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Terakon

Terakon

Titel: Terakon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Maria Klima
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in Richtung Türe.
Er wartete bereits am Ausgang auf mich.
    "Wo willst du jetzt hin? Zurück zu Andreas? Du hast vor ihm weniger Angst,
als vor mir?"
    Noch vor einer Woche hätte ich gedacht, er wäre gekränkt. Ich wagte es nicht
mehr seine Emotionen zu deuten, also stand ich nur hilflos da. Mit einer
blitzschnellen Bewegung wandte er mir den Rücken zu. Er schlug mit der Hand
gegen die Haustüre, woraufhin diese aus den Angeln flog und am anderen Ende des
Gartens landete.
    Er klang absolut kontrolliert, als er sagte: "Stefan bring sie nach oben
in unser Zimmer. Ich kümmere mich später um sie."
    Bedeutete ich kümmere mich später um sie, ich breche ihr später das Genick oder
ich erzähle ihr später wie dämlich sie ist?
    Wir hatten schon die halbe Stiege hinter uns gebracht, als Michael sagte:
"Entferne das Rosengitter und sperre die Türe zu."

Leuchtende Augen
    Da saß ich nun auf Michaels Bett, in seinem Zimmer
eingesperrt und hatte Zeit zum Überlegen. Mir fiel Andreas Beteuerung, nichts
mit den Anschlägen auf mich zu tun zu haben, wieder ein. Ich dachte an die
Werwölfe und mir war klar warum sich Michael und Andreas im Krieg befanden. Das
einzige Problem war, sie würden mir beide nicht zuhören. Es sei denn, ich
könnte sie zwingen miteinander zu sprechen. Bewirken würde ich in diesem Zimmer
nichts. Wenn ich nichts unternahm, würden sie sich wahrscheinlich noch diese Nacht
gegenseitig die Köpfe einschlagen. Der Schlüssel für Andreas Auto war in meiner
Hosentasche. Glücklicherweise hatte Michael meinen Kasten unberührt gelassen.
Ich holte mein Seil und die Abseilhilfe aus dem doppelten Boden. Meine
Motorradmontur war auch noch in meinem Kasten. Ich würde jede Hilfe brauchen,
die ich kriegen konnte. In meine Kombi gekleidet, befestigte ich das Seil an
dem, an der Wand befestigten Kasten. Ich öffnete das Fenster und kletterte
hinaus. Leise schlich ich durch den Garten zum Auto und fuhr weg ohne mich
umzudrehen.
    Ich war gerade auf der Staatsbrücke, als ich einen Anruf von Michael bekam.
"Melanie, Liebling komm zurück. Er wird dich töten."
    "Spar dir dein Liebling. Was ist mit", ich ahmte seine Stimme nach,
"ich kümmere mich später um sie, passiert?"
    Er antwortete nicht, also sprach ich weiter. "Ich fahre nicht zu Andreas.
Wenn ich im Haus geblieben wäre, hättest du mir nicht zugehört und Andreas auch
nicht. Ich will, dass ihr miteinander sprecht. Es passiert schon wieder, ihr
werdet gegeneinander ausgespielt."
    "Melanie, diesmal ist es anders."
    Ich verwendete eine Konferenzschaltung und rief Andreas gleichzeitig an. So
konnte jeder, jeden hören. Andreas antwortete sofort: "Melanie, alles in
Ordnung? Lass mich raten, du hast dich in Michael getäuscht und bist gerade so
mit dem Leben davongekommen. Du kannst jeder Zeit zu mir zurückkommen, wenn du
das willst."
    Michael klang wütend und empört: "Ich würde sie nie verletzen."
    "Oh, du bist noch bei ihm."
    Ich antwortete mit einem kurzen: "Nein."
    "Warum kann ich ihn dann hören?"
    "Ich habe euch auf Konferenzschaltung."
    Michael drohte, "Andreas, wenn du sie anrührst, töte ich dich", und
Andreas antwortete, "das versuchst du doch schon seit Monaten. – Melanie,
komm zu mir, bei mir bist du sicher."
    Diese Holzköpfe, wenn ich ihnen nicht Vernunft einprügle, bringen sie sich noch
gegenseitig um. "Ich bin bei keinem von Euch sicher und jetzt haltet die
Klappe und hört mir zu. Seht ihr nicht, was hier los ist? Man versucht euch
gegeneinander auszuspielen. Es ist dasselbe wie mit den Werwölfen,
Michael."
    Ich wollte nur schnell in meine Wohnung fahren um die wichtigsten Dinge
einzupacken, bevor ich zu meinem Elternhaus fuhr. Als ich um die Kurve auf den
Parkplatz bog, sah ich sechs Männer die offensichtlich auf jemanden warteten.
Ich stoppte das Auto. "Jungs, wessen Leute warten vor meiner Wohnung?
Könntet ihr sie bitte zurückpfeifen."
    "Melanie es sind nicht meine, sie müssen zu Michael gehören."
    Michael schrie: "Hau ab, schnell, es sind auch nicht meine."
    Sofort schaltete ich in den Rückwärtsgang, aber noch bevor ich das Gas
berührte, hörte ich einen Schuss und noch einen und noch zwei weitere. Das Auto
verlor an Höhe, sie hatten meine Reifen zerschossen. Schnell steckte ich mein
Handy  in meine Hosentasche. Die Autotür wurde aufgerissen, vier kräftige Arme
schliffen mich vom Fahrersitz auf die Straße. Die Männer waren Menschen. Ich
verteidigte mich. Einen traf ich mit meiner Faust im Gesicht, einen anderen
konnte

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