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Terra Science Fiction

Terra Science Fiction

Titel: Terra Science Fiction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schelwokat
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nicht zurücklassen. Das gute Stück.«
    »Allerdings.« Hillman verstummte verlegen.
    »Viel Glück auf der Reise. Sie hören noch von uns.«
    Dee hob grüßend die Hand, drehte sich um und stapfte auf das Polizeiboot zu. Bevor sich die Luke schloß, winkte er noch einmal.
    Das Schiff startete mit einem kurzen Ruck, gewann langsam Höhe und entfernte sich in Richtung Süden. Bald war es nur mehr ein glitzernder Punkt unter den Sternen.
    Hillman ließ seinen Blick noch einmal über die schmutziggraue Metallhülle der Albion gleiten, die jetzt endgültig in Vergessenheit versinken würde. Er wandte sich ab, stapfte zu seinem Gleiter und kletterte auf die Plattform. Nachdem er die Parabolsegmente kontrolliert und den Ventilator eingestellt hatte, startete er den Fliehkraftmotor.
    Die Maschine begann zu zittern und zu bocken wie ein störrischer Esel. Durch die Direktverbindung zwischen Druckanzug und Gleiter konnte er das Getriebe knirschen hören. Nach zwei Versuchen gelang es ihm endlich, den Neigungshebel festzurammen. Er ließ die Kupplung zurückschnalzen, und mit einem Ruck hob das schmutziggelbe Gefährt vom Boden ab.
    Hillman fluchte, als sich der bedrohlich wackelnde Fahrthebel ohne sichtliche Wirkung bis zum Anschlag durchziehen ließ. Er versetzte dem Konverterkasten einen Fußtritt, und schließlich setzte sich der Gleiter tatsächlich in Bewegung.
    Er nahm sich vor, die Maschine nach seiner Rückkehr überholen zu lassen, aber er wußte, daß er es wieder aufschieben würde – wie immer.
     

 
    JAMES WHITE
     
    James White ist Ire. Er wurde 1928 in Belfast geboren, verbrachte lange Jahre in Kanada und lebt heute als Pressechef einer Flugzeugfirma mit seiner Familie wieder in seiner Heimatstadt. Anfang der fünfziger Jahre begann er mit dem Schreiben von SF. Seine erste Story erschien 1953 im britischen Magazin NEW WORLDS, sein erster Roman THE SECRET VISITORS kam 1957 heraus. Dieser Roman – er erschien als TERRA-Sonderband 7 unter dem Titel DIE AUSSERIRDISCHEN – war es auch, mit dem James White 1958 sein Debüt bei TERRA gab. Ein rundes Dutzend Romane und eine ganze Anzahl Stories haben den Autor seitdem in aller Welt als Verfasser anspruchsvoller SF bekannt gemacht. Sein neuer Roman DER GLOBALE EINGRIFF (UNDERKILL) erschien erst kürzlich als Band 3568 in der Reihe der MOEWIG SF. Die vorliegende Erzählung DIE LICHTER DES ALLS ist übrigens die Titelstory der 1964 als TERRA-Band 423 erschienenen Kollektion DEADLY LITTER.
     

 
James White
 
Die Lichter des Alls
    ( THE LIGHTS OUTSIDE THE WINDOWS )
     
    Wenn man die immer kleiner werdende Scheibe des Mars so betrachtete, bot sie eigentlich überhaupt nichts Großartiges – ein rosafarbener Golfball, auf dem Umfang ein wenig uneben und ausgefranst, dahinter der Sternenhimmel mit seinen unzähligen schmutzigweißen Lichtern. Die Erhabenheit des Weltenraums, dachte Captain Miller abschätzig und schnitt eine Grimasse. Sie drehte sich langsam in ihrer Hängematte herum und versuchte zu schlafen.
    Es war völlig unmöglich. Durch das Interkom-Gerät neben ihr dröhnte ein wildes Stimmengewirr:
    »Er macht meine Lok kaputt! Er macht sie kaputt! Das darf er nicht. Sag’ ihm, daß er das nicht darf!«
    »Ich mache sie nicht kaputt …«
    »Doch bestimmt! Er zerdrückt …«
    »Halt den Mund! Ich tue deiner blöden alten Lok ja gar nichts. Außerdem gehört sie dir nicht …«
    Captain Miller griff zum Sprechknopf. Mit strafender Stimme sagte sie: »Einer nach dem anderen, Boys. Gutes Benehmen und Disziplin ist bei uns immer Voraussetzung, merkt euch das.« Sie machte eine Pause. »Du zuerst, Jimmy.«
    Anscheinend hatte ihr Erster Ingenieur James Hollingsworth, Dr. phil. und was er sonst noch an Titeln führte, einen Streit mit dem ebenfalls hochqualifizierten Christopher Barnsley über die Lok. Captain Miller hatte schon längst erwartet, daß das alte Ding unter den Händen ihrer Mannschaft in seine Einzelteile zerfallen würde. Auch die Streitereien mußten allmählich kommen. Aber sie war Psychologin genug, um zu wissen, daß die Gefahr im Augenblick noch nicht so groß war, und begann die Männer zu besänftigen. Sie versprach den beiden, zu ihnen herunterzukommen und hoffte, daß sie von der Tatsache, sie aus dem Schlaf gestört zu haben, beschämt sein würden. Aber in Wirklichkeit konnte sie ohnehin nicht schlafen.
    Als Captain Miller sich in ihren Anzug zwängte, starrte die verwischte rosa Scheibe des Mars zu ihr herein. Sie starrte zurück und

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