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Terakon

Terakon

Titel: Terakon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Maria Klima
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Rettung eilen."
    Irgendwie wirkte er fast vor den Kopf gestoßen. Ich hätte gedacht, er wäre
erfreuter, mich zu sehen. "Hast du ein Problem damit, dass ich mich selbst
gerettet habe?"
    Als nicht die erwartete Reaktion kam, wurde ich wütend. "Zum Teufel noch
Mal, soll ich wieder zurückfahren und mich ins Haus schleichen, damit du mich
retten kannst?"
    Ließ er sich diese Möglichkeit gerade wirklich durch den Kopf gehen? Irgendwie
bekam ich das Gefühl, er würde es tun. Auf meinen wütenden Blick hin, riss er
sich mit einem Kopfschütteln aus seinen Gedanken. "Nein, natürlich
nicht." Er kam zu mir und wollte mich umarmen. Zu spät, ich hatte genug
von ihm, zornig rannte ich in mein Arbeitszimmer und versperrte die Türe.

Thomas
    Ich konnte hören wie mehrere Personen das Haus verließen.
Kurz später klopfte es, aber ich reagierte nicht.
    "Schatz bitte, sei nicht kindisch, mach auf."
    "Ich bin erst 23 Jahre alt, ich darf noch kindisch sein und ich will dich
nicht sehen!"
    "Melanie, bitte."
    "Verschwinde!"
    Ich hörte ein klirrendes Geräusch, die Tür wurde aus den Angeln gehoben und
gegen die Wand gelehnt. Seine Kraft war ja so unfair. Wäre ich mit einem Mensch
zusammen gewesen, hätte dieser zum Öffnen der Türe wenigstens einen
Schlüsseldienst benötigt. Er sah mich entschuldigend an, kam zu mir und umarmte
mich. "Ich bin froh dich wiederzuhaben."
    Ich schob ihn von mir weg. "Das ist nicht wahr. Ich konnte es an deiner
Haltung sehen."
    "Du verstehst das falsch. Wärst du noch eine halbe Stunde länger dort
geblieben, hätte ich dich geholt."
    "Du durftest nicht den Helden spielen, wie schrecklich."
    "Ich hätte mich an ihm rächen können. Ich hätte es ihm heimzahlen dürfen.
Nun muss ich ihn damit durchkommen lassen. Ich habe keinen Beweis, dass er dich
entführt hatte."
    "Ich könnte es doch bezeugen."
    Ich verstand sein Problem noch immer nicht. Als übersehe ich das
Offensichtliche, verdrehte er die Augen. "Melanie, es würde dein Wort
gegen seines stehen."
    Mit geschlossenen Augen sagte ich: "mein Wort ist nichts wert."
    Sein Gesichtsausdruck war entschuldigend. Er fasste kräftig nach meinem
Unterarm, um mich trotz meines Widerstandes zu sich zu ziehen, dabei erwischte er
die Stelle, an der mich Nikelaus geschnitten hatte. Ich stieß einen
Schmerzensschrei aus und mein laienhaft verbundener Schnitt blutete wieder.
Verwirrt ließ er mich los, erblickte das Blut auf seiner Hand und sah mich
fragend an.
    "Michael, was glaubst du woher er mein Blut hatte?"
    Wortlos entfernte er den durchtränkten Verband, verschwand aus dem Zimmer und
kam mit einem Verbandskasten zurück.
    "Der Schnitt ist tief, man hätte ihn nähen müssen. Es wird eine große
Narbe bleiben."
    Was war nur los mit ihm? Er hatte mich noch kein einziges Mal gefragt, was
passiert war, wie es mir ginge, von trösten ganz zu schweigen. Kaum hatte er
mich verbunden stand ich auf, nahm meine Geldtasche und mein Handy vom
Arbeitstisch und packte ein wenig Reservegewand in meinen Laptoprucksack.
Michael beobachtete mich fragend. Ich trug immer noch die Kleidung seines
Onkels. Ich ignorierte ihn und begann mich umzuziehen. Als ich mein Hemd
ausgezogen hatte, betrachtete er meine Oberarme. Ich folgte seinem Blick und
bemerkte blaue Flecken. Nikelaus hatte mich am Vortag etwas grob angefasst,
während er mich küsste. Frisch gekleidet nahm ich meinen Rucksack und ging die
Treppe hinunter. "Was glaubst du, wo du hin gehst?"
    Er stand nun vor mir, legte seine Hände auf meine Wangen und fragte: "Wie
geht es dir?"
    "Diese Frage kommt etwas spät, oder? Ich habe die Schnauze gestrichen voll
von euch und der Art wie ihr mich behandelt. Ich fahre nach Hause. Ich will
dich ein paar Tage nicht mehr sehen, geschweige denn einen anderen Peri."
    Michael schien wütend zu werden. "Bist du wahnsinnig? Deine Wohnung ist
noch nicht einmal bewohnbar.
    Deine Freundin wurde dort erst vor ein paar Tagen von einem Werwolf
zerfleischt. Du bleibst schön hier."
    Ich schloss die Augen und atmete durch. "Ich spreche nicht von meiner
Wohnung. Ich spreche von dem Haus, in dem ich aufgewachsen bin."
    "Du bleibst hier."
    Er hatte mit seiner Boss-Stimme gesprochen und blockte meinen Versuch, bei ihm
vorbei zu gehen, ab. Also probierte ich es erneut, doch abermals versperrte er
mir den Weg. "Zum letzten Mal, du bleibst hier!"
    "Hör auf, mit mir in dieser, ‚ich bin hier der Boss‘ - Stimme zu sprechen,
ich arbeite nicht für dich. Lass mich vorbei."
    Seine Geduld war am

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