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Tentakel-Trilogie 3: Tentakelsturm

Tentakel-Trilogie 3: Tentakelsturm

Titel: Tentakel-Trilogie 3: Tentakelsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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sie hier alles verloren.«
    Es war gar nicht Haarks Absicht gewesen, eine sonderlich anfeuernde Rede zu halten. Doch an den kurzen Reaktionen seiner Gesprächspartner erkannte er, dass er den richtigen Ton getroffen hatte. Das war vor allem auch deswegen so einfach gewesen, weil er selbst von dem, was er da gesagt hatte, voll überzeugt war. Sollten die Tentakel zu Ende hin nicht noch zu sehr drastischen Maßnahmen greifen oder unvorhergesehen Verstärkung erhalten, würde es in der Tat die Möglichkeit geben, das Blatt noch einmal zu wenden.
    Einige weitere Momente vergingen, während derer die Offiziere schweigend auf die emsige Fabrik unter sich blickten. Einer der beiden automatischen Frachtkutter stieg mit hell leuchtenden Düsen in den Sternenhimmel auf, vollgepackt mit brandneuen Raketen für die Magazine der drei im Orbit wartenden Kreuzer. Es gab nichts, was sie an dieser Stelle noch tun konnten, um die Arbeit zu beschleunigen. Das Beste war, die kalte Effizienz der automatischen Anlage nicht unnötig durch menschliches Herumpfuschen zu stören.
    Sie wandten sich ab, um zum Shuttle zurückzukehren. Jeder war in eigene Gedanken vertieft, aber ihrer aller Überlegungen kreisten um die bevorstehende Mission und die große Chance, die sie damit hatten.
    Und der eine oder andere mochte sich die Frage stellen, ob er lange genug leben würde, um die Früchte eines Sieges genießen zu können …

 
24 Afrika
     
    Als Viskos zu ihnen aufgeschlossen hatte, rannten sie los. Sie platzten in die Halle, in der eben noch Tentakelkrieger ihre »Missgeburten« hingerichtet hatten, und es war in gewisser Hinsicht ein Akt göttlicher Rache, dass die Feinde der Aliens nun Vergeltung für diese Tat übten. Die Sturmgewehre bellten auf, Thermitmunition drang in die Körper der ziellos reagierenden Tentakelkrieger und entflammte sie von innen. Das Chaos war perfekt, und das lag sicher vor allem daran, dass kein Tentakeloffizier anwesend war. Die höherrangigen Aliens, die Gärtner, hatten keine Ahnung, welche taktischen Anweisungen sie geben sollten, geschweige denn, welche die richtigen gewesen wären.
    »Die Gärtner! Ich will sie alle!«, befahl Rahel, aber das war ein überflüssiger Befehl. Die Marinesoldaten hatten es sich samt und sonders zur Aufgabe gemacht, gerade die Zuchtmeister der Invasoren keinesfalls unbehelligt zu lassen. Es dauerte keine fünf Minuten, da legen die verschmorten Leichen der Gärtner neben denen der Krieger und denen derer gemeinsamen Opfer.
    »Das macht Freude!«, erklärte Clopitzky mit breitem Grinsen und stieß die verkohlten Überreste eines Aliens mit dem Fuß an. »Das will ich noch mal machen!«
    »Dann hier entlang!« Rahel deutete in den abschüssigen Tunnel.
    Ohne, dass es einer weiteren Anweisung bedurfte, machte Stewart wieder die Vorhut und blieb Viskos bis zuletzt am Tunneleingang stehen. Der Gang ging in das Erdreich hinab, immer noch auf die gleiche Art und Weise abgestützt wie die anderen. Da die Tentakelkrieger im Schnitt größer als Menschen waren, konnte man in diesem Tunnelsystem nicht so leicht Platzangst bekommen.
    »Das müsst Ihr Euch ansehen!«, knackte es in Rahels Lautsprechern, als Stewart sich meldete.
    »Caporal, lernen Sie noch, wie eine anständige Meldung aussieht?«, erwiderte Clopitzky sofort.
    »Melde Tunnelgräbertentakel voraus. Riesenviech mit ganz bösen Zähnen. Plus einige Tentakel von einer Art, die ich noch nie vorher gesehen habe, den Gärtnern nicht unähnlich. Ich würde sie vorläufig als Technikertentakel bezeichnen. Es gibt hier allerlei Maschinen und wohl so etwas wie die Quelle einer Energieversorgung. Danach geht der Gang weiter, immer noch nach unten.«
    »Kriegertentakel?«
    »Nicht in Sicht.«
    »Dann warten Sie auf uns!«
    Stewart bestätigte den Befehl.
    Als Rahel ankam und selbst vorsichtig einen Blick in die neue Kaverne warf, fand sie Stewarts Beobachtungen bestätigt. Es war ein beklemmender Anblick, der einmal mehr die grundlegende Fremdartigkeit der Tentakel unter Beweis stellte. Das Wesen vor ihren Augen sah aus wie ein gigantischer Wurm mit einem Kopf, der aus einem riesigen, kranzförmigen Maul mit mehreren, hintereinanderliegenden Zahnreihen zu bestehen schien. Der graublaue Körper sah auf den ersten Blick verschwitzt aus, doch die Flüssigkeit erinnerte mehr an eine Art Schleim. Überall an dem massiven Leib pulsierten weitere Lebewesen, die wie überdimensionierte Maden aussahen. Es schien, als würden sie direkt aus dem

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