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Terra Science Fiction

Terra Science Fiction

Titel: Terra Science Fiction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schelwokat
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Umrissen alles über unsere Zivilisation. Ich stelle es dir frei, wie du dieses Wissen den anderen vermittelst. Irgendwann später werde ich wieder einmal vorbeischauen, um mich nach dem neuesten Stand der Dinge zu erkundigen. Laßt euch nur Zeit, niemand drängt euch.
    Wanda: Das ist sehr großzügig von euch.
    Erasmus: Da wäre noch etwas. Ich sehe, daß du schwanger bist. Selbstverständlich stehen dir für die Entbindung die Einrichtungen unserer Geburtsklinik zur Verfügung. Du kannst mich über den Gedankenspeicher erreichen, wenn es soweit ist.
    Wanda: Davon mache ich bestimmt keinen Gebrauch, wie immer ich mich auch sonst entscheide …
     
    Ich bin jetzt wieder allein. Länger hätte ich die Gegenwart dieses widerlichen Zoowärters auch nicht ertragen können.
    Nun hatte ich Zeit, mir alles durch den Kopf gehen zu lassen. Aber es war eigentlich reine Zeitverschwendung, ich hätte nicht so lange nachzudenken brauchen. Mein Entschluß stand schon lange fest, er mußte nur noch reifen.
    Ich wußte vom ersten Augenblick an, daß ich in dieser Zeit nicht leben will. Ich habe mir das Paradies anders vorgestellt, Kompromisse kann ich nicht machen.
    Wie beneide ich die ersten Prana-Jünger, die vor hunderttausend Jahren hier eintrafen. Sie hatten die Chance, den Grundstein für eine wirklich neue Menschheit zu legen, und niemand war da, der ihnen die Illusion rauben konnte, dies auch zu schaffen.
    Oder stimmt das etwa nicht? Könnte es sein, daß schon die ersten Zeitkolonisten beim Graben auf die Relikte der alten Zivilisation gestoßen sind? In diesem Fall hätte nie eine echte Chance bestanden, die Schatten der Vergangenheit zu besiegen, dann wäre diese Entwicklung, wie sie letztlich auch stattgefunden hat, von Anfang an vorgegeben gewesen.
    Die Wahrheit wird wohl nie ans Licht kommen. Und da ich darüber keine Gewißheit habe, belasse ich mir wenigstens diese eine Illusion, daß die Chance da war, wenn ich ins andere Sein gehe.
    Ich hoffe, daß du ein wenig Verständnis für mich aufbringst, Lucky, und du, Mudra, und ihr alle anderen, so egoistisch meine Handlungsweise euch auch scheinen mag. Wenn ihr den Gedankenspeicher abgehört und die Geschichte der neuen Prana-Menschheit erfahren habt und wißt, welche Zivilisation sie begründet hat, dann könnt ihr meine Tat vermutlich verstehen.
    Wenn nicht … es täte mir leid.
    Bevor ihr jedoch den Stab über mich brecht, sucht erst einmal das unterirdische Gewölbe bei der Baugrube auf, das Erasmus’ Zeitgenossen freigelegt und restauriert haben. Danach stelle ich mich eurem Urteil.
    Nur noch ein letztes Wort zu meiner Verteidigung. Ich dachte, Prana sei eine Freikarte ins Paradies, eine Fahrt zurück habe ich nicht gebucht.
    Lebt wohl.
     
    Ich schleuderte den Gedankenspeicher angewidert von mir und machte mich auf den Weg zu unserer Baustelle. Dort angekommen, konzentrierte ich mich mit meinem Prana auf die nähere Umgebung.
    Es dauerte nicht lange, da entdeckte ich den Hohlraum. Er begann einen Meter neben einem der Löcher für die Pfähle des Rundhauses und war ziemlich groß. Ich ließ mich in das Loch gleiten und begann, mit bloßen Händen im Boden zu graben.
    Die Erde war ziemlich locker, so als hätte sie schon vorher jemand ausgehoben, die Öffnung aber wieder zugeschüttet. Das konnte nur Wanda gewesen sein.
    Egal, was sie in dem dahinterliegenden Gewölbe gefunden hatte, es konnte ihren Freitod nicht rechtfertigen. Sie war vor dem Leben geflohen, nicht vor irgendwelchen Dingen, und das konnte ich nicht gutheißen.
    Da ich mit den Händen nicht rasch genug weiterkam, setzte ich mein Prana ein und hob den tonnenschweren Erdbrocken einfach weg, der den Zugang in den Hohlraum versperrte. Nun lag eine mannsgroße Öffnung in ein ausgebautes Gewölbe frei. Zu meiner Überraschung war es drinnen nicht finster, sondern ein indirektes Licht, das von keiner kennbaren Quelle kam, erhellte den Raum ausreichend.
    Ich entdeckte einige rohgezimmerte Tische und vereinzelte Stühle. Sie standen in keiner bestimmten Ordnung, sondern so, als hätten die Benutzer sie eben verlassen, in dem Bewußtsein, ihre Plätze bald wieder einzunehmen. Und irgendwie war es auch so. Mir bot sich ein vertrauter Anblick.
    Im Hintergrund entdeckte ich einen windschiefen Bauernschrank. Obwohl er und die anderen Möbel sehr mitgenommen und uralt wirkten, erkannte ich sie alle wieder.
    Es war die gleiche Einrichtung, die wir auf jenem Bauernhof gehabt hatten, in den wir uns einst auf der

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