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Tenebra 2 - Dunkle Reise

Tenebra 2 - Dunkle Reise

Titel: Tenebra 2 - Dunkle Reise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Luckett
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sicherem Schritt über den Hof gehen und die steile Treppe zum Eingang hinaufsteigen, wo Barras stand.
    Er schüttelte den Kopf. »Bist ein zäher Bursche, Will, das muss man dir lassen. Dein Chef genauso. Aber wir werden sehen. Nehmt ihn.«
    Er führte uns durch den Innenhof ins Untergeschoss des Wohngebäudes der Burg. Ich hatte Gelegenheit, mich umzusehen und mit den Örtlichkeiten ein wenig vertraut zu machen.
    Es war eine ziemlich gewöhnliche kleine Burganlage aus früherer Zeit, vermutlich als Sitz eines vom Landesherrn bestellten Pflegers erbaut. Palas und Wirtschaftsgebäude waren unter einem Dach vereint, und die niedrig gewölbte Halle, die wir im Erdgeschoss durchschritten, diente der Garnison und dem Gesinde als Aufenthaltsraum sowie zum Essen und Schlafen. Je nach Bedarf wurden Tische und Bänke aufgestellt oder zusammengeschoben, um Platz für das zusammengerollte Bettzeug zu schaffen. Die zwei Obergeschosse mochten den Rittersaal und die privaten Gemächer enthalten, aber wir stiegen hinunter.
    Barras öffnete eine Tür im rückwärtigen Teil der Halle neben der Küche, und es ging die übliche steinerne Wendeltreppe hinunter. Zwei vollständige Umdrehungen, und wir gelangten in den Keller.
    Hier wurden die Vorräte aufbewahrt. Getreide in aufeinander gestapelten Säcken, Fässer mit Bier und Wein. Stockfisch, stark geräucherte und gesalzene Schinken. Tonnen voller Äpfel, Fässer voll Sauerkraut, Vorräte für einen langen Winter. Oder eine Belagerung.
    Barras führte uns zu einem Winkel, wo einige der Vorräte offenbar in aller Eile umgelagert worden waren. Ich sah Umrisse auf den Steinplatten, wo Fässer gestanden hatten, und auf einer Seite waren Hafersäcke bis zur Decke gestapelt. Hier konnte man deutlich erkennen, dass die oberen Lagen frisch aufgelegt waren. Die Umschichtung hatte etwas Raum an der Wand freigemacht, und dort waren zwei neue Garnituren Fesseln mit Bolzen an der Wand befestigt, Beineisen unten, Handschellen oben. Ich betrachtete sie noch, als von der Wendeltreppe Schritte hörbar wurden und Silvus mit grimmiger Miene hereinkam, von zwei Bewachern eilig vorwärts gestoßen.
    Barras konnte sich mit einer ruckartigen Kopfbewegung zur Wand begnügen. Sie legten uns nacheinander die Eisen an, und der Schmied trat mit Hammer und Locheisen näher, um die Nieten zu setzen.
    »Ihr kennt den Dreh«, sagte Barras. »Legt die Handschellen auf das Eisen. Wenn er daneben haut, wird er euch die Handgelenke zerschmettern, also haltet still.«
    Das brauchte er mir nicht zweimal zu sagen. Nacheinander wurden die Hand- und Fußschellen auf den Gegenhalter gelegt, Nieten durch die Löcher gesteckt und breitgeschlagen. Ich war an die Wand gekettet, hatte genug Spielraum, um zu sitzen, konnte mich aber nicht auf den Boden legen. Silvus erhielt die gleiche Behandlung.
    Barras überprüfte den festen Sitz der Nieten und das Spiel der Ketten. »Gut genug«, grunzte er und winkte dem Schmied, dass er gehen könne. »Nun, Herrschaften. Seht euch dies an.«
    Er wandte sich um und zog ein schmutziges Tuch von dem Tisch hinter ihm. Dann zeigte er uns die Instrumente, die dort ausgelegt waren. Das nahm den größten Teil der nächsten Stunde in Anspruch, da er uns ihren Gebrauch in allen Einzelheiten beschrieb. Als er mit dem letzten Gegenstand fertig war, nickte ich. Ich versuchte trotzig auszusehen, aber mein Magen krampfte sich zusammen. Silvus hing erschöpft und niedergeschlagen in seinen Ketten, das hagere Gesicht gezeichnet vom Wissen um sein Scheitern.
    »Nun«, sagte Barras. »Morgen in aller Frühe, Silvus, wirst du mir sagen, dass du tun wirst, was immer Grames wünscht. Und dann wird er mir von da an jeden Tag sagen, dass er mit dir zufrieden ist. Wenn du es nicht tust oder er mit dir unzufrieden ist, werden wir an Will hier arbeiten, und du wirst die ganze Zeit zusehen.«
    Er trat zurück und wandte den Kopf zur Seite, ohne uns aus den Augen zu lassen. »Zwar sind sie an die Wand gekettet, aber damit geben wir uns nicht zufrieden. Bewacht sie, besonders Silvus.« Er grinste. »Aber du kannst dein Talent nicht zur Flucht gebrauchen, was, Silvus? Das würde ja bedeuten, dass du dein heiliges Gelübde brechen müsstest.« Er schüttelte den Kopf und wandte sich zu seinen Männern. »Bewacht sie trotzdem. Üblicher Schichtdienst. Ich möchte, dass zwei von euch jederzeit hier sind.«
    »Roly hat noch die gebrochene Hand. Er kann kein Schwert halten. Und Sim hat noch die Gehirnerschütterung von dem

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