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Tentakel-Trilogie 1: Tentakelschatten

Tentakel-Trilogie 1: Tentakelschatten

Titel: Tentakel-Trilogie 1: Tentakelschatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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die Malu in ihren Magazinen mit sich führte, war es recht wahrscheinlich, dass das alles nicht reichen würde. Haark hatte bereits mit Schrecken an einen aussichtslosen Nahkampf gedacht, der …
    … der möglicherweise nicht nötig war.
    »Beck«, flüsterte er fast. »Teilen Sie mir bitte mit, welche taktische Option Ihnen angesichts dieser Schlussfolgerung in den Sinn gekommen ist?«
    Der Erste Offizier räusperte sich kurz.
    Er hatte Haarks mit einem Male sehr wachen und angespannten Gesichtsausdruck keinesfalls falsch interpretiert. Erwartungsgemäß war der Capitaine zur gleichen Schlussfolgerung gekommen wie er. Doch alle anderen auf der Brücke hatten ebenfalls die Ohren gespitzt.
    »Mon Capitaine, ich schlage vor, so nahe wie möglich an den Gegner heranzukommen. Wir feuern nicht, nicht einen Schuss. Wir vermeiden einen direkten Kollisionskurs, sondern deuten an, starke Nahwaffen in den Kampf führen zu wollen. Wenn der Gegner so tickt, wie ich … wie wir nunmehr annehmen, dann wird er stillhalten, um herauszufinden, welche Stärke diese Nahwaffen haben.«
    »Ja.«
    Beck räusperte sich erneut. »Dann werden wir den Gegner rammen und in seiner Nähe sämtliche Torpedo- und Raketensprengköpfe sowie des Fusionsreaktor der Malu gezielt und zeitgenau zur Detonation bringen. Es ist das Stärkste, was wir bieten können, mon Capitaine.«
    Haark blickte Beck an und dieser erwiderte seinen Blick ungerührt. Dann nickte der Kommandant langsam.
    »Rufen Sie Aspirant Sarazon auf die Brücke. Sammelruf an die gesamte Mannschaft. Das gesamte Personal, das für die Vorbereitungen dieser Maßnahme nicht notwendig ist, begibt sich umgehend in die Rettungskapseln. Wir müssen das exakt timen, Lieutenant. Ich möchte, dass die Kapseln zwanzig Sekunden vor der Detonation abgetrennt werden und sich von der Malu entfernen. Selbst dann werden es nicht alle schaffen. Die letzte Strecke fliegt das Boot auf Automatik. Programmieren Sie die Kapseln auf die Brückenstation. Sollte jemand in Ambius ein Gehirn zwischen den Ohren haben, wird er ein Schiff schicken, und sei es nur, um uns in den Hintern zu treten. Wer kommandiert Ambius?«
    Beck überlegte kurz. »Hogan. Carlos Hogan.«
    »Ja, richtig. Hirn ist also vorhanden. Mit etwas Glück wird es reichen, ins System zu springen, uns aufzusammeln, einen hastigen Blick auf achthundert wütende Aliens zu erhaschen und dann sofort wieder den Abgang zu machen, ehe die Brückenstation vernichtet oder erobert wird. Um genau zu sein, ich würde die Station sofort evakuieren und Zeitzünder anbringen. Wen wird Hogan schicken?«
    »Er wird selbst kommen, wenn er kann. Ansonsten welches Schiff auch gerade in der Nähe ist. Esterhazys erste Meldungen müssten ihn mittlerweile erreicht haben. Möglicherweise ist schon jemand unterwegs.«
    »Gut.«
    Haark schloss die Augen.
    »Beck, das ist Wahnsinn.«
    »Ja, mon Capitaine.«
    »Aber genau so machen wir es.«

 
19 Tentakelscout
     
    Es war nur in sehr begrenztem Maße Aufgabe des Eunuchen, die gewonnenen Daten auch auszuwerten, und vor allem war seine Kompetenz, auf der Basis der Auswertungen eigene Entscheidungen zu treffen, noch begrenzter. Als er zu dem Schluss kam, dass das gegnerische Schiff, das sich ihm mit beachtlicher Geschwindigkeit näherte, dem ersten Kreuzer des Feindes in jeder Hinsicht unterlegen war, nützte ihm dies gar nichts. Sein Auftrag hatte sich dadurch nicht verändert, im Gegenteil: Erfahrungen aus der Vergangenheit hatten gezeigt, dass solche Annahmen mitunter zu katastrophalen Fehleinschätzungen führten. Wer wusste, über welche Kapazitäten das kleine Schiff, das sich dem Scout in eindeutiger Absicht näherte, wirklich besaß? Es mochte dem äußeren Anschein nach unterlegen sein, doch würde man dies erst dann herausfinden, wenn man es im Kampf getestet hatte. Was war, wenn es sich als mächtig erwies, aber durch einen gut platzierten Treffer des Scouts vorschnell außer Gefecht gesetzt wurde? Was, wenn weitere Schiffe dieser Klasse irgendwo im System verborgen waren und dann überlegene Waffensysteme gegen eine selbstsicher ins System einfliegende Saatflotte einsetzten? Sicher, der Verlust von weiteren Kampfeinheiten war verschmerzbar, doch es gab Berichte aus ferner Vergangenheit, wo Saatschiffe selbst einer überraschenden Gegenwehr zum Opfer gefallen waren. Dem Eunuchen wurde allein bei dem Gedanken an einen solchen Vorfall schlecht. Saatschiffe waren unersetzlich. Ihr Verlust war die größte aller

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