Teppichporsche: Kriminalroman (German Edition)
Glas und nahm einen ordentlichen Schluck Rotwein.
Dir werde ich es zeigen, Gregor Pankowiak.
Die Suchmaschine spuckte kongruente Treffer aus. Die Artikel waren einige Jahre alt und der Gregor, den ich dort sah, hatte nichts mit dem gemein, den ich in den letzten Tagen kennengelernt hatte. Kein Bart. Mehr Gewicht. Er sah irgendwie freundlicher aus. Obschon ihn die meisten Aufnahmen hauptsächlich auf dem Weg ins Gerichtsgebäude zeigten. Er machte keinen Hehl daraus und versuchte nicht, sein Gesicht mit Hand oder Jacke vor den Kameras zu schützen, was ich schon ziemlich ungewöhnlich fand. Die Anklage lautete Totschlag an einem Türken. Karim. Und Gregor war der Angeklagte. Mir begann es langsam zu dämmern. Ich hatte von dem Fall gehört. Es war schon etliche Jahre her und ich konnte mich entsinnen, dass der Fall sehr viel Aufsehen erregt hatte, da von einem rechtsextremistischen Bullen die Rede war, der sich an einem jungen türkischen Immigranten vergriff. Viele Pöbel gingen auf die Straßen. Türken. Leute mit Migrationshintergrund. Nationalsozialisten. Nach ein paar Monaten war schließlich alles vorbei und der rechtsextreme Bulle fuhr in den Knast ein. Gregor bekam sieben Jahre. Es war ein schnelles Verfahren, was insbesondere die Ausländer störte. ›Er hätte für Mord einfahren sollen‹, las ich zuletzt.
Meine Augen klebten am Bildschirm und die eine Hand zerquetschte nervös die andere. Ich las und las und ich begann, mich unrühmlicher und schmählicher zu fühlen. Ich hatte mir anderes erhofft. Stattdessen wusste ich nicht, wie es jetzt mit uns weitergehen sollte – nun, da ich all diese Dinge von ihm wusste.
E N D E
Danksagung
Ich danke: Meinem Mann Stephan für seine endlose Geduld und manchmal auch für seine Abwesenheit (weil ich dann schreiben konnte); Claudia und Meik, den geilsten Nachbarn der Welt, für ihren bahnbrechenden Optimismus; Hans-Peter, den Dr. jur. der Herzen, für seine juristisch-sachlichen Einwürfe; meiner Lektorin Frau Claudia Senghaas für den gelungenen Feinschliff; Julia für ihren Sprung ins kalte Krimiwasser und ihre mühevolle Kleinarbeit; Nils für die Einführung ins ›Rumballern‹ (natürlich nur unter Beachtung der Sicherheitsvorschriften); Ulrike und Michael für ihre inspirierenden Toten(gräber)geschichten (mit denen ich aber leider Persönlichkeitsrechte verletzen würde, würde ich sie bringen); meiner Schwester Ela für ihren Ansporn (weil sie unentwegt an meinem Verstand zweifelt); Maria, Daniela und Christian, denen es in meinen Büchern immer nur um den Humor ging (und nicht um die Fehler); sowie zu guter Letzt Gregor Meyle für seine inspirierende Musik und sein sagenhaftes, nimmer enden wollendes Konzert in der Dortmunder Pauluskirche.
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