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Terry Rotter und der Stein des Anstoßes

Terry Rotter und der Stein des Anstoßes

Titel: Terry Rotter und der Stein des Anstoßes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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das sich als Blatt getarnt hatte, um so seine Feinde überraschen zu können. Dummerweise hatte es nicht mit dem kleinen Stegosaurus – einem Pflanzenfresser - gerechnet, der dem Tier den Blatt-Trick glatt abkaufte und ihn auffraß. Einige Vampirfledermäuse huschten über Terrys Kopf hinweg und kreischten dabei ganz fürchterlich. Zu allem Überfluss meinten auch noch ein paar leuchtende grüne Augen, Terry aus der Ferne fies anglotzen zu müssen.
     
    Als er etwa die Hälfte des Weges beschritten hatte, entdeckte er am Wegesrand einige bunte, behaarte Wesen, die sich um ein Feuer versammelt hatten und den Erzählungen einer Videokamera lauschten. Er wollte sich seinen Besuch bei Ragrids merkwürdigem Kumpel noch eine Weile ersparen und gesellte sich zu ihnen.
    „Hallo. Ich bin Terry Rotter, Schüler von Rowlingstone und Rächer der Enterbten. Und wer seid ihr?“
    Bei näherer Betrachtung entpuppten sich die behaarten Wesen als Mitglieder eines Naturvolks. Zumindest insofern man dem Vorurteil Glauben schenkte, Naturvölker hätten eine Vorliebe für bunte Federkleider.
    „Ich bin Uruk, der Dorfälteste. Wobei ich zugeben muss, dass wir im Moment eigentlich kein Dorf haben. Wir sind ein friedliches Naturvolk, wie du an unseren bunten Federnkleidern erkennen kannst. Man nennt uns: ‚Die Totprügler’. Wir leben schon so lange wir denken können in diesem Wald“, erklärte Uruk der Dorfälteste lächelnd.
    „Klingt irgendwie unfriedlich: ’Totprügler’. Woher dieser Name?“ wollte Terry wissen.
    „Klonk, mein Urgroßvater, ist einmal aus Versehen auf einen Frosch getreten. Leider hat sich dieser Frosch als verzauberter Zauberer entpuppt, der auf diese Weise versuchte, schöne Hexen zu verführen. So sahen sie nämlich sein wahres Gesicht nicht. Außerdem ist es angeblich romantisch, sich in einen Frosch zu verlieben. Auf jeden Fall hat er uns dann beim Ministerium für Aberglauben verklagt und wir wurden mit diesem Namen bestraft.“
    Terry runzelte die Stirn.
    „Interessant. Und warum habt ihr im Moment kein Dorf?“
    „Weil uns der dunkle Lord von dort vertrieben hat. Er meinte, er brauche einen Stützpunkt, um seinen finsteren Plan in die Tat umzusetzen. Ich fragte ihn, was dieser Plan sei und er sagte, er wolle die Welt von allem Jüdischen befreien. Dann wollte er das angeblich niemals gesagt haben und bestand darauf, er habe gesagt, er wolle die Welt von allen Muggel-Geborenen befreien. Auf jeden Fall sind wir jetzt unser Dorf los.“
    Terry lächelte.
    „So, der dunkle Lord versteckt sich also hier im verbotenen Wald. Wo meintest du, liegt euer Dorf?“
    „Etwa fünf Meilen südlich von hier. Warum - willst du es zurückerobern?“
    „Nein, ich will mich an Lord Himmler für den Mord an meinen Eltern rächen. Und wenn ich schon einmal dabei bin, dann räche ich auch gleich die Opfer des zweiten Weltkriegs, die er mitzuverantworten hat. Ein Begleiteffekt dessen wird es sein, dass euer Dorf unbesetzt sein wird - ja.“
    „Da hast du dir ja einiges vorgenommen. Hier, nimm dieses Armband, es wird dich beschützen.“
    Uruk gab Terry ein schwarzes Armband, auf dem mit weißer Schrift (Schriftart: Matisse ITC) „Freund der Totprügler“ geschrieben stand.
    „Danke“, sagte Terry.
    Die Kamera piepste aussagekräftig. Terry wunderte sich darüber, dass er verstand, was sie ihm mitteilen wollte. Dann wunderte er sich darüber, dass er sich Zeit seines Lebens nicht darüber gewundert hatte, dass er mit Tieren sprechen konnte und jetzt plötzlich bei einer Kamera auf die Idee kam, sich über etwas wundern zu müssen.
    „Was möchtest du mir noch über den dunklen Lord erzählen?“
    „Piep, pieps, piep piep.”
    “Du meinst, er ist gar nicht Heinrich Himmler?“
    „Piep, Piep, pieps.“
    “Also ist er es doch?“
    „Piep.Pieps, piep, piep, pieps.“
    „Ach so ist das. Das ist ja das Unglaubwürdigste, was ich jemals gehört habe. Wer denkt sich denn so etwas aus?“
    „Piep, pieps.“
    “An einem bayerischen Gymnasium? Das hätte ich mir denken können.“
    Terry wandte sich an Uruk und die Totprügler:
    “Also macht’s gut. Ich werde von jemandem erwartet.“
    „Mach’s gut, mein Junge. Viel Erfolg!“
     
    Terry machte sich wieder auf den Weg. Nach einem minder angenehmen Fußmarsch durch die Moore des Todes (Sie wollten unbedingt ein Autogramm von Terry haben) erreichte er endlich sein Ziel: Ein Knusperhäuschen wie es im Buche stand - Perfekt mit Zuckerglasur aus feinstem Lebkuchen

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