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Terminal 3 - Folge 4: Weiche Ziele. Thriller (German Edition)

Terminal 3 - Folge 4: Weiche Ziele. Thriller (German Edition)

Titel: Terminal 3 - Folge 4: Weiche Ziele. Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ivar Leon Menger , Raimon Weber
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Uzi hängt an meiner Schulter. Patti darf jetzt den Lauf meiner Pistole, einer wunderschönen Glock, spüren.
    Matschbirne musste ihr die Hände mit Paketband fesseln. Das hat ihm gar nicht gefallen.
    »Du denkst sicher, ich wäre gestern hier gewesen, um mich vorzubereiten«, sage ich zu ihm.
    Er sieht mich an. Hinter seiner Stirn rattern jetzt die Gedanken: Was kann ich jetzt Schlaues sagen? Was trägt zur Deeskalation bei?
    Ihm fällt nichts ein.
    »Dein Kärtchen habe ich aus Jux eingesteckt. Und um zu zeigen, was du für ein Penner bist. Aber dann hat sich alles verändert. Wir machen hier und jetzt Tabula rasa.«

Marc Irving
    Tabula Rasa!
    Reinen Tisch machen!
    Ich werde aus Asher nicht schlau. Er scheint völlig planlos. Kommt ins Terminal und erschießt fremde Menschen.
    Die kleine Patti ist völlig apathisch. Asher hat ihr erlaubt, einen Schluck Wasser zu trinken. Er behält sie immer in seiner unmittelbaren Nähe.
    Hautkontakt.
    Ich rechne mir die Chancen aus, ihn zu überwältigen.
    Zwar kann ich mittlerweile unter erträglichen Schmerzen meinen rechten Arm bewegen, aber er richtet permanent die Pistole auf das Mädchen.
    Vielleicht lässt irgendwann seine Konzentration nach.
    »Weißt du, Matschbirne«, beginnt er. »Es kann alles kein Zufall sein. Es ist eine Fügung. Das hier, also der Flughafen, ist genau der richtige Ort für das Finale.«
    Ich will etwas fragen, aber Asher winkt plötzlich mit der linken Hand ab, macht »Pssst!« und legt den Kopf schräg.
    So, als würde er lauschen.
    »Ja!«, sagt er in bester Laune.
    Und dann: »Das ist richtig! Danke! Vielen Dank!«
    Er strahlt mich an. »Sie haben mir den weiteren Weg gewiesen.«
    »Wer?«, frage ich automatisch.
    Er schüttelt den Kopf. »Das verstehst du nicht.«
    Da ist kein Sender in seinem Ohr. Da ist rein gar nichts.
    Desmond Asher ist verrückt. Und das macht die Sache noch viel gefährlicher. Seine Handlungen sind überhaupt nicht vorhersehbar.
    »Vielleicht könnten Sie mir davon erzählen?«, hake ich vorsichtig nach.
    Er lächelt. Er lächelt ständig.
    »Nun ja«, beginnt er und lehnt sich sogar entspannt zurück. Ohne jedoch den Lauf von Pattis Hals zu nehmen. Das Mädchen hält die Augen geschlossen. Sie atmet leise und pfeifend. Befindet sie sich in einem Schockzustand?
    »Ich bin auserwählt«, sagt Asher. »Ich will nicht behaupten, dass ich damit einzigartig bin. Denn die höheren Wesen haben mir erzählt, dass es noch einige wie mich gibt. Aber ich bin noch keinem begegnet. Es sind eben nur wenige.«
    Er hört Stimmen. Stimmen, die ihm vermutlich einreden, was er zu tun hat. Die einzig und allein seiner kranken Psyche entspringen.
    Ich versuche, interessiert auszusehen. Auf gar keinen Fall darf ich ihm widersprechen.
    »Wenn ich ihren Anforderungen gerecht werde, machen sie mich zu einem der Ihren«, fährt er fort.
    »Was muss man dafür tun?«
    »Gehorchen! Die Höheren entscheiden, wen ich zu richten habe. Ich muss die Degenerierten aus der Welt schaffen. Und das sind verdammt viele. Nur so hat die Menschheit eine Zukunft.«
    »Und das teilen Ihnen die Stimmen mit?«
    »Die höheren Wesen«, verbessert er mich mit strengem Blick. »Ist das klar, Matschbirne?«
    Ich nicke eifrig.
    »Ich habe aber schon selbst einen Instinkt dafür entwickelt, wer wegmuss. Wie der Junge auf dem Fahrrad. Gestern Morgen. Irgendwie hat die Polizei erfahren, dass ich es war. Sie sehen die Notwendigkeit natürlich nicht ein.« Er senkt den Lauf der Waffe ein wenig. Das Reden macht ihn immer entspannter. »Tja … Und deshalb bin ich jetzt hier. Um ein Fanal zu setzen.«
    »Und wie soll das aussehen?«, wage ich nachzufragen.
    Er überhört mich einfach.
    »Bisher habe ich immer außerhalb der Stadt ausgemerzt«, fährt er im Plauderton fort. »War in Oregon, in Nevada. Der Bär scheißt halt nicht in den eigenen Wald. Einmal, da habe ich ein Pärchen auf einem Parkplatz erledigt. Danach setzte ich mich zu ihnen ins Auto und fuhr mit den beiden die halbe Nacht durch die Gegend. Mit dem Gefühl, Gutes getan zu haben.« Er deutet mit dem Pistolenlauf auf mich. »Das kannst du nicht nachvollziehen, oder?«
    »Ich bin mir noch nicht ganz sicher. Ich …«
    »Versuche nicht dich anzubiedern, Matschbirne!«, unterbricht er barsch. »Du kannst das nicht verstehen. Nie! Nie! Nie!«
    Plötzlich springt er auf. Er presst das Gesicht des Mädchens so grob gegen die Glasscheibe, dass es aufschreit.
    »Ich sehe euch!«, brüllt er. »Haut ab! Oder ich schieße

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