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Terakon

Terakon

Titel: Terakon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Maria Klima
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meinen Besuch erfreut, erzählte Katja, dass Iveria neulich
wegen der Sache ziemlich sauer auf Michael gewesen war. Keine Ahnung von
welcher Sache sie sprach. Es stellte sich heraus, gemeint war Michaels Versuch
mich magisch seinem Willen zu unterwerfen. Durch die Aufregungen der letzten
Tage, hatte ich dieses kleine Ereignis bereits vergessen. Katja erzählte mir
alle möglichen medizinischen Details ihre Krankheit betreffend, von denen ich
nur die Hälfte verstand. Katja war, was man sich unter einer coolen,
liebevollen Oma vorstellte, lustig, verständnisvoll, aufgeschlossen. Bedingt
durch ihre Krankheit war sie relativ schwach. Das Reden strengte sie an.
Dennoch wollte sie nicht alleine sein, also setzte ich mich neben sie, kämmte
ihre Haare, schüttelte ihr Kissen auf und half, sie angenehm im Bett zu
positionieren. Danach sahen wir gemeinsam Fern. Es gab eine Seifenoper, die sie
nie verpasste. Neugierig ob der Nachbarsjunge endlich seine Liebe gestehen
würde, übersah ich die Zeit. Ich musste mich beeilen, aber ich schaffte es noch
pünktlich zur Uni.
    Nach meinen Vorlesungen fuhr ich zum nächsten Sportgeschäft, kaufte zwei 10
Meter lange Seile und zwei Abseilhilfen. Der Verkäufer war so freundlich mir zu
erklären, wie ich so ein Seil richtig befestige. Dann eilte ich zu meinem
temporären Zuhause. Dort versteckte ich in unserem Schlafzimmer ein Seil und
eine Abseilhilfe unter der herausnehmbaren Bodenplatte meines Kleiderschranks.
Das restliche Klettermaterial versteckte ich in meinem Arbeitszimmer unter der
Couch.
    Ich erschien einige Minuten zu spät im Kino. Ausgerechnet heute war mein Boss
bereits da und wartete ungeduldig auf mein Erscheinen. Es kamen fast keine
Besucher, wodurch die Zeit nicht verging. Gegen Acht bekam ich einen Anruf der
Polizei. Die Spurensicherung hatte ihre Arbeit in meiner Wohnung abgeschlossen
und es stand mir frei, sie wieder zu benutzen.
    Nach der Arbeit fuhr ich zu meiner Wohnung. Mit einem unguten Gefühl öffnete
ich die Tür. Vorsichtig streckte ich meinen Kopf hinein, sah mich um. Mit einem
lautlosen Schrei auf den Lippen machte ich einige Schritte in die Wohnung. Was
ich sah war Blut. Am Boden vor mir war ein großer eingetrockneter Fleck. Auf
der Küchenanrichte, meinem Bettlaken, dem Kasten, den Wänden und der Decke
waren Blutspritzer zu sehen. Benommen setzte ich mich an Ort und Stelle auf den
Boden. Was hatte ich mir erwartet?
    "Sei froh, dass du die Leiche nicht gesehen hast."
    Ich hob den Kopf und sah meine Nachbarin Leoni in der Türe stehen. Vorsichtig
fragte ich, "Wer hat sie eigentlich gefunden?", obwohl ich mir sicher
war, die Antwort zu kennen.
    "Ich, scheiß Werwölfe!"
    Nun stand mein Mund offen.
    "Lass mich raten, sie hatten es auf dich abgesehen, um deinen Peri zu
quälen."
    "Soweit mein Verständnis für das Übernatürliche geht, bist du ein Mensch,
oder?"
    Jetzt musste sie lachen. "Ja, das und ich bin eine Hexe. Ich kann ein paar
Kleinigkeiten. Kannst du auch etwas oder hast du nur die Aufmerksamkeit von
einem Peri erregt. Na ja, wenn wir ehrlich sind, ist Michael ja nicht nur
irgendein Peri. Du hast dir gleich den Big Boss geangelt?"
    Sie klang beinahe etwas vorwurfsvoll, als würde sie mir etwas unterstellen.
"Es ist mir nie darum gegangen den Big Boss Schrägstrich Peri zu
verführen."
    Sie lächelte ungläubig und damit ich ihr Misstrauen nicht übersehen konnte,
sagte sie: "Schon klar, es war sicher reiner Zufall."
    Ich hatte es nicht nötig, mich vor ihr zu rechtfertigen. "Glaub einfach
was du willst. Wenn du so freundlich wärst zu gehen, ich muss jetzt putzen."
    "Weißt du was, ich helfe dir." Sie folgte mir und nahm sich einen
Eimer. Schweigend putzten wir bis der letzte Spritzer beseitigt war. Das Laken
wanderte direkt in den Mülleimer. Ich reichte ihr eine Cola und brach die
Stille. "Morgen fahre ich in den Baumarkt und kaufe mir Farbe, dann kann
ich morgen oder übermorgen wieder hier einziehen."
    "Will dich Michael aus dem Haus haben?"
    "Schön wär’s, er wird stinksauer sein, wenn ich wieder hier schlafe."
    Ich hatte sie überrascht. "Warum bleibst du dann nicht bei ihm?"
    "Erstens fühle ich mich bereits abhängig genug und zweitens sind mir dort
zu viele Peris, Vampire und andere Kreaturen."
    Jetzt traute sie ihren Ohren nicht mehr, verwirrt streckte sie mir abwehrend
die Hände entgegen. "Wau, stopp, halt! Du bist also wirklich keine von
diesen Verrückten."
    "Verrückten, was meinst du?"
    "Dir ist doch sicher klar, man wird

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