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Testobjekt Roter Adler

Testobjekt Roter Adler

Titel: Testobjekt Roter Adler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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woll­ten Sie doch selbst­len­ken­de Ra­ke­ten mit Fragment­spreng­köp­fen von je­weils ei­ner Gi­ga­ton­ne TNT Leis­tung her­stel­len. Das hat uns nicht ge­fal­len, mein Lie­ber. Und si­cher stau­nen Sie, wenn ich Ih­nen ver­ra­te, daß mein bes­ter Ver­bin­dungs­mann und Hel­fer im ent­schei­den­den Au­gen­blick ein Chi­ne­se aus Kan­ton war. Fo-Ti­eng freut sich jetzt noch, wenn er dar­an denkt, wie wir Sie da­mals her­ein­ge­legt ha­ben. Und soll­ten Sie noch­mals den Plan er­wä­gen, mir Gift in mei­ne Co­la schüt­ten zu las­sen, schla­ge ich gna­den­los zu!«
    Die letz­ten Wor­te hat­te der Klei­ne her­aus­ge­schri­en.
    »Ich dach­te, Sie hät­ten Ih­ren Spe­zia­lis­ten ver­bo­ten, den Ge­dan­ken­in­halt an­de­rer Leu­te zu er­grün­den«, mein­te Gor­ss­kij und sah Re­ling er­bost an.
    Der Al­te war eis­kalt. Nur sei­ne Au­gen fun­kel­ten.
    »Rich­tig, Gor­ss­kij, aus­ge­nom­men Fäl­le, die der per­sön­li­chen Si­cher­heit mei­ner Leu­te dien­lich sind. Dann dür­fen und sol­len sie es so­gar tun. Wie ver­hält es sich mit dem Ge­dan­ken an einen Giftsprit­zer in Ut­ans Co­la?«
    Gor­ss­kij lach­te auf. Er hat­te dar­an ge­dacht, die Sa­che aber nicht ernst ge­meint.
    »Aber, mei­ne Her­ren«, mel­de­te sich Pri­mo Zeglio er­regt, »was soll ei­ne sol­che Dis­kus­si­on? Be­herr­schen Sie sich! Wie kann man in un­se­rer Not­la­ge an frü­he­re Ei­fer­süch­te­lei­en und na­tio­na­le Macht­an­sprü­che den­ken? Ich bit­te Sie!«
    Da­mit war der Fall er­le­digt. Ich da­ge­gen hat­te die ab­so­lu­te Ge­wiß­heit er­hal­ten, daß mein Plan von Re­ling längst vor­be­rei­tet wor­den war. Die Ma­schi­ne­rie der GWA lief tat­säch­lich auf vol­len Tou­ren.
    Der GWA-Chef er­hielt ei­ne Nach­richt über Arm­band­vi­si­phon.
    »In Ord­nung. Gut auf­be­wah­ren«, sprach er in das Mi­kro­phon. An­schlie­ßend gin­gen wir. Drau­ßen, im hel­len Son­nen­licht des frü­hen Ta­ges, gab er mir die An­wei­sung:
    »Kon­nat, Sie wer­den sich ab so­fort mit Dr. Ja­nus Van Haet­lin be­schäf­ti­gen. Die sie­ben Auf­ge­stock­ten sind so­eben an­ge­kom­men. Sie müs­sen al­les, aber auch wirk­lich al­les, aus die­sem Wis­sen­schaft­ler her­aus­ho­len. Ge­hen Sie un­auf­fäl­lig vor – nach Ki­nys Vor­bild. Er darf nicht ah­nen, daß er ei­nem Te­le­pa­then ge­gen­über­sitzt. Sie sind für ihn le­dig­lich ein ho­her GWA-Of­fi­zier, der ihn ver­hört. Den­ken Sie dar­an. Schaf­fen Sie sich un­ter­des­sen ein Ge­dächt­nis an, das wie ein Ton­band funk­tio­niert. Sie dür­fen kei ne Äu­ße­rung ver­ges­sen.«
    Re­ling wur­de blaß, als ich ihn über mei­ne neues­te pa­ra­psy­chi­sche Er­run­gen­schaft in­for­mier­te.
    »Kei­ne Sor­ge, Sir, das fo­to­gra­fi­sche Ge­dächt­nis ist be­reits vor­han­den. Wahr­schein­lich ein ›Ne­ben­bei-Er­folg‹ mei­ner Son­der­schu­lung. Ich kann Ih­nen je­des Wort, das seit mei­ner An­kunft auf Hen­der­won-Is­land in mei­ner Ge­gen­wart ge­spro­chen wur­de, ex­akt wie­der­ho­len. So­gar mit dem rich­ti­gen Ton­fall. Über­le­gen Sie sich die Sa­che, Chef. Mons­tren mei­ner Art soll­te man viel­leicht wirk­lich er­schie­ßen las­sen, so­lan­ge das noch mög­lich ist.«
    Han­ni­bal lach­te schrill.
    Wa­ren wir nun Mons­tren, oder hat­ten wir nur das zu­rück­ge­won­nen, was be­reits die At­lan­tis-Men­schen be­ses­sen hat­ten?
    Die Hen­der­won-Wis­sen­schaft­ler be­haup­te­ten es. Ich war des­sen nicht ganz si­cher. Ir­gend­wie fühl­te ich mich als Zucht­ob­jekt mit der Be­wer­tung po­si­tiv.
     
    Fünf­ter Ver­hör­tag. Wir schrie­ben nun den 4. Ju­ni 2010.
    Dr. Ja­nus Van Haet­lin hat­te nicht nur über­ra­gen­de Geis­tes­ga­ben und einen Neu-Orb­ton-Quo­ti­en­ten von 51,03 zu bie­ten, son­dern über­dies ei­ne un­ver­wech­sel­ba­re kör­per­li­che Ei­gen­schaft, die mir gar nicht ge­fiel. Er be­saß nur noch ei­ne Nie­re!
    Das er­krank­te Or­gan war ihm kurz vor sei­ner Ver­haf­tung ope­ra­tiv ent­fernt wor­den. Er stand auf der War­te­lis­te der eu­ro­päi­schen Nie­ren­bank, aber zur Ein­pflan­zung ei­ner Spen­der­nie­re war es durch den Pro­zeß nicht mehr

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