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Terakon

Terakon

Titel: Terakon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Maria Klima
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halten. Diesmal würde er
nicht zu meiner Rettung eilen. Ich war Nikelaus vollständig ausgeliefert. Mir
war kalt, immerhin war es Winter und ich war spärlich gekleidet. Mein Arm
schmerzte und ich zitterte vor Furcht. Mein Entführer betrachtete mich im
Rückspiegel. "Es wird gleich warm, ich habe die Heizung eingeschaltet. Hab
keine Angst, ich werde dich nicht noch einmal verletzen."
    Wenn er mich beruhigen wollte, war ihm das nicht gelungen. Ich spürte Tränen
auf meinen Wangen. Schnell wischte ich sie mit meinem Handrücken weg.
    "Deine Furcht vor mir wird vergehen, du wirst sehen." Er sprach, als
würde er die Zukunft kennen - meine Zukunft.

Nikelaus
    Langsam wurde es im Auto warm. Ich wagte es fast nicht zu
atmen und drückte mich gegen die Rückbank. Jeder meiner Versuche, ein leichtes
Schluchzen zu unterdrücken, war umsonst.
    "Ich werde dir nichts tun. Fürchte dich nicht." Ich hatte Nikelaus
während meiner Audienz bei Martellius in seiner Welt zum Gespött gemacht, er
musste mich einfach hassen. Umso mehr verwirrte mich sein erneutes Versprechen,
mich nicht zu verletzen. "Hasst du mich nicht?"
    Er lächelte vertrauenerweckend in den Rückspiegel: "Mein Hass gilt nicht
dir. Es hätte mir leidgetan dich zu töten. Du faszinierst mich, was bist
du?"
    "Keine Ahnung, ein Mensch. Bis ich Michael traf, wusste ich nicht einmal,
dass eure Welt existiert."
    Ich konnte nicht erkennen, wohin wir fuhren, es war zu dunkel. Im Auto
herrschte Schweigen bis wir bei einem großen Anwesen ankamen. Der Wagen blieb
direkt vor der Treppe, die zum Eingangstor des Hauses führte, stehen. Die
Stiegen waren aus weißem Marmor. Nikelaus wandte sich mir zu. "Du könntest
dich nun weigern, mit mir ins Haus zu gehen, aber wir beide wissen, dass du
nicht die geringste Chance hast, dich mir zu widersetzen. Erspare uns das Drama
und tu einfach was ich dir sage."
    Ich nickte und folgte ihm ins Haus. Der Eingangsbereich bestand ebenfalls aus
weißem Marmor. Verängstigt ging ich mit ihm über die weißen Treppen nach oben.
Er führte mich durch einen langen weißen Gang. Jeder Schritt entfernte mich
weiter vom rettenden Ausgang und mit jedem Schritt wurde ich langsamer.
Schließlich erreichten wir einen Gesellschaftsraum an dessen Ende ein in einem
türkisblauen Farbton gestrichenes Zimmer anschloss. Es hatte jemand sehr viel
Mühe in die Gestaltung dieses Zimmers gesteckt.
    "Hier schläfst du."
    Ich blieb wie angewurzelt in der Mitte des Raumes stehen. Was würde er als nächstes
mit mir machen? Ich war mir sicher, er hegte mir gegenüber Rachegefühle. Es war
seiner Körpersprache nicht anzusehen, aber er genoss mein panisches Verhalten,
genoss, dass ich ihm schutzlos ausgeliefert war. Lange Zeit hatte er seinen
Blick auf mich gerichtet, ohne auch nur die geringste Emotion zu zeigen. Ich
konnte diese Ungewissheit nicht mehr ertragen. "Was hast du nun mit mir
vor?"
    Er ignorierte meine Frage. Nach einer erneuten, gefühlten Ewigkeit sagte er
besänftigend: "Mir wurde erzählt, du hättest dem Filguri
standgehalten."
    "Wem?"
    Er lachte laut: "Hugorio, so ahnungslos."
    "Niemand verrät mir etwas. Ich kann mir die Informationen nicht aus den
Fingern saugen."
    Bei jedem Wort zitterte meine Stimme. Er schüttelte den Kopf. "Michael
immer so korrekt, verstößt nie gegen die Regeln. Im Gegensatz zu ihm, werde ich
fair zu dir sein. Ich sehe mich als dein Retter. Michael hat dich nur benutzt.
Dank deiner Gabe hat er bereits einige hunderttausend Euro verdient. Hat er
sich jemals bei dir bedankt oder dir eine Provision angeboten?"
    "Ich habe nicht darum gebeten."
    Seine Hand bewegte sich langsam auf mein Gesicht zu und er streichelte mir die
Wange. "Es muss dir nicht peinlich sein. Er ist alt und er ist ein Meister
in der Manipulation von Menschen. Immerhin hatte er genügend Zeit zum Üben.
Auch ohne Zauberei ist er fähig deine Gedanken zu manipulieren. Du hattest
praktisch keine andere Wahl, als dich in ihn zu verlieben."
    "Angenommen du hättest Recht, dann trifft dasselbe wohl auch auf dich
zu."
    "Mach es dir gemütlich. Wir sprechen morgen."
    "Was hast du mit mir vor? Du kannst mich nicht für den Rest meines Lebens
einsperren."
    "Können würde ich es, tun will ich es nicht. Wie gesagt, ich will dir nur
helfen."
    "Verarschen kannst du jemand anderen. Ich habe in Martellius Haus dein
wahres Gesicht bereits gesehen."
    "Zugegeben, ich habe mich dazu hinreißen lassen meinen Hass auf dich zu
projizieren, aber es ist mir schnell klar geworden,

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