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Terra Mater

Terra Mater

Titel: Terra Mater Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Bordage
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schaffen? Geh lieber in dein radioaktives Zimmer und tanz mit den Atomen. Bitte die nukleare Hexe um Hilfe!«
    Als Zeichen seiner Ohnmacht breitete Todeskuss die Arme aus und antwortete: »Ich kann nur ein Ritual pro Tag durchführen. Das ist die Regel bei uns Zauberern.«
    »Wegen dieses verfluchten Oberirdischen verlieren wir alles !«, klagte Dohon-le-Fil. »Er hat uns sogar die Liebe unserer himmlischen Mutter gestohlen.«
    »Die himmlische Mutter behandelt alle ihre Kinder gleich.«
    Die erste Hyäne war nur die Vorhut und sollte Informationen über die Waffenstärke des Gegners liefern. Sie stellte schnell fest, dass diese Menschen nicht über jene kleinen metallenen Kugeln verfügten, die den Tod brachten, während die Meute den Lichtstrahlen ziemlich leicht ausweichen konnte.
    Also änderten die Hyänen ihre Taktik und versuchten im Schutz der Dunkelheit in Gruppen von vier oder fünf Tieren, das Luftschiff zu entern. Trotz einer Schulterhöhe von über einem Meter fünfzig und ihrem Gewicht von mehr als vierhundert Kilo waren sie äußerst geschickt und beweglich, wichen den aufblitzenden Strahlen der Todeswellen aus und versteckten sich wie auf ein geheimes Kommando
unter dem Kiel des Gleitfliegers, während die Wüstenratten pausenlos auf den Abzug ihrer Waffen drückten.
    Bald war das Plateau mit den Kadavern der Angreifer übersät. Trotzdem hörten die Attacken nicht auf. Sie wussten, der Widerstand der Belagerten würde geringer werden, und dann würden sie das Luftschiff entern.
    Ein erster Versuch scheiterte dank der Wachsamkeit Dohon-le-Fils und des Hexenmeisters Todeskuss. Der Kapitänleutnant mähte eine Hyäne nieder, die sich über Bord schwingen wollte und dabei einen seiner Männer ernsthaft verletzt hatte. Er wischte sich den Schweiß von der Stirn. Sie mussten bis zum Anbruch des Tages die Stellung halten. Erst mit dem Aufgang von Hares begannen die radioaktiven Winde wieder zu wehen und das Aerotom mit neuer Energie zu versorgen.
    Eine Handvoll Männer gegen eine wütende Meute Hunderter Hyänen. Ein aussichtsloser Kampf!
    Dohon-le-Fil schüttelte den Kopf, um seine Erschöpfung zu vertreiben und um seiner wachsenden Mutlosigkeit Einhalt zu gebieten. Er warf einen Blick in die Runde. Seine Männer feuerten pausenlos, dicker Qualm hing über dem Schiff. Trotzdem schien die Zermürbungstaktik der Hyänen Früchte zu tragen, denn er sah, dass sie immer näher rückten. Wieder erfüllte ihn eine Welle des Hasses auf Godovan. Doch dann straffte er sich und kämpfte verbissen weiter, entschlossen, seine Haut so teuer wie möglich zu verkaufen.
    Der dumpfe Kampflärm weckte Jek, und er erinnerte sich, von den Corvuren ins Jenseits geschickt worden zu sein, in ein von himmlischen Wesen bevölkertes Jenseits, die seltsamerweise wie Ratten aussahen. Dann merkte er, dass er in einer Art gläsernem Kokon lag, von Dämmerlicht umgeben. Und so fürchtete er, von den Heiligen der Kirche des Kreuzes
dazu verdammt zu sein, für alle Ewigkeit im Nichts umherirren zu müssen. Dämonisches Lachen klang in seinen Ohren und verstärkte seine Gewissheit. Die Ratten waren Monster, die ihn quälen sollten.
    Als er dann plötzlich auch noch Schreie und Kampflärm hörte, war er überzeugt, dass Dämonen um ihn herum Krieg führten. Aus lauter Angst schloss er kurz die Augen, machte sie aber, von Neugier ergriffen, bald wieder auf. Langsam gewöhnte er sich an das Halbdunkel und erkannte, dass er sich in einem Raum befand, in dem es Wände, Treppen, Bänke und aufgerollte Taue gab. Das, was er vorher für Sterne gehalten hatte, waren nichts anderes als mit Metallklappen verschlossene Bullaugen. Das höllische Nichts der Kreuzler hatte eine große Ähnlichkeit mit dem Inneren eines antiken Segelschiffs, das er einmal mit P’a im Museum gesehen hatte.
    Und das hämische Lachen erwies sich als wütendes Kampfgeschrei. Der kleine Anjorianer hörte Schritte über seinem Kopf, viele Schritte in alle Richtungen.
    Mit einem Mal lichtete sich der Nebel in Jeks Kopf. Ich bin nicht im Jenseits, ich bin nicht im, den Ungläubigen angedrohten, Inferno. Und die Ratten sind keine Dämonen, sondern Männer aus dem Clan der Wüstenratten, die umgekehrt sind, um mich zu retten. Und ich liege jetzt im Schiffsbauch eines Aerotoms. Das erklärt auch die Bandagen um meinen Körper, dachte er. Niemand versorgt ein Geschöpf, das er in alle Ewigkeit quälen will …
    Jek überlegte weiter: Wahrscheinlich sind die Wüstenratten

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