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Terakon

Terakon

Titel: Terakon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Maria Klima
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versuchte
aufzustehen, fiel wieder hin und versuchte es erneut. Von Schmerzen gepeinigt
und mit einem extremen Kältegefühl sackte ich regungslos zu Boden. Jemand kam.
Ich konnte seine Füße neben mir sehen. Er hob mich sachte hoch und legte mich
auf die Rückbank eines Wagens. Bevor sich meine Augen langsam schlossen, sah
ich eine Gestalt, sie war in einen dunklen Pullover gekleidet, die Kapuze des
Pullis hing ihm ins Gesicht und warf einen dunklen Schatten auf den unbedeckten
Teil. Vielleicht war es ihr Boss, der sich für den politisch unkorrekten Weg
entschieden hatte.

Der Unbekannte
    Wo war ich hier? Es war ein kleiner Raum, ich lag auf einem
Bett mit gelber Bettwäsche. An der Wand hing ein Spiegel, neben dem Bett stand
ein kleiner Tisch mit Essen und etwas zu trinken. Meine Schulter schmerzte und
auch nur die kleinste Bewegung war qualvoll. Vorsichtig versuchte ich
aufzustehen, jemand griff mir unter den Arm. "Du solltest vorsichtig sein,
es war eine ernste Verletzung."
    Es handelte sich eindeutig um eine Männerstimme. Ich hatte gedacht, ich wäre
alleine im Raum. Vor Schreck verlor ich nach hinten taumelnd das Gleichgewicht,
aber zwei Arme fingen meinen Sturz ab. "Keine Angst, ich werde dir nichts
tun. Dein Vater war mir mein ganzes Leben ein guter Freund. Dich zu retten
schuldete ich ihm."
    "Was bin ich?"
    "Dein Vater wollte nicht, dass du es weißt. Ich werde seine Entscheidung
respektieren."
    "Bin ich wirklich ein Monster?"
    "Was glaubst du?"
    Ich zuckte mit den Achseln. Bis jetzt hatte ich meinen Gesprächspartner noch
nie gesehen, aber ich konnte ihn lächeln hören. "Soweit ich weiß, hast du
gestern zwei Vampire, die dich gebissen haben, verschont und drei Personen
gerettet. Ob du ein Monster bist oder nicht ist Definitionssache. Aus der Sicht
vieler Menschen wären alle übernatürlichen Wesen Monster. Wenn du meine Meinung
wissen willst, du hast das Herz deines Vaters geerbt, also nein, ich halte dich
nicht für ein Monster."
    "Warum wollte mich diese Frau töten?"
    "Sie gehört einer Gruppierung radikaler Peris an. Sie haben es sich zur
Aufgabe gemacht, für das Aussterben von Wesen der alten Magie zu sorgen."
    "Warum?"
    "Sie glauben, dass nichts derart mächtig sein sollte. Warum gab es in
Österreich für lange Zeit keine Bären oder Wölfe mehr?"
    "Weil sie dem Menschen gefährlich werden konnten und auch wurden."
    "Richtig", er klang anerkennend.
    "Was hast du mit mir vor?"
    "Ich lasse dich eine Entscheidung treffen. Du hast zwei Möglichkeiten.
Erstens, ich helfe dir deinen Tod vorzutäuschen und du führst an einem anderen
Ort ein schlichtes, menschliches Leben oder ich bringe dich zu deiner Wohnung
und lasse dich ungeschützt zurück."
    "Ich will das menschliche Leben, aber zuvor muss ich noch Michael und
Andreas warnen."
    "Du hast nicht ganz verstanden. Sollten wir deinen Tod vortäuschen, kannst
du nie wieder zu Michael, auch nicht, um ihn zu warnen."
    Der Preis für meine Freiheit war hoch. Es könnte Michaels Tod sein. "Ich
kann Michael und Andreas nicht in einen Krieg ziehen lassen. Es würde viele
Tode bedeuten."
    "Sie haben ihre politischen Kriege über Jahrhunderte ohne dich geführt.
Sie werden auch weiterhin ohne dich zurechtkommen."
    Es war eine Entscheidung für die ich Stunden oder Tage brauchen sollte.
Entschieden hatte ich in einer Sekunde. "Dann gehe ich zurück. Ich werde
nicht zulassen, dass sie sich grundlos gegenseitig umbringen. Auch wenn mich
Michael bis jetzt nur benützt hat, ich liebe ihn."
    "Wie du willst. Du solltest dich noch ein wenig ausruhen und schlafen. Du
wirst deine Kräfte brauchen."
    Er war kurz ruhig, dann half er mir ins Bett zurück. Bevor ich einschlief,
sagte er: "Melanie, Michael ist noch jung. Sei nicht zu streng mit
ihm."
    Ohne das Gesicht meines Retters zu kennen, wachte ich in meiner eigenen kleinen
Wohnung auf. Meine Motorradkluft lag blutverschmiert auf einem meiner
Küchensessel. Ich hatte keine Ahnung welcher Tag es war, aber ich wusste was zu
tun war. Sich mit nur einer Hand zu kleiden war schwer, daher zog ich nur eine
Jogginghose, einen Pullover, eine Stoffjacke und meinen türkisen Mantel an.
Ausnahmsweise nahm ich nicht den Bus, sondern rief mir ein Taxi. Ich bat den
Fahrer bis vor Michaels Haustüre zu fahren. Dort angekommen, atmete ich vor dem
Betreten des Hauses tief durch. Das nachfolgende Gespräch würde anstrengend
werden. Leicht schwankend betrat ich die Küche, ohne mich umzusehen, erklärte
ich alarmierend: "Man versucht

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