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Terror der Tongs

Terror der Tongs

Titel: Terror der Tongs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich vorstellen, wo man sich als Inder oder als Tong verbirgt?«
    Sari lächelte überrascht. »Sie kombinieren gewagt, Mr. Sinclair.«
    »In der Tat. Aber wo soll ich anfangen?«
    »Ich kenne London zwar nicht so gut wie Sie, aber ich weiß, welch ein Schmelztiegel diese Stadt doch ist. Hier sind alle Rassen und Nationen vertreten. Jeder hat sein eigenes Viertel. Die Chinesen, die Japaner, die Puertos, auch die Inder…«
    »Stop, Sari. Ich bin nicht der Ansicht, daß sich die Tongs bei ihren Landsleuten verborgen halten.«
    »Weshalb nicht?«
    »Sie würden auffallen.«
    »Aber sie rechnen mit der Angst der Leute. Das ist wie bei der Mafia. Niemand würde es wagen, sie zu verraten. Die Rache der Tongs oder der Todesgöttin wäre schrecklich.«
    Den Einwand konnte ich nicht wegwischen und gab ihr nickend recht.
    »Und sonst könnten Sie sich nichts vorstellen, wie wir sie herbeilocken…?«
    »Doch!«
    Sari hatte das Wort so sicher gesagt, daß ich mich wunderte. »Was meinen Sie?«
    »Ich kann es mir vorstellen. Vielleicht«, schränkte sie ein.
    »Und wo?«
    »India Uouse.«
    Da hatte sie etwas gesagt. »India House?« wiederholte ich. »Wo befindet sich das denn? Oder was ist das überhaupt?«
    »Sie kommen doch aus London, dann müßten Sie es auch kennen. Es ist ein Gebäude in Soho. Ein Tempel, ein Museum, ein Zentrum der indischen Kultur.«
    Ich schlug mir gegen die Stirn. »Natürlich, das India House. Mein Gott, wieso habe ich daran nicht gedacht?«
    »Da sollten wir hin.«
    »Haben Sie einen konkreten Verdacht?«
    »Nein, aber jede Völkergruppe, vor allen Dingen dann, wenn es sich bei ihr um eine Minderheit handelt, besitzt doch irgendeine Anlaufstelle. Und bei meinem Volk ist es eben das India House.«
    »Waren Sie schon dort?«
    »Selbstverständlich.«
    »Und ist Ihnen dort etwas aufgefallen?«
    »Nein, nicht. Ich meine, es waren keine Tongs anwesend.« Sie lächelte.
    »Aber das ist auch einige Zeit her.«
    Überzeugt war ich zwar nicht. Da Sari jedoch den Lockvogel unbedingt spielen wollte, hatte ich auch nichts dagegen, mit ihr dieses India House aufzusuchen.
    »Na, wie ist es?«
    Ich nickte. »Einverstanden. Doch zuvor müssen wir noch einige Dinge ordnen. Sie brauchen eine schußsichere Weste…«
    »Die Tongs schießen nicht.«
    »Aber sie haben Messer. Und diese Westen halten auch Messerstiche ab. Glauben Sie mir.«
    Sari lachte. »Nein, ich gehe so. Tut mir leid. Entweder…«
    Suko erschien. In seinem Gesicht zuckte es. Ich sah ihm an, wie wütend er war. »Was hast du?«
    »Nichts, John, gar nichts. Wir haben den Killer nicht finden können. Er scheint sich in Luft aufgelöst zu haben.«
    »Vielleicht hat er das wirklich.«
    »Wie meinst du das denn?«
    Ich winkte ab. »Nur so. Aber Sari und ich haben einen Plan: Sie wird mich als Lockvogel begleiten. Es ist ihr freier Wille. Anders sehen wir kein Chance, an die Tongs heranzukommen.«
    Suko wunderte sich. »Stimmt das, Sari?«
    »Mr. Sinclair hat nicht gelogen.«
    Der Inspektor schluckte. »Na denn. Wo gehen wir denn hin?«
    Ich winkte ab. »Nicht wir, Suko, Sari und ich.«
    »Du willst mich aus dem Spiel lassen?«
    »Ich möchte wirklich mit Mr. Sinclair allein bleiben. Ich kann Ihnen aber das Ziel nennen, Inspektor. Wir werden uns im India House aufhalten. Das liegt in Soho. Dort könnten sie sich vielleicht verborgen halten, denn auch die Tongs müssen in der Stadt einen Ort haben, wo sie sich relativ sicher fühlen. Sie verstehen?«
    Mein Freund nickte. »Ja, ich verstehe Sie sehr gut, Sari, aber ich bin nicht davon begeistert.«
    »Das kann ich mir vorstellen.«
    »Laß es uns beide trotzdem versuchen. Du weißt, wo wir uns aufhalten und kannst uns Rückendeckung geben, falls sich irgend etwas ereignen sollte.«
    »Wenn ihr noch dazu kommt, mich anzurufen.«
    »Das werden wir wohl.«
    Sari hatte bereits nach ihrer Jacke gegriffen und streifte sie über. Sie ging aus der Zelle.
    Als ich ihr folgen wollte, hielt Suko mich an der Schulter fest. »John, bleib noch einen Moment.«
    »Was ist denn?«
    »Ich traue dem Braten nicht.«
    »Glaubst du ich?«
    »Weshalb gehst du dann mit?«
    »Siehst du eine andere Chance, die verfluchte Bande aus der Reserve zu locken?«
    Suko überlegte einen Moment. »Nein«, sagte er, »im Augenblick nicht.«
    »Eben.«
    ***
    Dr. Rasana hatte sich ausgezeichnet in der Gewalt. Er starrte sein Gegenüber an, und nichts in seinen Augen verriet etwas von seinen wahren Gedanken.
    Auch der Mund bildete einen Strich,

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