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Tentakel-Trilogie 3: Tentakelsturm

Tentakel-Trilogie 3: Tentakelsturm

Titel: Tentakel-Trilogie 3: Tentakelsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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weiter zu besprechen: Haarks Befehl war gewesen, die Magazine bis zum Rand zu füllen. Daran hatte er seit ihrer Ankunft nichts geändert, also hatte er Cramer schlicht reden lassen. Ein Schürfroboter glitt mit sanft flackernden Korrekturdüsen über ihre Köpfe hinweg, auf dem Landeanflug zur Landestation. Es wirkte leicht, schwerelos, wie ein sanftes Schweben – und das, obgleich das von Positionslichtern erleuchtete Ungetüm ein mechanisches Monstrum von gut fünfundzwanzig Meter Länge war, das in seinem Bauch bis zu vierzig Tonnen wertvoller Erze transportieren konnte. Die Maschinen würden noch arbeiten, wenn die menschliche Zivilisation längst den Tentakeln zum Opfer gefallen sein würde, falls das ihr Schicksal sein sollte. Haark betrachtete den landenden Roboter mit einem Gefühl, das sehr an ein Déjà-vu erinnerte. Damals, im Arbedian-System, war das allererste Opfer des Tentakelscouts nicht die Napoleon unter Capitaine Esterhazy gewesen, sondern die Bergbaustation des Systems mit ihren teils bemannten, teils unbemannten Schürffahrzeugen. Die ersten Toten dieses Krieges hatte es dort gegeben, zumindest aus der Wahrnehmung Haarks. Da passte es schon, dass ein vergleichbarer Ort dazu dienen sollte, den letzten, verzweifelten Schlag gegen die Invasoren zu führen.
    Bevor Haark sich doch bemüßigt sehen konnte, einen Kommentar abzugeben, knackte es in den Lautsprechern der Raumanzüge und der Wachhabende der Bellerophon meldete sich zu Wort.
    »Wir haben Sachstandsmeldungen der Erdverteidigung aufgefangen«, kam er ohne weitere Umschweife zur Sache.
    »Berichten Sie!«, forderte Cramer ihn auf.
    »Das Luna-HQ ist von den Tentakeln mit Bodentruppen angegriffen worden. Einzelne Sektionen verteidigen sich noch und auch Admiral Sikorsky scheint noch zu leben. Es ist aber nur noch eine Frage der Zeit …«
    »Weiter!«
    »Viele Großstädte Terras sind in den Händen der Tentakel. Der Widerstand konzentriert sich jetzt auf den eher ländlichen Raum sowie einige mittlere urbane Zentren. Sobald in einer Großstadt der Kampf zu lange dauerte, haben die Tentakel zum Bombardement gegriffen. New York und Moskau wurden vollständig ausradiert, Berlin liegt in Trümmern. Die Tentakel sind sehr methodisch vorgegangen und haben der Stadtbevölkerung die Möglichkeit zur Flucht gegeben. Zu diesem Zweck wurden Teile der Zugangswege für eine Weile nicht angegriffen, was dazu führte, dass die Zivilisten beinahe automatisch diese Wege gewählt haben.«
    »Lassen Sie mich raten«, unterbrach ihn Haark. »Sobald die Flüchtlingskolonnen substanziell wurden, haben die Tentakel zugeschlagen und so viele Gefangene für ihre Zuchtstationen gemacht, wie es ging.«
    »So ist es. Hunderttausende von Menschen sind in Tentakelgefangenschaft. Allerdings scheinen sich die Erfolge der Aliens wirklich auf die Großstädte zu konzentrieren. Ihre Truppen sind jenseits der urbanen Zentren zu dünn gesät. Es gibt Gegenden, die habe noch keinen Tentakel zu Gesicht bekommen. Außerdem haben sich die Bürgermilizen und die bewaffneten Zivilisten auf dem Lande als effektiv erwiesen. Einige Kleinstädte sind durch Gegenangriffe der Bürgerwehren von Invasoren befreit worden.«
    Haark presste die Lippen aufeinander. »Das sind gute Nachrichten. Es bedeutet zum einen, dass diese Invasion noch eine Weile dauern wird. Zum anderen bedeutet es auch, dass unsere eigene Mission so wichtig ist wie noch nie. Wenn wir den Tentakeln durch die Vernichtung ihres logistischen Zentrums den Hahn abdrehen können, hat Terra eine ernsthafte Chance, die Aliens zurückzuschlagen. Meine Freunde, wir müssen erfolgreich sein – dann können wir das Sonnensystem retten!«
    »Retten? Wir können möglicherweise die Invasion zurückschlagen, aber …«, wollte Rautenbach einwenden, doch Haark fiel ihm sofort ins Wort.
    »Nein! Wenn die Tentakel auf der Erde die Schwänze einziehen müssen, sind sie geliefert. Sie haben es vermieden, den Mars parallel anzugreifen und wir haben noch ausreichende Komponenten des militärisch-industriellen Fertigungskomplexes, um die Reste unserer Flotte auszurüsten und zu reparieren. Es gibt noch eingemottete Einheiten, die nie bemannt werden konnten. Die Motivation der Mannschaften, die Tentakel völlig zu besiegen, wird niemals größer sein. Wir werden bewiesen haben, dass wir gewinnen können, und das ist mindestens ebenso viel Wert wie der Erhalt der Erde als symbolische Heimat unseres Volkes. Wenn die Tentakel Terra verlieren, haben

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