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Tentakel-Trilogie 1: Tentakelschatten

Tentakel-Trilogie 1: Tentakelschatten

Titel: Tentakel-Trilogie 1: Tentakelschatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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Falladas Kiefer mahlten in Erinnerung an die Situation, in der er überrascht worden war.
    »Sie sind verrückt«, war seine erneute, wenig brillante Erwiderung.
    »Nein. Wenn Sie mir einige Augenblicke zugestehen, Ihnen die Situation zu erläutern …«
    »Ich werde …«
    »Sie werden mir zuhören!«, schrie Hogan, nun kirschrot im Gesicht.
    Fallada sackte etwas in sich zusammen und nickte. Es fiel ihm sichtlich schwer, die richtigen Worte zu finden und so hatte er sich entschlossen, zumindest erst einmal zuzuhören. Er brachte es sogar fertig, sich in den bereitgestellten Sessel niederzulassen. Bersson entspannte sich sichtlich.
    Hogan schilderte dem Gouverneur in knappen Worten die Situation auf Basis der Informationen, die in den ersten Nachrichtensonden aus dem Arbedian-System enthalten waren. Fallada hörte mit einem Gesichtsausdruck zu, der eindeutig enthüllte, was er von den Ausführungen des Offiziers glaubte: Nichts.
    Dementsprechend fiel auch seine erste Reaktion aus.
    »Das ist ein schlechter Trick!«, blaffte er schließlich. »Haben Sie sich diese Horrorgeschichte ausgedacht, um vor der Öffentlichkeit eine Ausrede zu haben, mit der Sie diesen Putschvorgang rechtfertigen wollen? Damit kommen Sie nicht durch! Ich werde an das Sphärendirektorat berichten! Sie sollten sich schon einmal damit befassen, was Sie nach Ihrer unehrenhaften Entlassung aus dem Dienst mit ihrer miserablen Existenz anfangen wollen!«
    Hogans Antwort blieb bereits im Ansatz stecken, was wahrscheinlich eine gnädige Fügung des Schicksals war. deVries kam mit einer Nachricht ins Büro geplatzt. Sie ignorierte Fallada, tauschte einen stummen Blick mit Bersson aus und überreichte Hogan eine Folie.
    »Dies kam eben als Funknachricht von der Brückenstation. Eine weitere Nachrichtenkapsel ist aus Arbedian eingetroffen. Ich habe das Wesentliche zusammengefasst.« Sie zögerte kurz. »Es sieht nicht gut aus.«
    Hogan ergriff die Folie und nickte deVries dankend zu.
    »Was soll das?«, stieß Fallada hervor. »Ist das ein neuer Trick in Ihrer erbärmlichen Scharade?«
    DeVries blickte Hogan verwirrt an, doch der hatte das Gerede des Gouverneurs ignoriert und war in die Meldung vertieft gewesen.
    »Die Napoleon vernichtet«, murmelte er schließlich und ließ das Blatt sinken. »Esterhazy war ein guter Mann, einer von wenigen. Der Gegner muss einiges vorweisen können, wenn er sich gegen ihn hat durchsetzen können. Jedenfalls hat man dort Systemalarm und die Scheiße ist in den Ventilator geflogen.«
    »Lächerlich!«, schnaufte Fallada. Hogan warf ihm die Folie hin. Fallada kannte den Code des Gouverneurs von Arbedian. Als der Mann die Nachricht gelesen hatte, war jede Überheblichkeit aus seiner Haltung gewichen. Er wirkte jetzt genauso jämmerlich, wie er nach Hogans Einschätzung war, eine Marionette des Direktorats ohne jedes Rückgrat. Hogan wusste, dass er ihn soweit hatte. Fallada war trotz seines pompösen Auftretens ein Feigling, und das gedachte der Kommandant jetzt auszunutzen.
    »Sie haben das ernst gemeint!«, brachte der Gouverneur mit jammerndem Unterton hervor.
    »Es ist ernst.«
    Fallada murmelte etwas Unverständliches vor sich hin, dann raffte er sich auf.
    »Sie wollen, dass ich den Ausnahmezustand autorisiere«, vergewisserte er sich schwach.
    »Ja.«
    Fallada nickte und machte eine resignierte Handbewegung.
    »Ich werde das Dokument sogleich ausfertigen. Wenn Esterhazy tot ist, wer hat dann jetzt das militärische Kommando im System?«
    Hogan warf einen fragenden Blick auf deVries. Wie immer, war die Offizierin um keine Antwort verlegen.
    »Lieutenant Jonathan Haark, Kommandant der Admiral Malu .«
    Hogan runzelte die Stirn.
    »Sie meinen, der Jonathan Haark?«
    DeVries nickte. »Exakt der.«
    Hogan seufzte. »Dann wollen wir hoffen, dass nach alledem, was die Flotte ihm angetan hat, noch etwas vom alten Kaliber in ihm übrig geblieben ist. Die Malu … das ist …«
    »… ein altes Torpedoboot der Pyrrhus-Klasse. Macht nicht mehr allzu viel her.«
    Hogan ruckte. »Wie aktuell sind diese Nachrichten?«
    »Sie sind jetzt bereits runde 24 Stunden alt«, antwortete deVries nach kurzer Schätzung. »Was immer die Malu hat ausrichten können, wird sie bereits getan haben. Ich denke nicht, dass wir noch einen großen Einfluss darauf haben können.«
    »Commandant!« Falladas Stimme hatte wieder an Festigkeit gewonnen. »Haben Sie denn Entsatz geschickt?«
    Als eine der ersten vernünftigen Äußerungen des Gouverneurs

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