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Tenebra 3 - Dunkle Burg

Tenebra 3 - Dunkle Burg

Titel: Tenebra 3 - Dunkle Burg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Luckett
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für uns ist es ein Problem. Wenn Nathans Heer die Sperrfeste belagert, können wir sie nicht erreichen.«
    »Ich wollte ohnehin nicht dorthin, wie Sie wissen.«
    »Ich dachte, wir hätten darüber gesprochen, Asta. Du kannst nicht ewig bei den Unterirdischen bleiben.«
    »Der Krieg wird auch nicht ewig dauern.«
    Sie nickte zögernd. »Ich nehme an, das ist unter deinem Gesichtspunkt vernünftig. Aber das Problem ist Nathan. Für ihn besteht die ganze Welt nur aus seinen Untertanen und seinen Feinden. Er wird dich nicht als eine Feindin ertragen. Er wird nicht mit dir verhandeln, nicht auf Treu und Glauben. Du bist seine Sklavin und tust mit deinem Talent für ihn, was er von dir verlangt, oder du bist tot.«
    Sie ließ mich darüber nachdenken, wandte sich um und sprach mit den Leuten, die uns in Empfang genommen hatten. Wieder hielt ich mich heraus. Zuletzt nickte sie.
    »Gut«, sagte sie. »Wir gehen weiter.«
    Vom Landeplatz führte ein Weg aufwärts, trübe im Lampenschein. »Gib Acht, wohin du trittst«, bemerkte sie. »Man bringt uns hier Vertrauen entgegen. Normalerweise würden sie ihre Hallen und Wege keinem Menschen zeigen. Aber dieses Vertrauen bedeutet nicht, dass sie mehr beleuchten, als für unser Fortkommen notwendig ist.«
    »Sie können, was mich betrifft, ruhig alle Laternen anzünden, die sie haben«, sagte ich. »Ich könnte nicht um alles in der Welt den Weg zurück finden.«
    Sie sprach wieder zu ihnen, und ich glaubte dieses leise Zucken unter den Augen zu sehen, das Heiterkeit anzeigt. Doch drang ich nicht in ihr Bewusstsein ein, um mich zu vergewissern.
    Am Ziehen in den Oberschenkeln merkte ich, dass der Gang aufwärts führte. Seit wir die Boote bestiegen hatten, war es allgemein aufwärts gegangen, bald mehr und bald weniger. Nun mündete der Gang in eine lange, natürliche Höhlenkluft, felsig und uneben, aber mit ausgehauenen Stufen, wo es nötig war. Dann ging es ernstlich bergauf und ich begann Stufen zu zählen.
    Nach hundert fühlte ich es. Nach dreihundert schmerzten meine Muskeln so, dass ich mich von Stufe zu Stufe schleppte. Nach vierhundert, als ich drauf und dran war, um eine Ruhepause zu bitten, bogen wir ab und durchquerten eine weitere Höhle auf einer an Ketten hängenden Brücke. Ich blickte über das Geländer hinab. Tief unten gab es Lichtpunkte und kleine Gestalten, die im Feuerschein mächtiger Schmelzöfen arbeiteten. Schwere Hämmer waren zu hören, die wie Glocken auf Metall schlugen, und irgendwo weiter entfernt war etwas, das ein gleichmäßiges, andauerndes dumpfes Pochen erzeugte, das in der Luft vibrierte.
    Arienne blickte über die Schulter zu mir zurück. »Es ist nicht mehr weit. Dies ist ein Ort, wo ich schon einmal gewesen bin. Nicht ganz hinunter, aber ich weiß, dass ihre Hauptwerkstätten dort unten sind. Jetzt können wir den Aufzug nehmen.«
    Sie sagte es mit deutlicher Erleichterung. Gut. Ich war froh, dass ich mit meinen schmerzenden Beinmuskeln nicht allein war.
    Der Aufzug war eine Plattform an einem Kabel, die sich langsam an der gegenüberliegenden Höhlenwand emporbewegte. Sie wurde von eisernen, in den Fels eingelassenen Schienen geführt. Wir mussten sie von der Brücke aus besteigen und sie trug uns die Wand der Kluft hinauf, höher und höher. Die Geräusche der Werkstätten und der Lichtschein der Schmelzöfen verloren sich in der Dunkelheit unter uns.
    »Dies war der Erste von all ihren Bauen«, erklärte Arienne. »Die Höhle, in der sie Schutz fanden, nachdem sie das Licht der Oberfläche hinter sich ließen und unter die Erde gingen. Etwas geschah damals im Gebiet der Heiden und Moore, wovon ihre ältesten Geschichten nur andeutungsweise berichten. Aber im Laufe vieler Generationen haben sie ihren Frieden gefunden.«
    Ich nickte. Das war etwas, wovon ich mir nie hätte träumen lassen. Die Welt war voller Dinge, von denen ich nie eine Ahnung gehabt hatte. Der Aufzug, zum Beispiel.
    »Halt dich bereit zum Aussteigen«, sagte Arienne. Eine Öffnung in der Wand kam auf uns zu. Wir stiegen aus, die Großen zuerst, und die Plattform bewegte sich weiter aufwärts in ungesehene Höhen.
    Bisher waren die Gänge und Stollen roh aus dem Fels gehauen, so dass man überall die Spuren der Hacken sehen konnte, und gerade breit und hoch genug, dass eine Person durchgehen konnte. Aber hier verhielt es sich anders. Wir gingen durch ein paar Türen, und plötzlich befanden wir uns in einem breiteren, aufwärts führenden Gang, dessen Boden mit Fliesen

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