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Tentakel-Trilogie 1: Tentakelschatten

Tentakel-Trilogie 1: Tentakelschatten

Titel: Tentakel-Trilogie 1: Tentakelschatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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seit seinem Eintreffen kam Hogan nicht umhin, korrekt darauf zu antworten.
    »Die CCC ist auf dem Weg und wird in wenigen Stunden in Transfer gehen«, erwiderte Hogan. »Aber das wird sowieso nichts mehr nützen. Arbedian ist gefallen, so oder so.«
    »Wie können Sie so etwas sagen?«
    »Sie haben die Meldung nicht aufmerksam genug gelesen, Exzellenz.« Man merkte Hogan an, dass ihm die ehrenvolle Anrede nicht leicht über die Lippen kam. Aber zumindest derzeit schien Fallada zur Kooperation bereit und es bestand kein Grund, den Streit neu zu beleben. »Der Long Range Array des Systems hat eine ganze Flotte der Fremden ausgemacht. Über 1000 Einheiten. Selbst, wenn ich unser gesamtes Geschwader entsenden würde, so hätte das exakt keine Auswirkungen. Wir sollten uns lieber auf eine Verteidigung des Ambius-Systems einrichten und so schnell wie möglich Terra benachrichtigen.«
    »Ja … ja …« Fallada wirkte nun in sich zusammengefallen, blass und fahrig. Er war mit dieser Situation sichtlich überfordert. Hogan ließ das kalt. Es bedeutete immerhin, dass der Gouverneur ihm keinen wesentlichen Widerstand mehr entgegensetzen würde, und das war alles, was er derzeit von ihm erwartete.
    Stumm legte er dem Gouverneur den vorbereiteten Erlass für den Ausnahmezustand vor, den dieser sogleich mit mechanischen Bewegungen unterzeichnete.
    Dann erhob sich Fallada.
    »Ich … werde mich nun zurückziehen … Sie … haben das alles ja ganz gut unter Kontrolle …«
    »Ich werde Sie auf dem Laufenden halten, Exzellenz.«
    »Ja. Gut. Tun Sie das.«
    Mit einem fahrigen Gruß verließ Fallada das Büro. Hogan nickte Bersson zu. Der gab zwei seiner Männer einen Wink, den Gouverneur zu begleiten.
    Hogan war froh, wenn er den Mann von Bord hatte.
    Dann waren sie alleine.
    »Commandant …«
    »Was gibt es noch, deVries?«
    »Dies hier wollte ich Ihnen unter vier Augen geben.«
    Die Frau holte eine zweite Meldung hervor. Die Tatsache, dass sie Bersson nicht weiter beachtete, sprach für die Wertschätzung, die der Marechal genoss. Er wurde automatisch in die »vier Augen« mit einbezogen.
    Hogan überflog das Blatt und sein Gesicht verdüsterte sich zusehends. Ächzend setzte er sich in seinen Sessel und schloss erschöpft die Augen.
    »Commandant?«, fragte Bersson. Hogan reichte ihm die Folie. Augenblicke später setzte sich auch der Marechal.
    »Das kann doch nicht wahr sein!«
    »Offenbar doch. Die Systemkommandanten von Lyra und Vorgax melden jeweils ein fremdes, unidentifizierbares Schiff, das innerhalb ihrer Systeme operiert. Beide Systeme sind nicht weit von Arbedian entfernt. DeVries, die Karte!«
    Mit einem Handgriff ließ die Flaggoffizierin die dreidimensionale Projektion der Irdischen Sphäre über dem Schreibtisch entstehen. Hogan beugte sich vor. Alle 37 Systeme der Sphäre bildeten einen grob ballförmigen Körper aus Sternen, der einige Aus- und Einbuchtungen hatte – überall dort, wo während der Großen Expansion uninteressante Systeme ignoriert wurden. Hogan erleuchtete Ambius, Arbedian, Lyra und Vorgax. Terra lag am äußersten, randwärts gerichteten Rand der Sphäre, als Ausgangspunkt einer jahrhundertelangen, kernwärts gerichteten Expansion.
    »Das heißt, der Gegner greift auf breiter Front die kernwärts gerichteten Systeme an!«, kommentierte deVries.
    Hogan nickte und fuhr sich mit der Hand über das Kinn. Er hatte sich lange nicht rasiert und das schabende Geräusch erinnerte ihn daran.
    »Das sieht so aus. Mal schauen … wenn unser Eindruck korrekt ist, müssten zusätzlich noch Lydos und Ankhar betroffen sein. Diese Systeme sind mit uns durch die Brücke nach Delion verbunden. Sollte es dort einen Angriff gegeben haben, wird man auf Delion davon eher erfahren als wir. Ich stelle mir gerade Admiral Chang vor, wie er Meldungen einsammelt und kurz vor dem Herzinfarkt steht.«
    »Das stellt uns vor eine ganz andere Frage«, ergänzte Bersson.
    »Chang hat zwei zusätzliche Geschwader, die er entsenden könnte. Wer kommt zuerst in den Genuss – wir oder Lydos oder Ankhar?«
    Hogan überlegte nur kurz.
    »Die Meldungen – falls es dort ebenfalls zu Angriffen gekommen ist – werden Delion zuerst von den beiden letztgenannten Systemen erreicht haben. Chang wird, wenn überhaupt, seine Schiffe in diese Richtung entsandt haben. Wir werden auf uns selbst gestellt sein.«
    »Das ist eine deprimierende Aussicht«, murmelte deVries.
    »In der Tat. Unabhängig davon übermitteln wir ab jetzt stündliche

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