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Testobjekt Roter Adler

Testobjekt Roter Adler

Titel: Testobjekt Roter Adler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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zu­rück, um die Ver­la­dung un­se­res Ge­päcks zu über­wa­chen. Er woll­te spä­ter nach­kom­men. Vor al­lem woll­te er sich beim Chef des hie­si­gen Si­cher­heits­diens­tes mel­den und un­se­re ord­nungs­ge­mä­ße An­kunft mit­tei­len.
    Das er­schi­en mir über­flüs­sig. Wenn un­se­re Lan­dung nicht tau­send­fach re­gis­triert wor­den war, woll­te ich nicht mehr Thor Kon­nat hei­ßen.
    Der Wa­gen hob sich auf sei­nem Luft­kis­sen an und nahm mit Hil­fe der Schub­tur­bi­ne Fahrt auf. Fant­zy jag­te quer über den Platz, igno­rier­te die hin­ter dem Emp­fangs­ge­bäu­de be­gin­nen­de Stra­ße und fauch­te den nächs­ten Ab­hang hin­auf. An­schei­nend woll­te er auf dem kür­zes­ten We­ge zu je­ner Hü­gel­ket­te hin­über, die ich von mei­ner Aus­bil­dungs­zeit her gut kann­te.
    Dort stan­den die groß­zü­gig ein­ge­rich­te­ten Bun­ga­lows für die Op­fer der auf Hen­der­won tä­ti­gen Wis­sen­schaft­ler. Die Hang­la­ge bot einen herr­li­chen Aus­blick auf die La­gu­ne und das blaue Meer.
    Wir hat­ten strik­ten Be­fehl, un­se­re Pa­ra­sin­ne nicht ein­zu­set­zen. Spä­ter stell­te sich her­aus, daß die­se An­wei­sung zwar di­rekt vom Al­ten stamm­te, aber wir er­fuh­ren auch, daß sie ein­deu­tig falsch ge­we­sen war.
    Das Heu­len der Luft­kis­sen­tur­bi­ne und das zu­sätz­li­che Fau­chen des Vor­schub­trieb­werks bot uns kei­ne Chan­ce, die Er­eig­nis­se recht­zei­tig akus­tisch wahr­zu­neh­men.
    Ich wur­de erst in dem Au­gen­blick auf­merk­sam, als vor mei­nem Ge­sicht die ab­ge­flach­te Wind­schutz­schei­be zer­split­ter­te und feu­er­spei­en­de Mi­kro­kör­per an mei­nem Kopf vor­bei­peitsch­ten.
    Han­ni­bal, der auf der hin­te­ren Sitz­bank saß, ging eben­so schnell in De­ckung wie ich. Wir lie­ßen uns in­stink­tiv zu Bo­den fal­len, in der Hoff­nung, daß die Ble­che des un­ge­pan­zer­ten Wa­gens einen wei­te­ren Ge­schoß­re­gen auf­fan­gen wür­den.
    Leut­nant Fant­zy hat­te we­ni­ger Glück. Viel­leicht hat­te es der He­cken­schüt­ze auch auf ihn ab­ge­se­hen.
    Ich sah, wie auf Fant­zys Pan­zer­plast­vi­sier plötz­lich große Sprün­ge er­schie­nen. Die Quer­schlä­ger wa­ren zu un­se­rem Glück so schnell und be­sa­ßen ei­ne so lan­ge Zünd­ver­zö­ge­rung, daß sie erst ex­plo­dier­ten, als sie be­reits über uns hin­weg­ge­heult wa­ren.
    Un­ser Fah­rer wur­de den­noch aus dem Sitz ge­ris­sen. Er wir­bel te förm­lich hoch, kipp­te nach hin­ten zu­rück und schlug in Be­cken­hö­he ge­gen die Sitz­leh­ne.
    Han­ni­bal riß ihn blitz­schnell nach un­ten, aber es war be­reits zu spät. Fant­zy war von ei­nem Ge­schoß zwi­schen dem un­te­ren Rand sei­nes Vi­siers und der am Hals­an­satz be­gin­nen­den Pan­zer­wes­te ge­trof­fen wor­den.
    Han­ni­bal wur­de von ei­nem Blut­strahl ge­trof­fen. Das be­merk­te ich nur aus den Au­gen­win­keln, denn ich hat­te in die­sen Se­kun­den­bruch­tei­len ge­nug da­mit zu tun, das auf ei­ne Steil­wand zu­ra­sen­de Fahr­zeug zum Ste­hen zu brin­gen.
    Ich zog den Zünd­schlüs­sel der Ver­dich­ter­tur­bi­ne aus dem Schloß. Das pral­le Luft­kis­sen sack­te au­gen­blick­lich in sich zu­sam­men. Der Wa­gen kam durch den ho­hen Rei­bungs­ef­fekt so schnell zum Still­stand, daß wir und der to­te Of­fi­zier hart nach vorn ka­ta­pul­tiert wur­den. Ich prall­te mit den Schul­tern schmerz­haft in den Fuß­raum des Bei­fah­rer­sit­zes. Hät­te ich noch auf­recht ge­ses­sen, wä­re ich frag­los durch die Wind­schutz­schei­be ge­schleu­dert wor­den.
    Es war plötz­lich still. Die Vor­trieb­tur­bi­ne lief mit ei­nem gur­geln­den Ge­räusch aus.
    Erst in die­sen Au­gen­bli­cken hör­te ich das Häm­mern meh­re­rer Ma­schi­nen­waf­fen. Nach der Feu­er­ge­schwin­dig­keit zu ur­tei­len, wur­den Mi­kro-Rak­ge­schos­se ein­ge­setzt.
    Dem Mord­schüt­zen schi­en un­ser Hal­tema­nö­ver nicht zu ge­fal­len. Wir wur­den er­neut un­ter Feu­er ge­nom­men, doch dies­mal wa­ren wir dar­auf vor­be­rei­tet.
    So­wohl Han­ni­bal als auch ich hat­ten den Wa­gen be­reits ver­las­sen und wa­ren da­hin­ter in De­ckung ge­gan­gen. In mei­ner Hand lag die

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