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Terakon

Terakon

Titel: Terakon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Maria Klima
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mir: "Außerdem gibt es gewisse Regeln. Wenn du auch
nur zu einem gewissen Teil einer seltenen Spezies angehörst, hätte diese ein
Vorrecht auf dich."
    "Und du möchtest mich ihnen nicht vorenthalten?"
    Er wirkte anders, ich hätte Nikelaus nie für derart geduldig gehalten.
"Eigentlich wäre der Plan in diesem Fall, dich von ihnen fern zu halten.
Deine eigene Art würde dich wahrscheinlich erkennen, wenn sie dich sieht. Also
würde ich dich vor ihnen verstecken. Wenn sie nicht wissen, dass du existierst,
können sie dich nicht einfordern."
    "Wie stellst du dir das eigentlich vor? Michael hält mich für tot, dafür
hast du gesorgt. Angenommen es verläuft alles wie du es geplant hast. Ich
erkenne, dass Michael mich einer Gehirnwäsche unterzogen hat und will dir
gehören."
    Meine Stimme verriet, für wie unwahrscheinlich ich dieses Szenario hielt.
"Spätestens wenn ich wieder auf die Uni gehe, weiß er, dass ich noch
lebe."
    "Wir haben da noch so eine Regel. Interessieren sich mehrere
übernatürliche Wesen gleicher Stellung für denselben Menschen, darf der Mensch
entscheiden wem er gehören möchte. Ja, im Zweifelsfall entscheidest du.
Komisch, warum hat dir das Michael nie erzählt? Hatte er Angst, du könntest dir
einen anderen Beschützer suchen?"
    Diese beiden letzten Fragen hatte er sehr unschuldig klingen lassen. Endlich
verstand ich seinen Plan. Wenn ich mich für ihn entscheide, würde es niemanden
mehr interessieren wer mich entführt hatte und Michael hätte sein Anrecht auf
mich verloren. Ich beschloss mitzuspielen. Sobald er mich gehen ließe, würde ich
einfach zu Michael zurückkehren. "Daher wurde er eifersüchtig, als Zarin
mir während des Geschäftsessens mit Rubin und Rebekka anbot, mich unter seine
Flügel zu nehmen."
    Er lächelte zufrieden und nickte mir zu. Wenn schon einmal jemand bereit war
Informationen mit mir zu teilen, sollte ich das doch ausnützen, oder? "Was
sind Filguri?"
    "Eines der ältesten und mächtigsten Völker. Sie sind so gut wie
ausgestorben. Weltweit gibt es nur noch zwei von ihnen. Die beiden sind Brüder.
Hugorio ist einer von ihnen, du kennst ihn bereits. Seinen Bruder interessiert
unsere Welt schon lange nicht mehr. Seit über hundert Jahren hat ihn niemand
mehr gesehen. Gerüchten zu Folge treibt er sich in buddhistischen Klöstern
herum. Vielleicht ist er aber auch bereits tot."
    "Was macht sie so besonders? Was können sie?"
    "Vieles."
    Welch präzise Antwort. Ich warf ihm einen genervten Blick zu.
    "So interessiert? Es bräuchte viele Peris, um einen einzigen Filguri
abzuwehren. Hugorio ist ein Geschäftsmann, daher benötigt er die Peris und
andere Wesen. Er hält sich an unsere Gesetze, um seine Geschäftsbeziehungen zu
pflegen, wenn du es so willst. Er ist das Oberhaupt eines sehr bedeutenden
Gebietes."
    Ich hatte so viele Fragen. "Warum hat Michael seinen Vater Mylord genannt?
Ist er ein König?"
    "Martellius ist das Oberhaupt unseres Klans. Trotzdem ist Michael in
Wirklichkeit mächtiger. Die Liebe zu seinem Vater ist der einzige Grund dafür,
dass er noch nicht die Führung übernommen hat."
    "Warum legst du dich dann ständig mit ihm an?"
    "Das geht dich nun wirklich nichts an. Das Einzige, das du wissen solltest
ist, Michael kann mir nichts anhaben. Er muss mich respektieren und das schon
seit Jahrhunderten. Na klar, würde er herausfinden, dass ich dich gegen deinen
Willen festhalte und könnte er dies beweisen, hätte er eine Ausrede, um mir
gewisse Privilegien zu entziehen. Er kann jedoch nicht ohne begründeten
Verdacht meine Anwesen durchsuchen. Du wurdest eindeutig von einem Werwolf
getötet."
    Er war so selbstzufrieden. Er küsste mich auf die Wange und verließ den Raum.
Ich benötigte dringend eine Toilette, außerdem hatte ich Hunger und Durst. Als
ich vor der Zimmertüre stand hörte ich, dass sich Nikelaus mit jemandem
unterhielt. "Ich habe die Eingangstüren und Fenster mit einem meiner stärksten
Zauber belegt. Sie sollte nicht im Stande sein, das Haus zu verlassen. Sem, du
lässt sie nicht aus den Augen. Früher oder später wird sie versuchen zu
flüchten. Dann wissen wir ob es funktioniert. Ich bin mir ziemlich sicher, dass
du nicht lange ihren Babysitter spielen musst."
    "Wie kommst du voran?"
    "Sie glaubt, sie könnte mich für dumm verkaufen."
    Die beiden lachten und verschwanden langsam aus der Reichweite meines Gehörs.
Solange ich einen persönlichen, übernatürlichen Leibwächter hatte, würde mir
eine Flucht nie gelingen. Ich

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