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Terakon

Terakon

Titel: Terakon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Maria Klima
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beschimpft. Sie dachte du wärst erst 15 oder 16 und auf einem
Hungertrip. Sie war beeindruckt, wie brav du für die Schule lernst."
    Nun musste ich lachen. "Das erklärt einiges. Sugar Daddy."
    Er löste sich aus meiner Umarmung, ging einen Schritt zurück, neigte den Kopf
zur Seite und sagte: "Verstanden, ich komme!"
    Wahrscheinlich würde Stefan oder irgendjemand im Auto auf ihn warten und mit
ihm sprechen. Ein so sensibles Gehör zu haben war sicherlich vorteilhaft. Ohne
dass er etwas sagte, gab ich ihm einen Abschiedskuss, umarmte ihn noch einmal
und drehte mich um. "Dann hole ich jetzt meinen Badeanzug. Bis
morgen."
    "Bis morgen, mein Schatz", und schon war ich wieder alleine.
    Auf dem Weg zum Wellnessbereich und dem Schwimmbad musste ich an Sarah denken.
Ich wusste genau was sie sagen würde - Du Arme sitzt in einem Haus mit
Schwimmbad, Whirlpool, Sauna und allem Pipapo fest. Bist du komplett
wahnsinnig, über so etwas kannst auch nur du klagen, genieß es!
    Ich schwamm gerade die fünfzigste Länge, als mir ein kalter Schauer über den
Rücken lief. Ich hielt an, stellte mich im Pool auf, lauschte. Es war nichts zu
hören. Wo hatte ich mein Handy abgelegt? Nach kurzem Überlegen erinnerte ich
mich, es war noch in meinem Arbeitszimmer. Wie vorausschauend von mir.
    "Du hast ausgezeichnete Instinkte. Kaum hatte ich das Haus betreten,
hattest du aufgehört zu schwimmen. Geräusche mache ich keine."
    Ich wagte es nicht mich umzudrehen. Es war auch nicht nötig. Er tauchte
plötzlich vor mir auf und betrachtete mich mit einem Blick der Genugtuung. Zu
nichts anderem fähig, starrte ich in seine grünen Augen. Was wollte er hier?
Sicherlich war ihm bewusst, dass ich alleine war.
    "Wie ich sehe, erinnerst du dich an mich. Ich wollte meinen geliebten Neffen
besuchen. Schade, dass ich ihn verpasst habe."
    Er nahm meine Hand und zerrte mich aus dem Wasser, durch den Keller, über die
Treppe bis zu meinem Schlafzimmer. Seine Kleidung trocknete er sofort, als wir
das Wasser verlassen hatten, magisch. "Zieh dich an!"
    Erschrocken und verängstigt wartete ich bis er sich umdrehte. Doch er tat es
nicht. Meine Kleidungsstücke von zuvor, eine Jean und ein sehr eng anliegendes
grünes Hemd, lagen zusammengelegt auf einem Stuhl. Ich holte frische
Unterwäsche aus dem Kasten. Er beobachtete mich die ganze Zeit über und machte
keine Anstalten wenigstens wegzusehen. "Ein wenig Privatsphäre um mich
umzuziehen, wäre das möglich?"
    "Ich glaube nicht. Ich möchte doch sehen, was mir gehört. Mach schon oder
ich helfe dir!"
    Er hätte keinen besseren Weg finden können, um mich zu überzeugen. Schnell zog
ich meinen Badeanzug aus und mein Gewandt an. Bösartig lachend verfolgte er
jede meiner Bewegungen, musterte meinen Körper. Kaum umgezogen verschränkte ich
verängstigt und gedemütigt meine Arme.
    "Au!" Bevor mir bewusst war, dass er sich bewegt hatte, blutete mein
Arm. Er hatte mich mit einem Messer geschnitten, riss etwas von dem
blutverschmierten Stoff meines Hemdes ab, zerschlug die Fensterscheibe hinter
mir und platzierte den grünroten Fetzen auf einem Glassplitter, der immer noch
im Rahmen hing. Mein Arm blutete stark. In der Umgebung des Fensters waren
überall Blutspritzer zu sehen, dafür sorgte er.
    Bald sah es aus, als hätte mich eine riesige Bestie durch das Fenster gezerrt.
Er riss ein Stück meiner Hose ab, wickelte es um meinen Arm, hob mich hoch und
rannte mit mir aus dem Haus. Obwohl mir die Sinnlosigkeit meines Handelns
bewusst war, schlug ich mit aller Kraft auf ihn ein. Im Garten unter dem
Fenster entfernte er den provisorischen Verband, warf das Stoffstück zu Boden,
packte mich unter den Achseln und befahl mir mich hängen zu lassen. Es sollte
so aussehen, als hätte mich ein Werwolf durch das Fenster über das Gelände zur
Straße gezerrt. Nicht bereit, weiter zu kooperieren, schüttelte ich den Kopf.
Seine Lösung war einfach. Er war schnell. Er lief rückwärts. Unfähig seinen
Bewegungen zu folgen, verlor ich das Gleichgewicht und er schliff mich bis zu
seinem Auto. Unerwartet fürsorglich verarztete er meinen Arm und sperrte mich ins
Auto. Durch die Scheibe des verschlossenen Wagens beobachtete ich, wie er
irgendetwas im Garten verteilte. Ich verzichtete darauf zu schreien. Er hatte
sicherlich dafür gesorgt, dass mich niemand hören würde. Es blieb mir also nur,
im Auto auf ihn zu warten. Leider wartete ich nicht lange. Schon bald fuhren
wir los. Ich war verloren. Michael würde mich für tot

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