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Terakon

Terakon

Titel: Terakon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Maria Klima
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ich mich schnell
hier auf der Toilette um."
    "Nur zu, dann können wir noch mit ihnen essen gehen"
    Ich eilte zum Auto, holte mir eine schwarze Schnürlsamthose und eine schlichte
hellblaue Bluse. So schlicht die Bluse auch war, sie betonte meinen Busen
äußerst vorteilhaft. Michael wartete im Auto.
    "Du siehst gut aus, vielleicht sollten wir doch direkt nach Hause
fahren."
    "Keine Chance, fahr los."
    Unterwegs erzählte ich ihm noch von dem Hund, den ich als Kleinkind hatte. Ein
paar Tage nach meinem zweiten Geburtstag rannte er weg. An viel konnte ich mich
nicht erinnern. Ich wusste noch, dass sein schwarzes Fell im Mondschein silbern
schimmerte, und dass er riesig war, auch wenn meine Eltern meinten, er wäre
nicht größer als ein Bordercollie gewesen, und dass er mir nur so groß in
Erinnerung war, weil ich noch klein war. Damals war er mein bester Freund.
    Michael blickte immer wieder zu mir, als wollte er etwas sagen, und jedes Mal
entschied er sich zu schweigen. Nach einiger Zeit war meine Geduld zu Ende.
"Michael, spuck schon aus, was ist los?"
    "Würdest du mir einen Gefallen tun? Verrate niemandem, dass du ein
Halbling bist. Bisher gibt es nur Spekulationen, die sind kein Problem. Wenn
wir einen Beweis liefern ändert sich alles."
    "Michael warum, was würde sich ändern?"
    "Bitte vertrau mir. So wie es ist, kann ich dich besser beschützen."
    Heftig ausatmend ließ ich meine Lippen vibrieren.
    In Salzburg warteten die anderen vor einem kleinen China-Restaurant auf uns.
Ich war der einzige Mensch. Ich wurde Michael sprichwörtlich entrissen. Nicki
legte seinen Arm über meine Schultern, als wären wir die ältesten Freunde.
"Schön dich wieder zu sehen."
    Philippe gab seinen Arm von der anderen Seite um meine Taille. "Du hast
uns neulich bei dem Treffen mit Hugorio den Arsch gerettet, danke."
    Die anderen begrüßten mich gleichermaßen herzlich. Sie alle hatten genug Zeit,
um zu lernen wie man dafür sorgt, dass sich ein Mensch wohl fühlt. Philippe
blickte über seine Schulter zu Michael. "Okay Boss, du kannst jetzt
heimfahren, wir kommen auch ohne dich zurecht. Melanie weißt du, eigentlich
haben wir ihn nur eingeladen, weil wir hofften, dass er dich mitbringt."
    Umarmend geleiteten die beiden Peris mich ins Lokal. Kaum nahm ich am Tisch Platz,
setzten sich Philippe und Nicki neben mich. Nicht einmal Michael konnte schnell
genug reagieren, um einen Platz neben mir zu ergattern. Alle anderen hatten
sich so positioniert, dass er auf der anderen Seite des Tisches sitzen musste.
Er hätte nicht weiter von mir entfernt sein können. Michael klopfte laut auf
den Tisch. "Okay Leute, ich habe verstanden, könntet ihr nun bitte mit dem
Blödsinn aufhören?"
    Was war heute in meine Peris gefahren? Fragend blickte ich in die Runde.
Michael zuckte schweigend mit den Achseln. Philippe war kooperativer. "Wir
finden, er könnte besser auf dich aufpassen."
    In der Mitte des Tisches befand sich wie so oft in China-Restaurants eine
Drehscheibe. Die Peris bestellten nach Herzenslust. Wir waren zu neunt, doch
sie wählten mindestens fünfzehn verschiedene Hauptspeisen. Nicki erklärte:
"Nimm dir was du willst, probiere überall, das machen wir immer so."
    Er zwinkerte. "Das macht Spaß."
    Die Scheibe in der Mitte wurde gedreht, es wurde gelacht, geneckt und liebkost,
als wären wir eine große Familie. Wohler hätte ich mich nicht fühlen können, es
war großartig. Es überraschte mich nicht wirklich, dass ich mit meinen
Glücksgefühlen die Peris ansteckte. So sicher und fröhlich hatte ich mich schon
eine Weile nicht mehr gefühlt. Wenn sie etwas davon hatten, mir sollte es recht
sein.
    Wir verließen das Restaurant, um in irgendeine Bar zu gehen. Irgendwie kam es
dazu, dass ich bei Nicki mitfuhr. Anastasia war neben mir auf der Rückbank.
    Philippe war der Fahrer, Nicki saß am Beifahrersitz. Er hatte sich zu uns
umgedreht. "Stefan hat gesagt, dass du und Tanja euch gut versteht. Sie
wird sicher in der Bar sein."
    Mir gefiel der Gedanke Tanja wiederzusehen.
    In der Bar wurde Jazz gespielt - eine angenehme Abwechslung. Ich entdeckte
Tanja und ging als erstes zu ihrem Tisch. Die Peris ignorierten sie und suchten
sich einen eigenen Platz. Tanja umarmte mich zur Begrüßung und stellte mich
ihren Freunden vor. Es waren zwei Frauen und ein Mann. Annette war groß und
rothaarig, Sabrina klein und brünett. Sabrina war völlig aus dem Häuschen.
"Hast du gesehen, wie viele gerade gekommen sind, heute fällt sicher einer
für

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