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Terror der Tongs

Terror der Tongs

Titel: Terror der Tongs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Amerikaner gewesen, hätte er sicherlich seine Füße auf den Schreibtisch gelegt und ein nachdenkliches Gesicht gezogen. Als sehr konservativer Engländer aber blieb er sitzen und dachte weiter nach.
    Das Klingeln des Telefons unterbrach ihn. Er hob ab. Wir hörten zu und vernahmen Glendas Stimme, konnten aber nicht verstehen, was sie zu sagen hatte.
    Eine gute Nachricht war es nicht. Sir James' Gesichtszüge erstarrten. Er atmete nur durch die Nase, seine Augen wirkten hinter der Brille noch größer, er bedankte sich für die Information und legte auf.
    »Was war?« fragte ich.
    »Es hat hier im Haus etwas gegeben!«
    Ich sprang hoch. »Was? Betrifft es Sari?«
    »Nein, aber dicht in ihrer Nähe. Der Mann, der sie bewachte, wurde umgebracht.«
    »Die Tongs!« flüsterte ich und ballte die rechte Hand zur Faust.
    »Verdammte Brut…«
    ***
    Die anderen Kollegen machten Platz, als wir das kleine Büro betraten und die Leiche sahen. Der Arzt schaute uns an und schüttelte den Kopf.
    »Da ist nichts mehr zu machen.«
    »Wie kam er um?« fragte Sir James.
    »Man hat ihn erwürgt.« Der Doc holte tief Luft. »Ich habe schon viel erlebt, auch des öfteren Tote gesehen, die erwürgt oder erdrosselt worden sind, aber hier muß jemand am Werk gewesen sein, der alles in den Schatten stellt. Ein Typ mit gewaltigen Kräften. Wenn Sie sich den Hals des Toten anschauen, werden Sie mir recht geben.«
    Obwohl es wahrhaftig keine angenehme Aufgabe war, sahen wir uns den Toten an und fanden die Worte des Arztes bestätigt. Sir James nahm seine Brille und putzte die Gläser. »Was sagen Sie dazu? Tongs?«
    Ich hob die Schultern. »Möglich.«
    Suko gab ebenfalls einen Kommentar. »Die Mitglieder haben verschiedene Methoden, um Feinde aus dem Weg zu räumen. Wir können uns auf einiges gefaßt machen. Mich macht nur stutzig und auch besorgt, daß es dem Killer gelingen konnte, in den Yard einzudringen, und das trotz der Sicherheitsbestimmungen.«
    »Es ist bereits alles abgesperrt worden. Die Durchsuchungen laufen. Sollte sich der Mörder hier noch verbergen, finden wir ihn auch, das kann ich Ihnen versprechen.«
    Ich dachte ebenso, aber mir fiel auch etwas anderes ein. Ein sehr gewichtiges Thema.
    Sari!
    »Gehen Sie zu ihr«, sagte Sir James. »Und bewachen Sie sie meinetwegen rund um die Uhr.«
    »Okay.«
    Ich lief den kahlen Gang entlang. Sonst war es hier unten leer und still. Die schreckliche Tat aber hatte sich wie das berühmte Lauffeuer herumgesprochen. Die Tür zur Zelle stand offen, ich lief hinein und atmete zunächst einmal tief aus, als ich die beiden uniformierten Kollegen sah, die vor Sari standen.
    »Alles in Ordnung?« fragte ich.
    »Ja, Sir.«
    »Und bei Ihnen, Sari!«
    Sie blickte mich aus großen Augen an. »Auch.«
    Ich lächelte. »Dann ist es gut.« Den beiden Beamten nickte ich zu. »Für die nächste Zeit werde ich mich um die Lady kümmern. Sie können gehen. Und vielen Dank.«
    »Klar, Sir.«
    Ich nahm Sari gegenüber Platz, schaute sie an und fragte mich, wie gut sie sich in der Gewalt hatte, denn sie schien mir völlig ahnungslos zu sein.
    Das täuschte. »Was ist passiert, Mr. Sinclair?«
    »Ich muß es Ihnen sagen, Sari. Jemand wurde ermordet.«
    »Hier im…«
    »Ja. Es war der Beamte, der…«
    Sie ließ mich nicht ausreden und stemmte sich hoch. »Doch nicht etwa der nette Pete Scott?«
    »Doch.«
    Sari sank wieder auf den Stuhl. Sie war bleich geworden und hatte eine Hand auf die Brust gelegt. »Nein, das ist doch nicht wahr. Er war bei mir, gab sich sehr besorgt, wollte mir Zeitschriften bringen…«
    »Die Zeitschriften lagen noch in seinem Büro.«
    Das Mädchen schloß die Augen und ballte die Hände. Erst nach einer Weile sah sie mich wieder an. »Es ist furchtbar!« hauchte sie. »So verdammt schlimm. Ich…« Sie senkte den Kopf und fing an zu weinen. Ich ließ sie in Ruhe.
    Erst ihr Freund, jetzt die Person, die sie hatte bewachen sollen. Die Inderin schien die Gewalt nahezu anzuziehen. Wenn es überhaupt einen Zeugen gab, der irgend etwas gesehen haben konnte, dann war sie es allein. Danach wollte ich sie fragen. Zuvor aber mußte sie sich wieder ein wenig gefangen haben.
    Es dauerte Minuten. Sie bat um ein Taschentuch, ich gab es ihr, und sie schneuzte sich. »Der Mörder war hier«, flüsterte sie. »Meine Güte, das kann ich mir nicht vorstellen.« Schauer liefen über ihren Körper. »Wie konnte das geschehen?«
    »Ich habe keine Ahnung.«
    »Hat man ihn denn erwischt? Es ist doch gar

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