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Terakon

Terakon

Titel: Terakon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Maria Klima
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sonst."
    "Könntest du endlich aufhören zu erzählen, wie toll du bist und mich
umbringen."
    "In deiner Situation wäre ich nicht so frech. Ich werde dich nicht töten,
das wirst du für mich erledigen. Falls der Boss jemals herausfindet, was du
warst, brauche ich doch eine vernünftige Ausrede."
    Sie berührte mich mit beiden Händen und ich begann zu schreien. Dieser Schmerz,
woher kam dieser Schmerz? Er war unerträglich. Sie löste ihre Berührung.
"Lecker diese Energie, kein Wunder das Michael verrückt nach dir ist. Es
ist fast schade um dich."
    Ich lag weinend am Boden. Durch ihre Aussage verstand ich, was soeben passiert
war. Sie hatte mir Energie entzogen. Michael hatte gesagt, dass der Peri
entscheidet, ob es schmerzt oder angenehm ist. Sie berührte mich erneut und
fragte: "Wie hört sich, es tut mir leid, aber ich wusste nicht, dass sie
wegen Michael so traurig war, an? Es wurde mir erst klar, nachdem sie sich
erschossen hatte."
    Dann war er wieder da, dieser Schmerz. Diesmal wusste ich, woher er kam. Ich
wusste nicht warum und ich wusste nicht woher, aber ich wusste, dass ich mich
wehren konnte, dass ich sie hindern konnte meine Energie zu nehmen und das tat
ich auch. Zusätzlich sammelte ich meine Energie in mir, dann versuchte ich
depressiv zu wirken, was mir in Anbetracht der Ereignisse der letzten Tage
nicht gerade schwer fiel. Sie sollte glauben, dass nichts mehr zu holen war. Es
funktionierte, sie zerriss meine Fesseln und betrachtete mich herablassend.
"Wenn du auch nur den geringsten Grund zu leben hättest, würdest du
wahrscheinlich nicht abdrücken, nicht bei deiner Herkunft. Aber Schätzchen, das
hast du nicht. Deine Eltern sind tot. Michael bist du scheißegal. Er liebt dich
nicht, er mag dich noch nicht einmal wirklich. Soweit ich weiß, hast du
niemanden mehr. Also was sollte dich abhalten. Komm nimm die Waffe, wenn du
abgedrückt hast wird alles wieder besser."
    Traurig betrachtete ich die Pistole in meiner Hand, stand auf, scheinbar
gedankenversunken ging ich näher an eines der Autos heran. Der Schlüssel
steckte nicht, aber wie ich entdeckte, der Schlüssel vom Kleinbus war noch in
der Zündung. Die bewaffneten Männer standen in dessen Nähe. Ich brauchte einen
Vorwand, um in ihre Richtung zu gehen. Ich drehte die Waffe in meiner Hand hin
und her. "Wie benützt man so ein Ding?"
    Wie ich vermutet hatte, hatte die Perifrau keine Ahnung wie moderne Waffen
funktionieren. Wofür würde sie auch eine benötigen, sie war ohne gefährlich genug.
Auf ihre Aufforderung hin meldete sich einer der Männer. "Komm ich zeige
es dir."
    Er stand in der Nähe des Busses. Ich wischte mir die Tränen von der Wange und
stapfte zu ihm. Er entsicherte die Waffe für mich. "Jetzt brauchst du nur
noch abzudrücken."
    Ich setzte mich seitlich auf den Fahrersitz des Busses, steckte die Pistole
langsam in meinen Mund. Das Miststück beobachtete jede meiner Bewegungen in
freudiger Erwartung. Dann nahm ich die Waffe wieder aus meinem Mund und
betrachtete sie gedankenversunken. Sie wurde ungeduldig. "Jetzt mach
schon!"
    Wieder hob ich die Pistole langsam an, doch auf halbem Wege zielte ich
unauffällig auf ihr Gesicht, dachte mir ‚krepiere Schlampe‘ und drückte ab,
wieder und wieder und wieder, so schnell ich konnte. Es war ein schrecklicher
Anblick. Ihr Gesicht wurde völlig zerfetzt. Ohne das Adrenalin in meinem Körper
wäre mir bei ihrem Anblick schlecht geworden. Ich schwang die Füße ins Auto,
wodurch ich den bewaffneten Männern meinen Rücken zuwandte. Sie hatten ein paar
Sekunden gebraucht, um zu realisieren, was gerade passierte, den Schock zu
überwinden und ihre Waffen zu ziehen. Der Mann, der meine Waffe entsichert
hatte, war am schnellsten. Er traf mich in die linke Schulter. Ich stürzte aus
dem Auto und blickte den Schützen, am Boden liegend, an. Mein Handy war mir aus
der Tasche gefallen. Es zersprang in alle Einzelteile. Ich sah die Teile, sie
flogen wie in Zeitlupe durch die Luft. Ich starrte dem Mann, der mich
angeschossen hatte, in die Augen. Erschrocken erwiderte er meinen Blick. Er
würde mich wahrscheinlich nie vergessen. Ich verlor sehr viel Blut. Der Schuss
hatte eine Arterie verletzt. Selbst wenn jemand versuchen würde mich zu retten,
wäre es vermutlich zu spät.
    Die bewaffneten Männer flogen durch die Luft. Dafür war ich nicht
verantwortlich. Doch egal wer es war, egal ob ich sterben würde oder nicht, ich
wollte hier weg. Ich stützte mich auf meinen rechten Arm,

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