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Terror auf dem Planet der Affen

Terror auf dem Planet der Affen

Titel: Terror auf dem Planet der Affen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Alec Effinger
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»Es tut mir leid; dein Vater schrieb sehr schön. Ich war so davon beeindruckt, daß ich mit dem lauten Vorlesen aufhörte, ohne es selbst zu merken.«
    »Es freut mich, daß dir die Schriften meines Vaters gefallen. Ich wußte nichts von ihnen. Ich glaube, er fürchtete aus irgendeinem Grund, die anderen wissen zu lassen, was er schrieb. Nicht einmal ich durfte es erfahren. Aber es gibt nichts darin, dessen er sich hätte schämen müssen, nicht wahr? Es ist sehr schön.«
    Lucian hatte sein Tagebuch mit Gedanken und Betrachtungen gefüllt, die ihn im Laufe vieler Jahre bewegt hatten. Er erklärte die Gründe für sein zurückgezogenes Leben, noch weiter vom Dorf entfernt als sein Bruder Sestus. Er erläuterte, warum er es liebte, sich wochenlang allein in die Wildnis zurückzuziehen oder in der Höhle über dem Meer zu hausen, allein mit der Stille, dem verschwiegenen Leben der Natur und seinen Gedanken. Sein empfindsames Wesen hatte ihn zu Einsichten geführt, die von der großen Masse seiner Artgenossen ignoriert wurden; dies war der Grund dafür, daß zu Lucians Lebzeiten nicht einmal Fauna Zugang zu den Aufzeichnungen gehabt hatte. Diese Gedanken waren, was Burke interessierte, denn sie widerspiegelten eine Geisteshaltung, die er für so gut wie ausgestorben gehalten hatte, unter den Menschen wie unter ihren Herren.
    »Ich würde dir gern mehr daraus vorlesen«, sagte er zu Fauna, »aber das muß ein andermal geschehen. Jetzt muß ich sehen, was Alar und Phoebus aufgehalten hat. Sie hätten längst wieder hier sein müssen. Ich mache mir Sorgen um sie.«
    Das blinde Mädchen seufzte. »Dann wirst du mir später mehr daraus vorlesen?«
    »Ich verspreche es«, sagte Burke.
    Er verließ die Höhle, stieg zum Strand hinunter und schlug die Richtung ein, in der er Virdon vermutete. Auf der Kuppe eines Aussichtshügels über der Steilküste machte er halt, um die Gegend zu überblicken. Von Virdon war nichts zu sehen. Als Burke sich umwandte, sah er Fauna in der Ferne, wie sie zum Anwesen ihres Onkels zurückkehrte. Nachdem er eine Weile auf der Anhöhe gewartet und Ausschau gehalten hatte, kehrte er wieder um. Er wußte nicht, wohin der Gefährte dem Reiter gefolgt war, und sah ein, daß es keinen Sinn hatte, weiter ziellos herumzulaufen.
    Er war noch keine zehn Minuten in der Höhle, als Virdon in der Eingangsöffnung erschien.
    Burke fiel ein Stein vom Herzen. »Alan!«
    »Pete!«
    »Wo bist du so lange gewesen? Ist alles in Ordnung?«
    Virdon nickte. »Alles in Ordnung, abgesehen davon, daß ich beinahe umgekommen wäre.«
    »Nun«, sagte Burke schulterzuckend, »was wäre das für ein Tag, wenn uns das nicht passierte?«
    »Dieser Reiter führte mich zum Versammlungsplatz der Dragoner«, sagte Virdon. »Er liegt ungefähr vier Kilometer von hier entfernt.«
    »Sehr gut. Wenn Galen auch ein bißchen Glück hat, könnten wir ins Geschäft kommen.« Er griff in das Wandfach und zog Lucians Tagebuch hervor.
    »Hoffen wir es«, meinte Virdon. »Aber wenn es das nächstemal um Tod und Gefahr geht, bist du an der Reihe.«
    »Du wolltest ja unbedingt hinter dem Kerl her«, sagte Burke.
    »Was ist das, Pete?« fragte Virdon dann.
    Burke blickte auf das Tagebuch und durchblätterte ein paar Seiten. »Fauna gab mir dieses Tagebuch. Es stammt von ihrem Vater, aber sie wußte nicht, was darin stand. Als ich ihr daraus vorlas, kam ich zu einem Teil, der mich wirklich interessierte. Ich glaube, ich hörte auf, laut vorzulesen, und das war wahrscheinlich eine gute Sache. Lucian sprach von seinen Begegnungen mit Menschen. Wie es scheint, hat er sie gemocht und respektiert.«
    Virdon nickte. »Das würde Fauna nicht gefallen haben. Aber sprich weiter.«
    »Nun«, sagte Burke, »er wußte, daß die Affen dieser Gegend die Menschen haßten, mehr noch als in den meisten anderen Teilen des Landes. Aber Lucian traf trotzdem mit ihnen zusammen, manchmal sogar im geheimen. Er war ein selbständig denkender Kopf und ließ sich nur von seinen eigenen Überzeugungen leiten. Er wollte den unterprivilegierten Menschen das Wissen mitteilen, das er erlernt hatte.«
    »Freundlich zu den Menschen«, sann Virdon. »Bemüht, ihnen Wissen beizubringen. Das müssen hierzulande ziemlich subversive Ideen sein.« Eine Pause folgte, während der sie zu verstehen suchten, was wirklich geschehen war. »Warum sollten die Menschen dann ihn, ihren Wohltäter, getötet haben?« meinte Virdon schließlich. »Es ergibt keinen Sinn.«
     
    Es war später

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