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Teppichporsche: Kriminalroman (German Edition)

Teppichporsche: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Teppichporsche: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonja Ullrich
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Ihr Blick war leer und getrübt, aber dennoch durchdringend. So, als würden ihre großen blauen Augen in eine andere Dimension reisen. Zwischen ihren Augen klaffte ein dunkles Loch mit dem Durchmesser eines Zeigefingers. Ihre Haut war marmoriert und aus ihrem halb offenen Mund blitzten die weißen Frontzähne. Das lange braune Haar fiel ungepflegt vornüber.
    Ich war mir nicht im Klaren darüber, ob ich angesichts dieser Erscheinung überhaupt irgendetwas fühlte. Es war, als wären sämtliche Emotionen zusammen mit meiner Seele aus meinem Körper gewichen. Vielleicht war es ein Schutzmechanismus, um bei solch einem Anblick nicht sofort wahnsinnig zu werden. Vielleicht war es auch ein Schock und ich würde selbst früher oder später tot umfallen, wenn ich nicht umgehend behandelt werden würde. Mir rasten wirre Gedanken durch den Kopf, ich machte mir Sorgen um mein Sofa und ob ich je wieder darauf sitzen könnte, ohne an Marisa Nowak zu denken. Ich richtete mich auf und umfasste mit beiden Händen mein Haupt.
    »Entschuldigen Sie, dass ich Sie so überrumpele, aber ich musste etwas früher kommen.« Aus dem Flur ins Wohnzimmer kommend trat der Mann in Erscheinung, der mich niedergeschlagen hatte. Er war groß und hatte kurz geschnittenes silbriges Haar. Seine Haut war von vernarbter Akne gezeichnet, sein Körper war so schlank und drahtig wie ein Frettchen. Ich schätzte ihn auf Mitte 50. Er war adrett gekleidet, mit Hemd und Jackett, und ich erwartete, dass er mir gleich Staubsaugerbeutel verkaufen würde.
    »Wie Sie sehen, war ich noch bei jemand anderem zu Besuch.« Sein schmächtiges Kinn, das die tiefe Furche eines Dalton-Bruders trug, zeigte auf Marisa Nowak. Mir lief ein eiskalter Schauer über den Rücken.
    »Warum haben Sie sie getötet?«, fragte ich und war überrascht von meiner piepsigen Stimme.
    Er grinste breit und machte ein paar Schritte auf mich zu, sodass ich verschreckt zurückzuckte.
    »Sie wollte ihn als Nächstes erpressen, nachdem Pfeiffer tot war.«
    Mit ihm war wohl Hugo Sachs gemeint.
    »Die Frau kriegte wohl den Hals nicht voll«, stimmte ich mit ein und hoffte, dadurch ein wenig Zeit zu schinden. Derweilen würde mir hoffentlich irgendetwas einfallen, wie ich hier lebend wieder rauskam.
    Denk nach. Erzähl irgendwas.
    »Ich weiß, dass sie ihn letzten Dienstag zu sich nach Hause genommen hat.«
    Verächtlich stieß Bolker die Luft aus seinen Nüstern. »Hugo, dieser Vollidiot, musste ja unbedingt mitgehen. So eine blauäugige Schnecke macht für so einen Kerl wie ihn nicht alle Tage die Beine breit.«
    »Und dort hat sie ihm in einem unbemerkten Moment die Leiche untergeschoben und ihn erpresst.« Ich blies die Backen auf. Langsam ergab das Ganze einen Sinn.
    »Hugo hat es mit der Leiche nicht kapiert. Er schnallte einfach nicht, wo Pfeiffer plötzlich herkam. Bis die Bullen ihn nach dem Dienstag fragten.«
    Kein Wunder, dass Sachs Nowaks Namen gegenüber der Polizei nicht sagen wollte. Sie hatte immer noch belastendes Material gegen ihn in der Hand und hätte ihm den Todesstoß geben können. Doch ironischerweise war sie das wichtige Alibi, um aus der Haftzelle rauszukommen.
    »Sachs hatte die Unterlagen der Detektei also bereits vor uns gesehen«, schlussfolgerte ich.
    Ich setzte mich auf den Hintern und zog die Knie an meine Brust heran. Ein schummriger Schwindel schwirrte mir durch den Kopf und ich hatte das Gefühl, dass ich schielte. Alles war ein wenig verschwommen.
    »Er hat nur ein paar Seiten gesehen. Auf ihnen stand nichts über die Schnüffler und den Auftraggeber. Hugo hatte schon einen kleinen Deal mit der Nowak. Aber als ihr gekommen seid und ihm den restlichen Stapel der Akte gezeigt habt, konnte ich ordentlich aufräumen.«
    In meinem Magen drehte sich alles und ich wollte mich am liebsten übergeben.
    »Und da wären wir auch beim Thema.« Bolker streckte seine langen Beine durch und kam mit riesigen Schritten auf mich zu. Unsere Fußspitzen berührten sich. Er senkte sich etwas herab und schaute mir auf den Scheitel. Instinktiv zog ich meinen Kopf zwischen die Schultern. Als ich mit klopfendem Schädel nach oben sah, schaute ich direkt in sein irres Grinsen. Seine Stimme klang nasal. »Wo ist die Akte?«
    Mein Herz schlug mir bis zum Hals und Adrenalin durchspülte meinen Körper. Die Kombination aus beidem brachte mir nur einen noch stärkeren Schmerz unter der Schädeldecke. Ich fasste mir an den Kopf und bemerkte, dass meine Hände zitterten.
    »Ich habe sie

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