Terakon
dichten
schwarzen Haare hatten ihr so gut gefallen, sowie sein muskulöser Körper und
sein hübsches Gesicht, das für meinen Geschmack etwas zu kantige Züge hatte.
Ich fragte ihn, ob er etwas von ihr gehört hätte. Im ersten Moment schien er
nicht zu wissen, von wem ich sprach. Daher fügte ich genervt, "meine beste
Freundin, du hast mit ihr geschlafen", hinzu. Er antwortete ungeniert:
"Ach die, ja, sie war süß. Wir haben nicht mehr miteinander geredet.
Damals habe ich sie sowieso nur angerufen weil Michael mich dazu gezwungen hat."
Ich warf Michael einen fragenden Blick zu. Er zuckte gleichgültig mit den
Achseln. "Du warst durch mein Gespräch mit Philippe so irritiert, du
hättest mir keine Chance gegeben. Ohne Sarah wärst du sprichwörtlich
geflüchtet. Ich dachte mir, dass du deiner Freundin zuliebe mitkommen
würdest."
Richtig wäre gewesen, entsetzt zu reagieren und sie zu schelten, wie sie das
Sarah antun konnten, aber irgendwie gefiel mir der Gedanke, dass ihm so viel
daran gelegen war mich wiederzusehen. Daher lächelte ich liebevoll und küsste
ihn auf den Mund. Er legte seine Arme um mich und die Art und Weise wie er mich
betrachtete gab mir das Gefühl etwas Besonderes zu sein. Bei dem Gedanken an
unser erstes gemeinsames Essen im Europark und den anschließenden Abend fiel
mir ein, was ich schon lange fragen wollte. Also tat ich es. "Wisst ihr,
wer für den Angriff an diesem Abend verantwortlich war?"
Ich war mir nicht sicher, ob sie auf meine Frage reagieren würden. Doch Michael
sagte: "Wir haben eine Vermutung. Du kennst ihn nicht."
Ich erfuhr, dass Alessandro Stefans Sohn und Michaels Enkel war. Es läutete an
der Türe, Alessandros und Stefans Verabredungen kamen. Stefans Mädchen hieß
Tanja. Sie war klein, brünett und wirkte sehr sympathisch. Die andere, Bianca,
war groß und blond. Ein Beamer projizierte den Film - Heartbreakers - auf die
Leinwand und ich kuschelte mich an Michael. Wie sich herausstellte, war Tanja seit
einiger Zeit mit Stefan zusammen. Sie arbeitete in einer Gärtnerei und kannte
ihn schon wesentlich länger. Wir unterhielten uns und keiner beachtete den Film
im Vordergrund. Es wirkte als wären Alessandro, Michael und Stefan Geschwister
die gemeinsam mit ihren Freundinnen einen Abend verbrachten. Irgendwie kamen
wir auf Goethe zu sprechen und darauf, dass er mit über 80 noch eine 18-jährige
Freundin hatte. Bianca stellte daraufhin fest, wie ekelhaft sie es fand, wenn
sich junge Frauen mit über 60 Jahre alten Männern einließen. Ich und Tanja
mussten schmunzeln und warfen uns einen kurzen Blick zu. Sie wusste also was
Stefan war. Michael wechselte das Thema indem er Bianca fragte, was ihre Eltern
so machten. Sie begann sofort über das Alkoholproblem ihres Vaters zu sprechen.
Selbstverständlich fragte sie mich, wie meine Eltern so wären. Ich flüstere
Michael kurz, "netter Versuch", zu und spielte vor, die Frage nicht
gehört zu haben. Sie ließ nicht locker und wollte wissen was sie beruflich
machen. Nun kam ich wirklich ein wenig in Bedrängnis und Michael genoss die
Situation sichtlich. Also setzte ich ein Lächeln auf und scherzte: "Das
darf ich dir nicht sagen, ansonsten müsste ich dich töten."
Bevor sie noch weiter fragen konnte, huschte ich auf die Toilette. Als ich
zurückkam, hatten sie das Thema gewechselt. Ein wenig später verließen uns
Alessandro und Bianca. Ich fragte Tanja woher sie über Michael und die anderen
Bescheid wusste. Sie lachte laut und erklärte: "Meine Eltern sind
magiekundig und praktizieren Magie, dadurch war ich von klein auf mit dem
Übernatürlichen in Kontakt. Kennengelernt habe ich Stefan schon als kleines
Kind. Er kam in die Gärtnerei meiner Eltern, um eine sehr seltene Pflanze, die
nur mit magischer Unterstützung wächst, zu kaufen. Mein Vater legt die Gärten
der meisten Salzburger Peris an. Mit fünfzehn half ich ihm bei den
Erhaltungsarbeiten in Michaels Garten. Ich schnitt gerade die Hecken, als
Stefan, begleitet von einer jungen Frau, vermutlich seiner Freundin, aus dem
Haus kam. Ich konnte beobachten, wie zuvorkommend und liebevoll er sich ihr
gegenüber verhielt. An diesem Tag verknallte ich mich in ihn, er aber bemerkte
mich nicht einmal. Erst als ich über zwanzig war, registrierte er mich als
Frau. Mir ist klar, dass nur die wenigsten Beziehungen mit Peris von Dauer
sind, aber das sind die meisten menschlichen auch nicht. Eine Garantie gibt es
in solchen Dingen nicht."
Glücklich in Michaels Arme liegend,
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