Terry Rotter und der Stein des Anstoßes
Zuschauer riefen alle einen spezifischen Zauberspruch für A, B, oder C und drei Balken erschienen auf einem Monitor an der Frontseite des Studios.
„So, die Auswertung ist da. Also, Ronald: Der erste Balken zeigt zehn Prozent, der mittlere hier zeigt fünfundzwanzig Prozent und der letzte dort zeigt 95 Prozent.“
„Und wofür stehen die Balken? Und warum ergeben sie mehr als einhundert Prozent?“
„Kannst du die Frage etwa immer noch nicht beantworten? Tja, das tut mir leid, dann müssen wir dich leider disqualifizieren!“
Der Moderator richtete einen Todesfluch auf Ron und er fiel leblos zu Boden.
„Die zweite Frage geht an Hermione Stranger. Hermione: Die Aztekoten spielten vor fünf tausend Jahren gerne das damals populäre Ballspiel ‚Kuntopo’. Wer gewann das dritte 5/8 Finale?“
„Ich, ich, ähm, möchte gerne jemanden anrufen.“
„Aber gerne: Hier, wir haben die Nummer bereits gewählt.“
„Hallo?“
„Hallo. Hier ist Alfred Bernstein.“
„Wer?“
„Ich bin der Erfinder des interzellularen Ionenantriebs. Wer spricht da?“
„Her- Hermione Stranger. Ich bin hier in so einer Quizsendung und soll mich mit meiner Frage an Sie wenden.”
„Schieß’ los!“
„Welcher Aztekote gewann vor 5000 Jahren das dritte 5/8 Finale im Kuntopo Ballspiel?“
„Keine Ahnung. Tut mir leid, meine Kleine. Ich bin Physiker. Da solltest du einen Kulturhistoriker fragen. Einen verflucht guten Kulturhistoriker...“
Der Moderator mischte sich ein:
“So, die Zeit ist um. Wie lautet deine Antwort?“
„Ich, ähm, ich weiß nicht. Wie wäre es mit Alpuko Tonansiens?“
„Sie hat Recht! Das ist die Antwort!“
„Aber ich habe mir einfach irgendeinen Namen ausgedacht...“
„Und damit voll ins Schwarze getroffen! Hundert Punkte für dich!“
Hermione versuchte ihre Gedanken zu ordnen, während sich der Moderator an Terry wandte:
“So, nun deine Frage, Terry: Wie nennt man einen Zauberer, der kurz nach dem Abschluss seines Studiums während des Kochens den berühmten Magier Tochmäus Ultima zitiert und dabei von einem Gnom unterbrochen wird?“
Terry setzte seine Sonnenbrille auf und aktivierte den Restlichtverstärker.
„Gegenfrage, Klugscheißer: Was nutzt dir meine Antwort ohne Publikum, das applaudiert? Und wie willst du diese Sendung zu Ende führen, ohne Kopf? Manifesto Katana!“
Die folgenden Ereignisse waren für Hermione nicht ganz zu durchschauen. Terry war plötzlich verschwunden und in den Zuschauertribünen blitzte manchmal ein grelles Licht auf. Wenige Sekunden später stand Terry wieder neben ihr. Sie wunderte sich, warum der Moderator gar nichts mehr sagte und ging dann ein paar Meter zurück. Ihre Schritte klangen, als würde sie durch ein Wasserbecken laufen. Sie blickte nach unten und erschrak: Die drei Freunde standen in einer Zentimeter hohen Schicht aus Blut. Des Moderators missmutig dreinblickender Kopf rollte die Bühne hinunter.
„Jackpott!“ stellte Terry fest.
Ron stand auf und lächelte:
“Uns haben sie jedenfalls nicht zum Narren gehalten, was Terry?“
„Du sagst es, Ron. Tja, wer hätte gedacht, dass sich hier wirklich irgendwo in der Nähe ein japanisches Schwert befindet?“
Terry steckte es in den gleich mithergezauberten Halfter auf seinem Rücken und führte Hermione zu ihrer nächsten Herausforderung.
„Terry - warum hast du gerade mehrere hundert Zauberer ermordet?“ wollte sie wissen.
„Sie waren mir im Weg. Außerdem sind sie mir auf die Nerven gegangen.“
„Vielleicht haben dich deine Pflegeeltern mehr beeinflusst, als du es wahrhaben willst.“
„Hey, wenigstens differenziere ich noch ein wenig, wen ich töte! Und außerdem werden sie sich jetzt kaum noch beschweren.“
„Na klasse! Aber diejenigen, die es im Fernsehen gesehen haben wohl schon!“
„Nein, ich denke, die werden mich regelrecht dafür anhimmeln, dass ich ihren Blutdurst gestillt habe.“
„Ernsthaft Terry: Wenn wir das hier hinter uns gebracht haben, dann musst du mir versprechen, nicht mehr so viele Menschen umzubringen. Meistens ist eben doch die Feder mächtiger als das Schwert.“
„Typisch Frau! Aber gut, ich verspreche es. Bis dahin... Was soll denn das sein?“
Vor Terry standen sieben Flaschen und ein Stück Pergament lag auf einem Tisch. Er nahm es in die Hand und las laut vor:
„Nimm einen Schluck aus der kleinen Flasche und du kannst die Kammer der ultimativen Herausforderung betreten.“
„Recht eindeutig würde ich sagen“,
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