Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Terakon

Terakon

Titel: Terakon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Maria Klima
Vom Netzwerk:
ich mit dem Fuß zwischen die Beine treten. Es war kein langer Kampf, sie
waren zu viele und bald war ich gefesselt. Sie schlugen noch ein paar Mal auf
mich ein. Aber Dank meiner Motorradkluft spürte ich die Schläge nicht,
abgesehen von dem einen der mich im Gesicht traf.
    "Ein starkes kleines Miststück", sagte einer der Männer, die mich in
den Kasten ihres Autos, einen Kleinbus zerrten. Zwei von ihnen stiegen zu mir
auf die Ladefläche. Sie schlossen die Türe hinter sich. Einer war ein junger
dunkelhaariger Kerl, mit einem Muttermal auf der Wange und der andere ein
kleiner, dicklicher älterer Mann.
    Der Ältere fragte: "Für sie zahlen sie so viel. Wer ist sie, hat sie einen
reichen Vater?"
    "Keine Ahnung. mich interessiert nur, dass sie zahlen, nicht warum."
Der Jüngere sah die ganze Angelegenheit also recht praktisch. Der Ältere war
mitfühlender. "Sie ist noch so jung. Was werden sie mit ihr machen?"
    "Wen kümmerts. Die bessere Frage ist, was werde ich mit ihr machen?"
    Das klang nicht gut. Der andere reagierte. "Nichts."
    "Weißt du, wir hatten schon einmal die Aufgabe sie zu entführen. Es war
ein anderer Auftraggeber, aber das gleiche Mädchen. Mein Bruder und drei andere
nahmen die Angelegenheit in die Hand. Seitdem sind sie verschwunden. Ich werde
herausfinden was mit ihnen passiert ist. Mir Steine in den Weg zu legen, wäre
eine schlechte Idee."
    Er schob meine Motorradjacke nach hinten, sodass sie nur noch auf meinen
gefesselten Armen hing, dann zog er ein Taschenmesser aus seiner Hosentasche
und schnitt mir ohne ein Wort in den Oberarm. Ich verkniff mir einen Schrei und
atmete heftig ein und aus, um den Schmerz zu unterdrücken. Er höhnte:
"Tapfer, ich sehe wir beide werden sehr viel Spaß miteinander haben."
    Dann drückte er mit den Fingern gegen die Wunde und sah mich zufrieden an.
"Tut das weh? Was ist mit meinem Bruder passiert?"
    Ich schwieg. Er wartete eine Zeit lang, dann sagte er: "Du bist hübsch,
sie haben sich doch sicher mit dir vergnügt, oder?"
    Ich antwortete nicht und er brach mir einen Finger meiner linken Hand. Diesmal
konnte ich meinen Schrei nicht rechtzeitig unterdrücken. Es gab keinen Grund
weiterhin zu schweigen. "Sie sind tot."
    Mit Tränen in den Augen packte er mich an den Schultern, schleuderte mich durch
den Bus. Ich krachte gegen die Wand, landete am Boden und er drosch fluchend
auf mich ein. Ich versuchte die Schläge mit meinen Beinen abzufangen, doch mit
einem Schlag traf er mich am Brustkorb. Ich trug meine Motorradjacke nicht mehr
und eine meiner Rippen brach. "Ah, du verdammtes Arschloch. Weißt du was
dein Bruder war? Ein Schwein! Er hat es verdient."
    Erneut ging er auf mich los, aber der andere fing ihn ab. "Hör auf, wenn
du sie tötest, bekommen wir kein Geld."
    Mein Peiniger schrie wütend, warf mir Kraftausdrücke an den Kopf und drohte
mich zu töten. Als er sich wieder beruhigt hatte, ließ ihn sein Kumpan langsam
los. Gefasst kam er zu mir. "Wer hat sie getötet?"
    "Mein Ex."
    "Mein Bruder und seine Leute waren Profis, du kannst mir nicht weismachen,
dass sie von nur einem Mann getötet wurden. Ein Mensch könnte nie vier Profis
ausschalten."
    "Wer hat etwas von Mensch gesagt?"
    Verwirrt den Kopf schüttelnd, schluckte er heftig. "Du bist vielleicht
eine verrückte Tussi."
    Er überspielte es, aber ich konnte seine Angst erkennen. Nach einer kurzen
Pause forderte er: "Wo bleiben die Drohungen. Du weißt schon, mein Ex wird
dich töten. Du wirst dir noch wünschen, tot zu sein. "
    Als ich nicht reagierte, stellte er fest: "Unsere Auftraggeberin, ich
glaube sie wird dich töten."
    Er wusste also doch was seine Auftraggeberin mit mir vorhatte. "Ich hoffe,
dein Ex hängt noch an dir. Er soll spüren, wie es ist jemanden zu
verlieren."
    Michael an mir hängen, wegen mir leiden, von wegen. Diesen Gedanken empfand ich
inzwischen als lächerlich und begann hysterisch zu lachen. "Er hängt nicht
an mir, mein Tod würde ihn nicht groß beeindrucken. Vielleicht würde er meine
Fähigkeiten vermissen und meine – egal. Töten wird er dich trotzdem, wenn auch
nur aus Prinzip."
    Langsam waren sich die beiden Männer ihrer Sache nicht mehr so sicher.
"Wie heißt dein Ex?"
    Ich lächelte sie nur an, sagte aber kein Wort. Mir drohend in die Augen
blickend, kam er näher. "Seinen Namen, komm schon."
    Inzwischen hatte der Wagen gestoppt und die Türe hinter uns wurde geöffnet. Der
Mann wollte mich schlagen, aber eine Frauenhand fasste seinen Kopf und brach
ihm das

Weitere Kostenlose Bücher