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Terror der Tongs

Terror der Tongs

Titel: Terror der Tongs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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aber hinter der Stirn tobten die Gedanken. Sie befaßten sich nicht einmal mit Mandra Korabs Tod, vielmehr damit, wie es dem anderen gelungen war, ihre Spur aufzunehmen und sie in London zu stellen.
    »Überrascht?« fragte Mandra.
    Rasana ging zurück, bis er gegen den Schreibtisch stieß. »Das bin ich in der Tat.«
    »Kann ich mir vorstellen. Sie haben mit mir nicht gerechnet, Dr. Rasana.«
    »Nein.«
    »Obwohl Sie mich wollten.«
    »Wie meinen Sie das?«
    Mandra lächelte schmal. »Es gibt da gewisse Hinweise, die mich erreicht haben. Diesen Spuren ging ich nach und hörte, daß man Ihnen und den Tongs eine besondere Aufgabe zugedacht hat. Die Todesgöttin Kali soll eine neue Kette bekommen. Aus den Schädeln ihrer Feinde, wie es in der alten Mythologie zu lesen steht. Da ich zu ihren Feinden gehöre, stand ich ebenfalls auf der Liste. Sie wollten mich fangen, sie wollten mich töten, Sie haben es nicht geschafft. Aus diesem Grunde bin ich zu Ihnen gekommen, Rasana. Ich wollte Ihnen einen Teil Ihrer Arbeit abnehmen. Jetzt bin ich hier, jetzt können Sie mich töten.« Mandra breitete die Arme aus. »Bitte, fangen Sie an!«
    Rasana hatte die Überraschung dieses plötzlichen Auftritts noch immer nicht überwunden. Er stand da und starrte dem Inder ins Gesicht. Seine Unterlippe hatte er vorgeschoben, und die Gedanken drehten sich um seine Helfer, die Tongs.
    Leider waren sie nicht anwesend. Er mußte gegen Korab allein angehen. Von der körperlichen Kraft her war er dem Inder unterlegen, aber er kannte noch andere Dinge. Tricks und Kniffe, zudem wußte er die Göttin Kali als Rückendeckung.
    Darauf verließ er sich. Aber Korab gegenüber spielte er den Ahnungslosen. »Weshalb sind Sie zu mir gekommen? Sie drangen hier ein und haben sich eines Vergehens schuldig gemacht…«
    Mandra unterbrach ihn mit einer scharfen Handbewegung. »Reden Sie keinen Unsinn, Rasana, und versuchen Sie nicht, sich herauszuwinden. Wir wissen beide, woran wir sind. Habe ich Ihnen nicht über den Grund meiner Reise berichtet? Leider gelang es mir nicht, Sie in Indien zu stoppen. Sie wollten sich die Feinde der Göttin aus London holen. Mein Kopf sollte die Krönung sein, aber so einfach ist es nicht. London ist nicht Kalkutta. England auch nicht Indien. Daß hier andere Gesetze herrschen, werden Sie mittlerweile bemerkt haben.«
    »In der Tat.«
    »Und daß es hier auch Gegner gibt, haben Sie möglicherweise auch schon festgestellt.«
    »Wen meinen Sie?«
    »Noch nie etwas von einem John Sinclair ghört?«
    »Nein!« log Rasana.
    »Dann sollte sein Kopf nicht die Kette der Todesgöttin schmücken.«
    »Ich weiß nicht, wen Sie meinen, Korab.«
    »Schon gut, konzentrieren wir uns auf uns.« Mandras Stimme wurde hart. »Wo ist die Kette?«
    »Wie?«
    »Tun Sie nicht so. Kalis Kette. Ich will sie sehen!«
    Rasana schüttelte den Kopf. »Tut mir leid, ich… ich habe sie nicht. Sie ist nicht fertig.«
    »Aber es hat bereits Morde gegeben, oder?«
    Rasana merkte, daß Mandra unsicher war. Er besaß nicht genügend Informationen. Darauf baute der andere auf. »Ich weiß es nicht, ob es Morde gegeben hat…«
    Mandra war schnell. Noch schneller packte er zu. Plötzlich hing Rasana in seinem Griff, und Korab drückte ihn mit dem Rücken zuerst auf den Schreibtisch. Dabei drehte er das Hemd an Rasanas Hals zusammen.
    »Wir sind allein, Doktor!« flüsterte er. »Ganz allein. Muß ich noch mehr sagen?«
    »Nein…«
    »Wo also ist die Kette?«
    Rasana würgte. Mandra war ihm überlegen, das gab er auch zu. »Ich… ich habe sie nicht.«
    Der Mann aus Indien beugte sich vor. »Ich glaube dir nicht, verdammt! Ich will von dir wissen…«
    »Nein…«
    Mandra Korab riß den anderen hoch. Er war kein Freund der Gewalt, hier stand einfach zuviel auf dem Spiel. Zudem hatte er die lange Reise nicht gemacht, um sich von irgendwelchen billigen Ausreden abspeisen zu lassen. »Ich will die Kette!« Jedes einzelne Wort betonte er und drückte noch fester zu.
    Rasana sah ein, daß er keine Chance gegen diesen Mann hatte. Nicken konnte er nicht, obwohl er es versuchte. Vor seinen Lippen sprühte Speichel, der Mund war verzerrt, doch Mandra schaute in die Augen des Mannes. Sie allein sagten ihm etwas über sein Handeln aus. In den Augen eines Menschen stand oft genug zu lesen, wie derjenige handeln würde.
    Und Rasana hatte noch nicht aufgegeben. Das spürte der Inder. Da war eine Strömung vorhanden, die ihm wie ein Hauch traf. »Du willst noch lügen, Rasana.

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