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Tenebra 3 - Dunkle Burg

Tenebra 3 - Dunkle Burg

Titel: Tenebra 3 - Dunkle Burg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Luckett
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berittene Streifabteilungen können in dieser Gegend jederzeit auftauchen, und vielleicht hat er schon Soldaten zur Siedlung geschickt.«
    Ich nickte. »Auch die Kobolde werden in der Dunkelheit besser zurechtkommen.«
    »Du willst Wächter mitnehmen?«, fragte sie.
    »Was haben Sie gedacht?«, erwiderte ich. Sie lächelte nur.
    Wir brachen auf, als die Sonne hinter den Gipfeln im Westen versank, und nahmen einen Ausgang am Hang abseits von der Siedlung. Arienne hatte Recht gehabt; dies war die weiteste Ausdehnung der Stollen dieses Baues, und sie erstreckte sich nicht weiter als ein paar hundert Schritte. Wie alle Werke der Unterirdischen war auch diese Tür gut versteckt unter einem Stein und in einem Einschnitt außerhalb der Felder und von der Siedlung nicht einzusehen. Aber Nathan verfügte über viele Soldaten mit vielen Schaufeln. Arienne brauchte eine Weile, um sich zu orientieren, dann zeigte sie eine Richtung links von der untergehenden Sonne an.
    »Dorthin, bis wir auf die Straße stoßen.« Wir schulterten unsere Bündel und marschierten los.
    Nach ungefähr einer Stunde kamen wir zur Straße. Sie war im Mondlicht nicht schwer zu erkennen. Ich beobachtete durch die Augen der Unterirdischen, die im Dunkeln gut sehen, und Arienne musste das Land gut gekannt haben, denn sie schritt zuversichtlich vorwärts. Wir bogen mehr nach Süden und wanderten weiter durch die Nacht.
    Um Mitternacht ging der Mond unter, und danach hatten wir nichts als Finsternis, abgesehen vom schwachen Sternenlicht; trotzdem blieb Arienne einige Zeit später stehen und hielt eine Hand hoch.
    »Soldaten«, sagte sie mit halblauter Stimme, und wir verließen die Straße.
    Ich hatte mich auf die Sinneswahrnehmungen meiner Wächter verlassen. Sie hatten ungeachtet ihrer Nachtsicht nichts gesehen. »Woher wollen Sie…«, fing ich an, und brach dann ab. Die leicht bewegte Luft trug uns den Geruch von Rauch zu.
    Wir umgingen sie. Nur ein paar Reiter, eine Patrouille, die im Busch neben dem Fahrweg kampierte. Aber es bedeutete, dass wir auf dieser Straße nicht bleiben konnten. Früher oder später würden wir der einen oder der anderen Gruppe in die Arme laufen. Sobald wir unbemerkt vorbei waren, wies Arienne auf die ragenden Berge, die als schwarze Schatten im Sternenlicht lagen.
    »Wir werden in gerader Linie gehen müssen«, murmelte sie. »Es gibt einen Zugang, einen Stollen, aber wir werden uns beeilen müssen, wenn wir bis zum Morgen dort sein wollen. Hügelauf und hügelab durch Busch und unwegsames Gelände werden wir viel Zeit verlieren.«
    Ich nickte widerwillig. Es schmeckte mir nicht, dass jemand anders die Leitung hatte; schließlich war ich zu lange schon für mich selbst und mein Tun und Lassen verantwortlich. »Je schneller, desto besser«, sagte ich aber. Und sie nickte.
    »Dann also los.« Sie nahm die Schultern zurück und wir schritten aus – bis wir die Straße verließen und uns im Dunkeln durch wegloses Gelände weiterkämpfen mussten.
    Hinter uns verfärbte sich der Himmelsrand über dem nachtschwarzen Land allmählich grau. Meine Beine schmerzten. Die Hügel wurden kahler und steiniger, und wir wären besser vorangekommen als auf den buschbewachsenen Hängen und in den sumpfigen und verfilzten Talböden, wenn sie nicht auch zusehends steiler und höher geworden wären. Ich schwitzte von der Anstrengung des Steigens und der kalte Nachtwind war mir willkommen. Nahe vor uns ragten jetzt die hohen Berge in den Himmel.
    Wir hielten in einer kleinen Mulde zwischen zwei langen, auseinander strebenden Rücken – um Luft zu schnappen, dachte ich. Über uns leitete ein von Rinnen und Schutthalden durchzogener Steilhang zur Felsregion über. Arienne zeigte hinauf. »Trollgesicht«, sagte sie.
    Sie blickte suchend umher. Es wurde rasch heller und in der Höhe löste sich das Dämmerungsgrau in Blau auf. Die ersten Lerchen stiegen auf und ließen ihre klaren, hellen Triller erklingen.
    »Es ist hier irgendwo«, sagte sie. Dann, nach einer Weile: »Ah. Dort oben, über dem nächsten Rücken.«
    Sie musste etwas gesehen haben oder erinnern, was ich nicht ausmachen konnte, denn sie bog ein wenig nach links, stieg den steilen Hang hinauf, überquerte den Rücken und ging auf der anderen Seite hinunter in einen kleinen Kessel. Wieder blickte sie umher, hielt Ausschau nach etwas, und auch die beiden Wächter schauten umher und blickten beunruhigt zum Himmel. Inzwischen war es Tag geworden.
    Endlich fanden sie es. Eine große

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