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Tenebra 2 - Dunkle Reise

Tenebra 2 - Dunkle Reise

Titel: Tenebra 2 - Dunkle Reise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Luckett
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sofort auf den Beinen, um ihm zu helfen, den Eimer zu halten und ihn zu stützen. Er war einer Ohnmacht nahe, der arme alte Knabe, und ich legte einen Arm um ihn, während ich ihn stützte und halb den Niedergang hinauf ins Freie trug.
    Im Streulicht des dünnen Mondes sah ich Barras' Augen wie die einer Eidechse glitzern, aber er blieb unter seiner Decke und drehte sich herum. Das war nicht sein Problem. Silvus würgte wieder, und ich stützte ihn und hielt ihm den Eimer unter das Gesicht, als er in der kühlen Luft wankte. Grames musste ebenfalls wach geworden sein, aber es war auch nicht sein Problem. Vielleicht würde Arienne hinter ihrem Vorhang erwachen und sich Sorgen machen, doch würde sie ein paar Minuten brauchen, um aufzustehen und sich anzukleiden.
    Die Nacht war still und dunkel. Nur eine dünne Mondsichel ritt auf ein paar Federwolken, die langsam über das Sternenfeld nach Nordosten zogen. Die Geräusche des Flusses – das Glucksen des Wassers unter dem Bug, das Quarren von Fröschen und das Knarren von Schleppseil und Zuggeschirren – betonten nur die Stille. Die Pferde bewegten sich in gleichmäßigem Schritt den sandigen Treidelpfad entlang. Ihre Hufschläge waren kaum zu hören. Eine Laterne hing von einer Stange, die der Treiber über die Schulter gelegt hatte, eine zweite trug der Junge, der ungefähr zehn Schritte vor den Pferden ging. Beide verbreiteten genug Licht, sodass der Pfad gut zu sehen war. Der Treiber und sein Junge waren ganz mit ihrer Arbeit beschäftigt. Nun, das Gleiche galt für mich.
    Silvus fühlte sich offensichtlich schlecht. Ich half ihm zur Reling, wo er sich über den Fluss beugte. Es schüttelte ihn, und wieder überkam ihn ein Würgen.
    »Die Luft ist besser hier oben«, keuchte er, nachdem das Schlimmste vorüber war. Ich legte ihm eine Hand an die Stirn.
    »Könnte sein, dass du Fieber hast. Vielleicht die Schwarze Gallsucht.«
    Der nächste Gardist trat einen Schritt zurück. Er war einer der beiden Wachhabenden. Der andere stand auf dem Achterdeck. Die beiden, die Freiwache hatten, waren anscheinend nicht aufgewacht und lagen ruhig unter ihren Decken hinter der Luke. Wenn sie wach waren, konnten sie sich beruhigt sagen, dass die Sache sie nichts angehe. Der Schiffsführer stand am Ruder, nicht mehr als ein schwärzerer Umriss vor dem matten Schimmer auf dem Fluss.
    Silvus keuchte. Er lehnte sich schwer gegen mich und machte rasselnde Geräusche in der Kehle. Er zitterte.
    »Mir ist kalt, Willan«, sagte er jämmerlich.
    »Ich werde dir eine Decke holen.« Ich wandte mich zu unserem Bewacher. »Hier, helfen Sie mir.« Ich machte es so selbstverständlich und herablassend, dass der Mann ohne lange Überlegung nähertrat. Silvus fiel beinahe gegen ihn, und er grunzte und hielt das Gewicht bei den Schultern, wandte gleichzeitig das Gesicht vom Atem des kranken Mannes. Ich eilte nach achtern zum Niedergang.
    »O Götter, den Eimer!«, stöhnte Silvus, und ich hörte einen weichen, dumpfen Schlag, sah eine schattenhafte Bewegung. Ich blickte zurück, eilte dann nach achtern, wo der Schiffsführer an der Pinne lehnte. Der zweite wachhabende Gardist stand in seiner Nähe und spähte in die Dunkelheit. Er hatte die Laternen am Treidelpfad beobachtet, oder vielleicht war er ein wenig nachtblind. Ich beachtete ihn nicht und sprach den Schiffsführer an.
    »Haben Sie noch einen Eimer – eine Schüssel, etwas dergleichen?«, fragte ich leise aber besorgt, und legte meine Hände wie bittend zusammen. Er sah mich an, als hätte ich ihn um ein Fass Wein und seine Tochter gebeten. Vom Vordeck drang ein weiterer dumpfer Schlag zu uns. Der Gardist wandte den Blick von mir und wollte dem Geräusch nachgehen. Schnell zog ich den Stein aus der Tasche und hieb ihn dem Mann mit Wucht hinter das Ohr. Er ging zu Boden, und mein Dolch war an der Kehle des Schiffsführers. Ich zog die Ruderpinne herum, und die Barke hielt auf das nahe Ufer zu.
    Der erste Schläfer der Freiwache regte sich jetzt. Es gelang mir, ihn mit einem kräftigen Tritt gegen den Kopf auszuschalten, bevor er etwas sagen konnte, aber es gab dem anderen Zeit, aus seinen Decken zu rollen. Statt zu schreien, was er hätte tun sollen, griff er noch am Boden zwischen die Decken, wo er sein Messer hatte, und ich stampfte ihm auf die Finger. In diesem Augenblick stieß die Barke ans Ufer, und ich wurde gegen ihn geworfen, als er heulend und seine gebrochene Hand umklammernd auf die Knie kam. Mehr durch Zufall als durch

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