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Tesarenland (German Edition)

Tesarenland (German Edition)

Titel: Tesarenland (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Savannah Davis
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Kindern geschehen ist.
    »Sicher hat das alles nichts zu bedeuten«, sage ich. Ich weiß nicht, wen ich mehr beruhigen will, ihn oder mich. »Vielleicht gibt es ein zweites Camp in der Nähe, wo sie die anderen hinbringen .«
    »Kann sein «, sagt Luca, in seiner Stimme klingt Zorn mit. »Ich gehe ins Bett.« Er steht auf und lässt mich einfach sitzen. Ich kann es ihm nicht verdenken. Vielleicht wäre ich auch so misstrauisch den Tesaren gegenüber, wenn ich sie besser kennen würde. Wer weiß, was Luca durchgemacht hat, in der Stadt der Tesare?
     
     
     
    5. Kapitel
     
     
    Am Morgen bekommen fünf von uns Blut abgenommen. Ich bin erleichtert, weil es mich erwischt hat und nicht Kayla. Wer weiß, was das Blut ihnen über uns erzählt? Kayla hatte in der Nacht Schüttelfrost. Um ihre Einstichstelle herum haben sich winzige, zarte Linien gebildet , wie bei Samuel. Jetzt bin ich sicher, Kayla ist krank wegen des Medikaments. Es fällt mir schwer, es einzugestehen, aber Luca scheint recht zu haben, etwas läuft hier falsch. Aber was soll ich tun? Ich weiß nur, ich muss vor den Tesaren und allen anderen verbergen, dass meine Schwester krank ist. Ich bin nur froh, sie ist in meiner Dreiergruppe, so kann ich ihr einen Großteil der Arbeit abnehmen und sie beobachten.
    Wir arbeiten bis zum Abend. Kayla schafft es ohne größere Probleme. Nur zwei Mal schwächelt sie, aber der Tesar, der uns beaufsichtigt, hat es nicht bemerkt. Das Abendessen lässt sie allerdings ausfallen und geht gleich ins Bett. Ich hoffe, die Mädchen in unserer Hütte denken nicht darüber nach. Ich will nicht, dass eine von ihnen der Frau erzählt, Kayla wäre krank. Nicht bevor ich nicht herausgefunden habe, was es mit dem Funktionshaus auf sich hat. Lucas Worte haben Misstrauen in mir gesät. Jasmin ist immer noch nicht zurückgekehrt. Nicht mal, um ihre Kleidung zu holen. Ich möchte nicht, dass etwas nicht in Ordnung ist mit unserem neuen Zuhause. Aber in meinem Kopf flüstern leise Stimmen, ich soll auf der Hut sein. Wenn man die anderen wirklich weggebracht hätte, dann hätte man doch ihre Kleidung mitgenommen. Ich kann nicht länger leugnen, dass etwas hier nicht so läuft, wie ich es gerne glauben möchte. Nicht, wenn es um Kaylas Sicherheit geht. Solange Mutter noch bei uns war, habe ich sie oft genug enttäuscht, wenn ich mich geweigert habe, etwas zu lernen. Auch, wenn sie es vielleicht niemals erfahren wird, aber ich werde sie nie wieder enttäuschen. Ich werde Kayla beschützen, weil Mutter es so gewollt hätte.
    Als ich hinter die Hütte schleiche, um mein Geschäft zu erledigen, ruft jemand leise meinen Namen. Ich blicke mich um, kann aber in der Dunkelheit nichts erkennen. Langsam gehe ich weiter. Die Tesare stehen in der Mitte des Platzes. Sie sind nicht besonders aufmerksam. Ich frage mich sowieso, weswegen sie ständig Wache schieben. Selbst wenn wir hier weg wollten, würde keiner von uns durch den Lichtzaun kommen. Ich wüsste nicht einmal, wo der sich hier befindet. Bisher habe ich mir darüber keine Gedanken gemacht, weil es keinen Grund dafür gab.
    Ich gehe langsam weiter bis zu der Stelle, wo sich die Toilette befindet. Eine kleine Holzhütte mit einem Loch im Boden. Immer zwei Gruppen teilen sich so eine Hütte. Als ich die Hand an die Türklinke lege, höre ich wieder meinen Namen, diesmal näher. Es kommt von hinter dem Toilettenhäuschen. Ich werfe einen Blick über die Schulter zurück. Die Tesare interessieren sich noch immer nicht für mich. So unauffällig wie möglich schleiche ich um die Toilette herum. Luca wartet dort auf mich.
    »Was machst du hier ?«, frage ich flüsternd.
    »Auf dich warten«, sagt er grinsend.
    Für eine Sekunde macht mein Herz einen Satz. Warum sollte er auf mich warten? Luca winkt ab, als ich ihn fragen will.
    »Scht«, macht er, dann zieht er mich auf die Rückseite der Hütte. Es heißt, die Tesare können auch im Dunkeln ganz gut sehen. »Wie geht es Kayla?«
    »Gut, sie schläft«, sage ich und spiele meine Besorgnis herunter. Ich reibe mir fröstelnd über die Arme. Meine Jacke habe ich in der Hütte gelassen. Ich habe ja nicht damit gerechnet, hier draußen aufgehalten zu werden. Nervös trete ich von einem Fuß auf den anderen. Mir ist kalt und ich fange an zu zittern. Ich überlege, einfach mein Geschäft zu erledigen und wieder zurück in die Wärme meines Bettes zu gehen, aber dazu bin ich viel zu neugierig. Und irgendwie kribbelt es in meinem Magen, wenn ich daran denke,

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