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Temptation: Weil du mich verführst

Temptation: Weil du mich verführst

Titel: Temptation: Weil du mich verführst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Kery
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weiß. Sie haben es in Ihrem Anschreiben für den Wettbewerb erwähnt.«
    »Ich kann nicht glauben, dass Sie etwas für Expressionismus übrig haben.«
    »Wieso nicht?« Seine tiefe Stimme jagte ihr einen leisen Schauder über den Rücken, und sie spürte, wie sich die Härchen in ihrem Nacken aufrichteten. Sie sah ihn an. In ihrer Begeisterung hatte sie gar nicht gemerkt, wie dicht er neben ihr stand.
    »Weil Sie … na ja, mein Bild ausgewählt haben«, antwortete sie lahm. Sein Blick wanderte an ihrem Körper entlang. Sie schluckte. Er hatte seinen Mantel aufgeknöpft. Ein würziger Seifenduft stieg ihr in die Nase. Sie spürte ein leises Ziehen, begleitet von dieser eigentümlichen Wärme, die sich in ihrem Unterleib ausbreitete. »Sie scheinen … viel für Ordnung übrig zu haben«, versuchte sie weiter zu erklären. Ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern.
    »Stimmt«, bestätigte er, während sich ein Schatten über seine Züge legte. »Ich hasse Schlampigkeit und Unordnung. Aber darum geht es bei Sorenburg nicht.« Er betrachtete das Bild. »Sondern darum, dem Chaos eine Bedeutung zu verleihen. Sehen Sie das genauso?«
    Sie war überrascht. Noch nie hatte sie jemanden Sorenburgs Arbeit so kurz und prägnant zusammenfassen gehört.
    »Doch, das sehe ich genauso«, bestätigte sie langsam.
    Er lächelte flüchtig. Sein voller Mund war das Attraktivste an ihm, abgesehen von seinen Augen. Und seinem kräftigen Kinn. Und seinem unglaublichen Körper …
    »Täusche ich mich, oder höre ich da tatsächlich einen Funken Respekt in Ihrer Stimme, Francesca?«
    Sie wandte sich ab und starrte blicklos auf den Sorenburg, während sie um Atem rang. »Sie verdienen meinen uneingeschränkten Respekt. Ihr Kunstgeschmack ist wirklich erlesen.«
    »Danke. Das sehe ich rein zufällig genauso.«
    Sie riskierte einen Seitenblick. Seine blauen Augen durchbohrten sie förmlich.
    »Bitte, geben Sie mir doch Ihre Jacke«, sagte er und streckte die Hand aus.
    »Nein.« Wieder schoss ihr das Blut in die Wangen, als ihr bewusst wurde, wie schroff sie geklungen hatte. Verlegen blickte sie auf seine immer noch ausgestreckte Hand.
    »Ich nehme sie Ihnen ab.«
    Sie öffnete den Mund, um ihm zu widersprechen, schloss ihn beim Anblick seiner leicht erhobenen Brauen jedoch wieder.
    »Die Frau ist diejenige, die die Kleider trägt, Francesca, nicht umgekehrt. Das ist die erste Lektion, die ich Ihnen beibringen werde.«
    Siewarf ihm einen gespielt verärgerten Blick zu und streifte ihre Jeansjacke ab. Die Luft fühlte sich kühl auf ihrer nackten Haut an, ganz im Gegensatz zu Ians Blick. Sie straffte die Schultern.
    »Das hört sich fast so an, als wollten Sie mir noch weitere Lektionen beibringen«, sagte sie und reichte ihm die Jacke.
    »Könnte sein. Bitte, folgen Sie mir.«
    Er hängte ihre Jacke auf, ging den galerieartigen Korridor ein Stück weiter entlang, ehe er in einen schmaleren, von Messingleuchten erhellten Flur bog. Schließlich öffnete er eine Tür, und Francesca trat ein. Eigentlich hatte sie erwartet, einen weiteren Raum voll kostbarer Kunstwerke vor sich zu sehen, doch stattdessen stand sie in einem großen, schmalen Zimmer, über dessen gesamte Breite sich eine Fensterfront vom Boden bis zur Decke erstreckte. Ian machte keine Anstalten, das Licht einzuschalten. Das war auch nicht notwendig, denn der Raum wurde von zahllosen Lichtern der Wolkenkratzer erhellt, deren Schein vom nahen Fluss zurückgeworfen wurde. Wortlos trat sie ans Fenster. Er stellte sich neben sie.
    »Diese Gebäude leben … manche mehr, manche weniger«, hauchte sie mit einem betrübten Blick, den er mit einem Lächeln quittierte. Wieder spürte sie, wie sie verlegen wurde. »Ich meine, es hat zumindest den Anschein. So habe ich es immer empfunden. Jedes einzelne hat eine eigene Seele. Vor allem bei Nacht … Ich kann es fühlen«, fügte sie verlegen hinzu.
    »Das weiß ich. Genau deshalb habe ich mich für Ihr Bild entschieden.«
    »Also nicht wegen seiner geraden Linien und der präzisen Reproduktion?«, fragte sie mit bebender Stimme.
    »Nein. Das war nicht der Grund.«
    Seine Züge wurden ausdruckslos, als sie lächelte. Er verstand ihre Kunst also doch, registrierte sie mit einem unerwarteten Glücksgefühl. Und … sie hatte ihm geschenkt, was er sich gewünscht hatte.
    Wieder fiel ihr Blick auf den atemberaubenden Ausblick. »Jetzt verstehe ich, was Sie gemeint haben«, sagte sie mit bebender Stimme. »Seit anderthalb Jahren habe ich keine

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