Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Terry Rotter und der Stein des Anstoßes

Terry Rotter und der Stein des Anstoßes

Titel: Terry Rotter und der Stein des Anstoßes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
Vom Netzwerk:
letzten beiden Sätze seinen merkwürdigen Dialekt angewandt hatte, allerdings hatte er den lateinischen Fachbegriff des Tieres vorbildlich und korrekt ausgesprochen. Schließlich galten Dialekte ja als Zeichen der Eigenständigkeit einer homogenen Kultur innerhalb der nicht minder homogenen Kultur eines Landes. Fachjargon entzog sich jedoch jedem Recht, falsch verwandt zu werden. Und nun zu etwas völlig anderem: Der Triceratops war ein pflanzenfressender Dinosaurier, der einen Panzer mit drei Hörnern auf dem Kopf hatte. Den benutzte er dazu, seine Feinde wegzuschleudern oder Dosen aufzumachen, um sie mit eingelegtem Räucherlachs von ihm abzulenken.
    „Hey Ragrid?“ sagte Hermione.
    “Jo, was gibt’s ‘n?”
    „Ist das hier westindischer Flieder?“
    „Keine Ahnung. Hier wächst eine ganze Menge komisches Zeug.“
    „Hat ihn der Triceratops gefressen?“
    „Woher soll ich das wissen? Ich würde es ja auch nicht begrüßen, wenn die Tiere meine Fressgewohnheiten studieren würden.“
    „Vielleicht haben sie den Flieder ja zusammen mit den Kieselsteinen gefressen, die sie zur Verdauung brauchen.“
    „Wer weiß. Wollen wir weitergehen?“
    „Eines deiner Tiere ist krank. Macht dir das gar nichts aus?“ fragte Hermione erschüttert.
    „Du darfst sie nicht so vermenschlichen. Sie leben, sie sterben . Das ist der Lauf der Natur.“
    Hermione ballte die Fäuste und sah sich die Pflanzen genauer an.
    „Das ist tatsächlich westindischer Flieder! Aber wie kommt der hierher? Ragrid: Du wusstest nicht, dass er giftig ist und hast ihn hier angepflanzt, oder?“
    „Ähm. Ich. Also. Ich weiß nicht. Vielleicht sind ja auch die Blütenpollen bis hierher geflogen.“
    „Die Blütenpollen!? Oh, das arme Tier!“
    Hermione sah dem Triceratops tief in die Augen und wandte sich an Terry:
    „Er war immer mein Lieblingsdino!“
    „Also meiner war er ganz bestimmt nicht - dieses hässliche, träge Ding!“ meinte der Junge, der überlegte.
    „Terry! Kannst du nicht ein bisschen mehr Mitgefühl zeigen?“ ermahnte ihn Hermione. Terry ignorierte die Forderung und fuhr fort:
    „Ich konnte mich immer nicht entscheiden zwischen Oviraptoren und Megasauriern. Die Raptoren fand ich cool, weil sie die Eier anderer Dinosaurier stahlen und fraßen. Hat so etwas von Untergrund-Bewegung.“
    „Und warum mochtest du die Megasaurier?“
    „Die waren so unglaublich groß und schwer, dass sie schon sehr bald unter ihrem eigenem Gewicht zusammenbrachen und starben.“
    Hermione begann zu schluchzen.
    „Das ist ja schrecklich!“
    Der geneigte oder weniger geneigte Leser wird sich jetzt vielleicht fragen, warum Hermione nicht selbst wusste, dass man Tiere nicht mit Menschen verwechseln sollte. Die Antwort liegt auf der Hand: An magischen Schulen lernte man nicht viel Brauchbares von der Muggelwelt. Genau so wenig wie an bayerischen Schulen.
    Sie streichelte das Tier erneut. Terry streichelte wiederum Hermione, um sie zu trösten. Dann begann Ron Scratch zu streicheln, wohl aus Verwirrung aufgrund der ganzen Streichelei und wurde von ihm gefressen.
    „Da siehst du, was ich meinte, Hermione. Sobald man die Tiere zu sehr vermenschlicht, fallen sie einem in den Rücken!“
    „Sorry. Ich wollte eigentlich den bleichgesichtigen Jungen fressen, aber der ist verschwunden“, sagte Scratch.
    „WAS!?“ erschrak Ragrid.
    Er und Hermione hielten Ausschau nach Spongo. Terry fand das alles sehr langweilig. Er hatte schon so viel Zeit in diesem verfluchten Wald verbracht und immer noch niemanden erschossen. Schließlich tippte er Ragrid auf die Schulter:
    “Wartet dein Freund nicht auf uns?“
    „Ach ja, genau! Ich muss dir noch etwas über ihn erzählen, Terry: Nur der Auserwählte kann ihn besuchen. Er wohnt etwa zwei Kilometer weiter östlich. Hier, nimm diesen Schlüssel“, sagte der Schlüsselmeister. „Du wirst wissen, welche Tür.“
    „Was meinst du mit „der Auserwählte“? Was redest du da überhaupt?“ fragte Terry verwirrt.
    „Ähm: Du wirst wissen welche Tür.“
    „Hä?“
    „Verdammt! Das ist der Moment, in dem du gehen musst, Terry. Kein Gespür für Dramatik, der Mensch.“
     
    Terry bahnte sich alleine seinen Weg durch den verbotenen Wald, während die anderen nach Efeu suchten und sich um den Triceratops kümmerten. Der Wald übertrieb es nun wirklich etwas mit der Gruselei: Riesige schwarze Vogelspinnen hingen in der Gegend herum und einige krabbelten vor Terry über den Waldboden. Er beobachtete ein Insekt,

Weitere Kostenlose Bücher