blauen Augen sah sie so etwas wie Hilflosigkeit und tiefe Sorge. O Gott, er hatte tatsächlich Angst um sie gehabt. Aber warum? Trotz ihrer Verärgerung wurde ihr Herz weich. Er trat auf sie zu. Instinktiv wich sie beim Anblick der Eindringlichkeit in seinem Blick zurück.
»Ich bin wütend, weil du einfach verschwunden bist, ohne ein Wort. Hättest du vorher etwas gesagt, wäre es etwas völlig anderes gewesen. Auch wenn ich vielleicht gesagt hätte, dass es mir lieber wäre, wenn du nicht ganz allein durch eine wildfremde Stadt läufst. Wir sind hier nicht in Chicago. Und du sprichst so gut wie kein Französisch.«
»Ich habe mehrere Monate hier gelebt!«
»Es gefällt mir trotzdem nicht, wenn jemand, für den ich die Verantwortung trage, einfach verschwindet«, erklärte er knapp.
Sein Blick wanderte an ihr hinab. Plötzlich war sie verlegen – sie trug nur Shorts, ein eng anliegendes T-Shirt und einen Sport- BH . Sie spürte, wie sich ihre Brustwarzen unter seinem durchdringenden Blick aufrichteten.
»Geh duschen«, sagte er, wandte sich ab und trat zum Kamin.
»Wieso?«
Er stützte sich mit dem Arm auf dem Sims ab und sah sie an. »Weil du noch viel lernen musst, Francesca«, antwortete er eine Spur milder. Sie schluckte.
»Wirst du mich … bestrafen?«
»Ich habe mir große Sorgen gemacht, als ich hereinkam und das Zimmer leer vorfand. Ich war davon ausgegangen, dass du hier auf mich wartest. Deshalb lautet die Antwort Ja. Ich werde dich bestrafen, und dann werde ich dich ficken, und zwar zu meinem alleinigen Vergnügen. Wenn du dann deine Lektion immer noch nicht gelernt hast, werde ich dich vielleicht noch ein zweites Mal bestrafen. So lange, wie es eben braucht, bis du begreifst, dass ich es nicht dulde, wenn du impulsiv handelst.«
Trotz ihrer wachsenden Wut spürte sie, wie sich ihre Brustwarzen gegen den Stoff ihres straff sitzenden BH s drückten und eine Hitzewelle durch ihren Unterleib schoss.
»Du kannst mich gern bestrafen, wenn du willst, aber nicht, weil ich joggen war. Das lasse ich nicht zu. Das ist völlig idiotisch.«
»Denk, was du willst. Aber du wirst dich jetzt unter die Dusche stellen und den Morgenmantel anziehen. Und nichts darunter. Warte im Schlafzimmer auf mich«, befahl er, wandte sich ab und griff nach seinem Handy. Er drückte eine Nummer und begrüßte jemanden auf Französisch, gefolgt von einer Reihe von Fragen. Damit war sie offiziell entlassen.
Am liebsten hätte sie ihm an den Kopf geworfen, er könne sich seine Dusche sonst wohin schieben, genauso wie seinen
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