Terra Science Fiction
hereinfielen und wenn er weiterhin so viel Glück hatte wie bisher, mußte es eigentlich gelingen.
Der Gleiter schwebte drei Meter über dem felsigen Terrain. Hillman zog den Fahrthebel durch, und das Fahrzeug setzte sich, allmählich schneller werdend, in Bewegung.
Der Kneipenwirt war also doch unschuldig und hatte überhaupt nichts mit der Sache zu tun. Hillman schüttelte den Kopf. Fast hätten sie ihn erwischt. Sie hatten die Sache geschickt aufgezogen, und er war ahnungslos in die Falle gegangen. Er fühlte etwas wie Bewunderung für die Leute, die den Plan ausgeklügelt hatten, aber als er den Toten ansah, wich dieses Gefühl einer festen Entschlossenheit, nicht aufzugeben.
Eine halbe Stunde später kam der Gleiter neben dem Wrack der Albion, halb im Schatten eines Felsens, zum Stehen. Hillman beschattete mit der Hand die Augen und suchte den Südhimmel ab; nichts war zu sehen.
Er nahm dem Toten die Nadelpistole ab und legte ihn auf den Mondboden. Dann hängte er die Werkzeugkiste um die Schulter, ging rückwärts zur offenen Schleuse der Albion, um keine verräterischen Spuren zu hinterlassen, und von da zu der Stelle, wo der Polizist Thomas Collins seinen Ionengleiter abgestellt hatte. Er zog ein wärmeisolierendes Tuch aus der Werkzeugkiste, breitete es auf und setzte sich. Im Schatten des Felsens war er vor jeder Entdeckung sicher. Jetzt hieß es warten – und hoffen, daß sein Plan gelang.
6.
Dee blickte nervös auf die Uhr.
»Zwei Stunden seit seiner letzten Meldung«, murmelte er und setzte seine Wanderung fort. Die Hände auf dem Rücken, ging er jetzt schon eine geschlagene halbe Stunde in dem engen Funkraum auf und ab. Vier Schritte zur Kuppelwand, Kehrtwendung, vier Schritte zurück, Kehrtwendung. Er war sichtlich beunruhigt, und er hatte auch allen Grund dazu: Collins meldete sich nicht.
In seinem letzten Bericht hatte er erklärt, daß er sich nicht wohl fühle. Ein leichtes Schwindelgefühl. Mehr konnte er nicht mehr durchgeben; denn mitten in der Sendung entdeckte er am Nordhorizont einen Gleiter, der langsam näher kam. Vermutlich Hillman, der von der Albion zurückkehrte. Collins startete sofort, nachdem er versprochen hatte, sich in wenigen Minuten wieder zu melden.
Aber das Empfangsgerät in Luna Hall schwieg. Der Funker versuchte mehrmals erfolglos, Collins zu erreichen. Und jetzt warteten sie schon eine Ewigkeit in der sinnlosen Hoffnung, daß er sich melden würde.
Dee ahnte Böses. Irgend etwas war schiefgegangen, dessen war er sicher. Er hegte einen unbestimmten Verdacht. – Ein leichtes Schwindelgefühl … Es konnte natürlich ein harmloser Sauerstoffrausch sein, aber bei solchen Diagnosen mußte man vorsichtig sein. Sie hatten leider keine Gelegenheit mehr gehabt, Collins nach den Symptomen zu fragen.
Entschlossen blieb Dee stehen.
»Versuchen Sie es noch einmal«, wandte er sich an den Funker.
Der Mann schaltete sein Gerät ein und jagte das Erkennungszeichen in den Äther. Nachdem er auf Empfang geschaltet hatte, wartete er schweigend.
»Nichts«, sagte er kopfschüttelnd, »überhaupt nichts.« Dee drückte den Knopf der Sprechanlage. »Henderson«, verlangte er.
»Ja, Sir?« krächzte der Lautsprecher.
»Machen Sie unser Boot startklar. Und sagen Sie MacIntosh, er soll sich bereithalten. Wir suchen Collins.«
»In Ordnung, Sir. Fliegen Sie mit, Sir?«
»Natürlich!« schrie Dee gereizt. »Wer denn sonst?«
Merrot drückte die Zigarette aus und starrte mißmutig aus dem Fenster. Cartridge warf ihm aus den Augenwinkeln einen Blick zu und kümmerte sich dann wieder um seine Instrumente.
»Verdammter Mist«, brummte Merrot. »Als ob wir nicht schon genug getan hätten. Alle anderen sitzen auf ihren fetten Hintern und treffen Vorsichtsmaßnahmen, damit die Sache nicht auffliegt, und wir können wieder einmal die Kastanien aus dem Feuer holen.«
Er beobachtete abwesend die Gebirgs- und Felsformationen tief unter ihnen. Das Boot überquerte gerade das Kältemeer, das mit vereinzelten Felszacken bedeckt war. Langsam verschob sich die Landschaft unter dem Boot, und die Cross Hills, deren höchste Erhebungen vor einem samtschwarzen Himmel leuchteten, kamen immer näher.
»Ich sag’ dir ehrlich, Cartridge, ich hab’ kein gutes Gefühl bei der Sache«, fuhr Merrot fort. »Das verdammte Transuran macht mich nervös. Was ist, wenn Hillman etwas ahnt? Wir hätten seinen Geigerzähler nicht ruinieren sollen.« Ein besorgter Ton schwang in seiner sonst
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