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Tenebra 3 - Dunkle Burg

Tenebra 3 - Dunkle Burg

Titel: Tenebra 3 - Dunkle Burg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Luckett
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sie.«
    »Ehrenwort?«, fragte Silvus schiefmäulig. Es war eine einfältige Frage, und noch einfältiger wäre es, solchen Zusicherungen zu vertrauen.
    Aber Schwester Berichterstatterin nickte nur. »Sie möchte, dass wir hineingehen. Ich schlage etwas anderes vor. Wir gehen bis auf Rufweite an den Eingang heran und lassen alle Waffen zurück. Sie kommt zum Eingang, aber nicht weiter, so dass sie sich beim ersten Anzeichen von Bedrohung zurückziehen kann.«
    »Damit könnten wir uns zu Zielen machen«, bemerkte Silvus.
    »Mh. Aber in diesem Fall hätte sie nichts als einen oder höchstens zwei Leichen gewonnen, und dazu die Feindschaft der Siedler und des Ordens. Ich denke, wir sollten ihr soweit entgegenkommen, um herauszubringen, was sie will.«
    Silvus nickte. »Gut.«
    Im Hintergrund seines Denkens stand sein Eid. Ich wusste das, weil auch ich an meinen Eid dachte. Zusammen stiegen wir das letzte Wegstück hinauf und kamen zur Kuppe und in Sichtweite der Felsplatte.
    Sie stand offen und erwartete uns. In der Öffnung stand einer der Unterirdischen, blinzelte ins Licht und hielt sich im kühlen Schatten. Und hinter ihm, beschirmt von ihm und im Schatten nur halb gesehen, befand sich eine kleine, schmächtige Gestalt.
    »Halt!« Wir waren zwanzig Schritte entfernt. Die kindliche Stimme klang hell und scharf, aber selbstbewusst, und wir blieben stehen. Die Luft knisterte vor Spannung.
    »Halten Sie Ihre Hände so, dass ich sie sehen kann.«
    Wir zeigten unsere leeren Hände und ich lächelte ein wenig, als ich in ihrer Sprache den Tonfall und den Dialekt der Straßen von Tenebra heraushörte. Aber dies war keine Straßengöre mehr. Vielleicht nickte sie, ich konnte es nicht genau erkennen. »Gut«, rief sie herüber. »Wer spricht für den Orden?«
    Schwester Berichterstatterin trat einen halben Schritt vor und das Mädchen in der Öffnung spannte sich, ebenso sein Bewacher. Aber die Schwester nickte ihr nur zu.
    »Ich«, sagte sie mit ruhiger Stimme.
    »Sie?« Das Misstrauen war herauszuhören. »Nicht der alte Mann?«
    Silvus machte ein gekränktes Gesicht und Schwester Berichterstatterin lächelte beinahe. »Ser de Castro und Ser de Parkin stehen in unserem Dienst. Der Orden spricht für sich selbst.«
    Schweigen. Dann: »Und die andere Dame?«
    Auch Arienne sprach für sich. »Ich bin Arienne Brook, Gast des Ordens, und studiere das Talent. Die Gabe, die du besitzt. Und ich spreche zu den Unterirdischen.«
    »Auch Teska studierte das Talent«, erwiderte das Mädchen in einem Ton kalter Abneigung.
    »Wer?«, fragte Arienne.
    »Sie kennen ihn nicht? Seien Sie dankbar.«
    Arienne nickte, als hätte sie verstanden. Schwester Berichterstatterin räusperte sich. »Was möchtest du von uns?«, fragte sie.
    Meine Augen hatten sich unterdessen an den Schatten im Höhleneingang gewöhnt und ich konnte das Mädchen, das dort über die Schulter des Wächters blickte, besser erkennen. Sie hatte ein kleines Gesicht, scharf geschnitten und mit hellen, wachen Augen. Der Wächter umfasste mit einer Hand den Griff seines Kurzschwertes. Die andere hielt etwas an der Unterseite der Felsplatte über seinen Kopf. Wahrscheinlich hielt er sich in Bereitschaft, sie jeden Augenblick fallen zu lassen.
    Das Mädchen kniff die Augen zusammen. »Ich möchte Ihnen sagen, dass Sie Frieden von mir haben werden, wenn Sie mich in Ruhe lassen. Ich habe nichts gegen die Leute hier. Sie können Tauschhandel treiben und in Frieden leben, wie sie es immer getan haben, solange niemand versucht, mich zu behelligen. Leben und leben lassen.«
    Schwester Berichterstatterin blieb still.
    »Was sagen Sie?«
    Schwester Berichterstatterin schüttelte bedauernd, aber entschieden den Kopf. »Nein, ich kann dir nicht Ruhe und Frieden garantieren. Es wäre gegen mein Gelübde. Du benutzt das Dunkel.«
    »Das ist nicht wahr!« Ihre Stimme klang schrill wie das Geschrei von Kindern, die sich auf dem Spielplatz streiten. Schwester Berichterstatterin verschränkte die Arme vor der Brust und ging nicht auf den Vorwurf ein. Nach kurzer Pause fuhr das Mädchen fort: »Überhaupt wollen Sie nur, dass ich was für Sie tue. Wie Teska. Dass ich Dinge mache, um Ihnen zu helfen. Und ich würde nie wieder frei sein. Tue es oder brenne auf dem Scheiterhaufen, sagte er.«
    »Aha«, erwiderte Schwester Berichterstatterin. »Ich beginne zu verstehen. Dieser Teska war Fürst Nathans Mann?«
    »Ja.« Die Antwort kam unfreundlich. »Genau wie diese zwei Raufbolde Ihre

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