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Tenebra 3 - Dunkle Burg

Tenebra 3 - Dunkle Burg

Titel: Tenebra 3 - Dunkle Burg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Luckett
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sie wären bereit, jeden Stein am Berghang umzudrehen. Auf allen Berghängen ringsum. Wenn du den Knopf an der Seite drehst, kannst du das Gesichtsfeld verändern.«
    Tatsächlich verwandelte sich das Bild. Ich sah über Nathans Heerlager hinaus und in die Höhe: Dort stand eine Burg auf einem felsigen Ausläufer des Berges. Von seinem Turm wehten andere Fahnen. Blaue und weiße Banner.
    Arienne stand neben mir und ich blickte zu ihr auf. »Ja«, sagte sie und nickte. »Die Belagerung hat begonnen. Will ist dort drüben, und Ser Silvus. Und die Schwestern.«
    »Bestimmt kommen sie ohne uns zurecht.«
    Sie sah mich an, und mir schien, dass ein seltsamer Ausdruck in ihrem Blick lag, den ich nicht zu deuten wusste. »Ich hoffe es«, sagte sie. »Ich hoffe es sehr.«
    Wir wurden in neue Quartiere gebracht, einen Korridor entlang und eine Treppe hinunter. Die Wände waren geschmückt mit eingesetzten farbigen Steinen und Behängen aus Metall und Glas – wie Wandteppichen. Hinter einigen waren die grünen Lampen angebracht, die durch geschliffene Glasstücke schienen und die Farbe des Lichts veränderten. Farbige Schatten folgten uns. Wahrscheinlich sollten sie Teil der Gesamtwirkung sein, die schon so seltsam genug war – nun ja, schön, nehme ich an.
    Die Räume waren eine Gästesuite, erzählte Arienne. Sie zeigte mir den Abtritt, durch den Wasser floss, und das Waschbecken. Zwei Rollen Bettzeug lagen bereit.
    »Mein Wort war, dass ich dich überwachen würde«, verriet sie mir. »Ich muss das tun. Also werde ich mein Bett vor der äußeren Tür ausbreiten, wenn wir schlafen. Ich glaube nicht, dass du an mir vorbeikommst, ohne mich zu wecken.«
    »Ich könnte Ihnen in der Nacht die Kehle durchschneiden«, entgegnete ich verdrießlich.
    Sie starrte mich eine Weile an, dann schüttelte sie den Kopf. »Weißt du«, sagte sie nachdenklich, »ich glaube nicht, dass du das könntest. Es ist vielleicht einfältig und unvorsichtig, mein Leben darauf zu setzen, dass das Dunkel dich nicht in Besitz genommen hat, aber ich werde es tun.«
    Ich starrte sie finster an.
    Zeit verging, und es gab nichts zu tun. Ich wurde des Daumendrehens müde. Die Luft war kühl, ohne spürbare Bewegung und leblos. So war es in Grüften, und das brachte mich auf den Ruf der Toten, wie ich ihn gehört und mich davon hatte mitreißen lassen. Irgendwie wusste ich, dass das das Schlimmste von allem gewesen war, was ich getan hatte. Ich überlegte, wie ich es gutmachen könnte. Ich fing sogar an, mir Gedanken zu machen, ob das Leben überhaupt lebenswert sei; und es gab nur eine Person, mit der ich reden konnte. Ein paar Stunden dieses kühlen, ruhigen Nichts genügten, um mich kleinzukriegen.
    »Was ist dieses Dunkel, von dem Sie ständig reden?«, fragte ich. Platzte damit heraus, um die Wahrheit zu sagen. Das entsteht, wenn man in dieser Richtung denkt.
    Wir saßen beide am Boden. Arienne schrieb in ein flaches Buch, das sie die ganze Zeit in ihrem Rucksack herumgetragen hatte. Feder und Tinte hatten die Unterirdischen ihr gegeben. Sie saß mit dem Rücken an der Wand und hatte das Buch auf den Knien. Die Unterirdischen hielten nichts von Stühlen und Tischen.
    Sie klappte das Buch zu und runzelte die Stirn. »Es ist die Kraft, wenn du sie für deine eigenen Zwecke gebrauchst, in einer Weise, die andere Lebewesen verletzt oder in sich selbst falsch ist.«
    »Ich habe niemanden verletzt.« Aber das klang schwach, sogar in meinen eigenen Ohren. Ich musste an den Vogel denken, den ich in seinen Tod geflogen hatte; das Grubenpferd, das ich zum Einhorn gemacht hatte.
    »Du hast den Unterirdischen den freien Willen genommen. Das verletzt sie.«
    »Aber ich habe ihnen nicht wirklich geschadet.«
    »Teska hat auch dir nicht wirklich geschadet. Warum hasst du ihn dann?«
    Darauf wusste ich nichts zu erwidern. Ich kehrte zurück zu meiner Grübelei.
    Mehr Zeit verging. Das Nachdenken wurde immer schmerzhafter und schlimmer. Und dann merkte ich, dass mir aus einem Grund, den ich selbst nicht verstand, heiße Tränen übers Gesicht rannen. Ich wischte mir die Nase mit dem Ärmel und legte den Kopf auf die angezogenen Knie, als der weiche grüne Lichtschein in meinen Augen brannte.
    Und dann fühlte ich, wie ein Arm um meine Schultern gelegt wurde, und eine ruhige Stimme sagte mir ins Ohr: »Komm schon, Asta. Magier des Dunkels weinen nicht. Sie können es gar nicht.«
    Aber ich weinte und barg den Kopf an ihrer Schulter und sie hielt mich und schaukelte mich hin

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