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Tentakel-Trilogie 2: Tentakeltraum

Tentakel-Trilogie 2: Tentakeltraum

Titel: Tentakel-Trilogie 2: Tentakeltraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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baute sich vor ihm auf und salutierte. Der Ingenieur starrte ihn ungläubig an und schüttelte nur den Kopf, dann reichte er Haark seine Rechte.
    »Capitaine, ich begrüße Sie. Wenn ich das richtig sehe, haben Sie einen Höllenritt vor sich, um den ich Sie nicht beneide. Lassen wir die Formalitäten. Ich habe Ihnen gleich Ihre Kabine auf der Taka fertig machen lassen, dann müssen Sie nicht mehr umziehen. Ihre Sachen werden verstaut. Sind Sie müde oder kann ich zu unserem ersten Briefing entführen?«
    »Der Zeitdruck scheint Ihnen immer noch mächtig im Nacken zu sitzen, Colonel!«
    Van der Haven stieß ein Schnauben aus.
    »Sikorsky schickt jeden Tag eine Nachricht mit der Aufforderung, Bericht zu erstatten. Als ob ich nichts Wichtigeres zu tun habe. Es ist so schon schwer genug, den revidierten Zeitplan einzuhalten. Seit Sie das Kommando erhalten haben, wurde das Abflugdatum zweimal nach vorne verlegt.«
    Der Mann warf Haark einen misstrauischen Blick zu. »Dafür sind nicht zufällig Sie verantwortlich?«
    Haark hob abwehrend die Hände. »Keinesfalls. Ich bin ebenso wie Sie ein Spielball höherer Mächte, Colonel!«
    »Das beruhigt mich.« Van der Haven brachte ein müdes Grinsen zustande. »Wenn die Geschichten stimmen, die man sich über Sie erzählt, sind die hohen Mächte Ihnen dabei auch nicht besonders gewogen.«
    »Wie sonst wäre ich an dieses Kommando gekommen?«
    Der Ingenieur wurde unvermittelt ernst.
    »Komisch, das sagen alle. Zu meiner Jugendzeit hätten sich Kommandanten der Flotte gegenseitig zerfleischt, um an eine solche Mission zu kommen. Sie ist wichtig, möglicherweise ein entscheidender Schritt im Krieg, den wir zur Zeit nur zu verlieren scheinen. Warum alle möglichen Leute das als eine Strafe sehen, will ich nicht begreifen. Verdammt, wenn ich nicht zu alt für diese Späßchen wäre, ich hätte mich sofort freiwillig gemeldet! Capitaine, lassen Sie sich nicht verrückt machen. Sie sind da, wo Sie hingehören, exakt da, wo der Held von Arbedian hingehört!«
    »Colonel, ich …«
    »Nein, nichts da. Die Flotte besteht aus Sesselfurzern, Opportunisten, Speichelleckern und Familiengünstlingen. Ich bin verdammt froh, dass man Sie so ›bestraft‹ hat, denn ich kann mir keine bessere Besetzung vorstellen.« Van der Haven senkte verschwörerisch die Stimme. »Und Sikorsky wird sich noch wundern, wenn Sie strahlend wiederkommen und Ihr Ruhm sich noch gemehrt hat.«
    »Wenn ich zurückkomme«, warf Haark trocken ein.
    »Das werden Sie. Wer denn sonst, wenn nicht Sie?«
    Und mit diesem Ausdruck seines tiefen Vertrauens wandte sich der Mann um und führte Haark durch die Takamisakari . Die Minuten, die es dauerte, bis sie zum ersten Briefing kamen, versuchte Haark zu nutzen, sich einen ersten Eindruck von seinem Schiff zu verschaffen. Was er zu sehen bekam, war ein Gewimmel von technischem Personal und Wartungsrobotern, die an offenen Verkleidungen arbeiteten, dirigiert von Aufsehern mit hektischen Flecken im Gesicht und alles eingetaucht in eine Atmosphäre von Ungeduld und Reizbarkeit. Haark war fast dankbar, als er die relative Stille des Besprechungsraum genießen konnte, und die Eindrücke des Weges hier hin verschwammen vor seinem geistigen Auge. Van der Haven hatte absolut Recht gehabt, die Vorverlegung des Abflugtermins tat den Vorbereitungen nicht gut, und Haark hatte die stille Befürchtung, dass das Qualitätsmanagement darunter leiden würde.
    Dann richtete er seine Aufmerksamkeit auf die versammelte Mannschaft seines Schiffes, die sich im Zimmer eingefunden hatte und ihn erwartungsvoll anblickte. Er erkannte die meisten aufgrund der Fotos in den Personalakten wieder.
    Besonders neugierig betrachtete er DeBurenberg, der völlig ungerührt an seinem Platz saß und seinen Blick erwiderte, als sei Haark ein Affe, der einen Besucher aus dem Käfig heraus anstarrte. Haark wusste von DeBurenbergs psychischer Einschränkung, aber er hatte dies nur auf einer akademischen Ebene begriffen. Persönlich damit konfrontiert zu werden, war für ihn neu, und er hoffte, dass der Kontaktoffizier – der auch hier direkt neben DeBurenberg saß und Haark freundlich anlächelte – die Sache im Griff haben würde.
    Immerhin, alle waren anwesend, der Kommandant war das letzte noch fehlende Besatzungsmitglied gewesen. Der Pilot war eine Pilotin, Lieutenant Sara Bilgür, eine schmale, durchaus attraktive Brünette, und der Ingenieur war ein vierschrötiger, verschlossen wirkender Geselle, ein Capitaine

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