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Testplanet Kratos

Testplanet Kratos

Titel: Testplanet Kratos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmund Cooper
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Geschirr saß und mit zwei Bündeln Baumstämmen unter den Stahlarmen nicht nur zur Basis Eins marschierte, sondern geradezu einen Dauerlauf einlegte. Was Andreas noch mehr wurmte, war die Grazie, mit der Kwango seine Maschine dabei bewegte.
    Die Roboter spitzten die Enden der Stämme an, bevor sie sie in die Löcher einließen, die sie vorher mit den Ultraschallbohrern gemacht hatten. Kwango brachte es zur Meisterschaft, wenn er den Robotern half und die Stämme so geschickt in die Löcher schleuderte, als spielte er an einem Wurfpfeilbrett.
    Conrad war mit der Palisade zufrieden. Sie sah sehr stabil aus, fest genug, um weiteren nächtlichen Besuchen standhalten zu können. Conrad ordnete an, wie zuvor Scheinwerfer anzubringen. Zusätzlich ließ er Stolperdrähte anbringen und sie mit den Vid-Kameras verbinden. Sollten sich die Wesen nochmals nähern, wollte er unbedingt verwertbare Aufnahmen von ihnen machen.
    Nach dem Abendessen las der Commander den Bericht, den Liz James und Chantana Le Gros zusammengestellt hatten. Als Grundlage hatten ihnen lediglich die stinkenden Reste im Schädel am Draht zur Verfügung gestanden. Aber daran hatten sie bemerkenswerte Entdeckungen gemacht und waren zu wesentlichen Erkenntnissen gekommen.
    Am interessantesten war die Feststellung, daß dieses Wesen nur ein Gehirn von der Größe einer Orange besaß. Die Intelligenz der Würmer konnte demnach nicht sehr hoch sein. Zweitens hatte sich kein Nachweis eines skelettartigen Systems gefunden. Die Wesen waren also eher als Riesenwürmer und nicht als Riesenschlangen anzusehen. Drittens wiesen Le Gros und James nach, daß diese Wesen Allesfresser waren, wie Kwango schon vermutet hatte. Liz James hatte tierische und pflanzliche Reste im Maul gefunden. Viertens hatte sich die Haut als einziges, riesiges Atmungs- und Ausscheidungsorgan erwiesen. Fünftens zeigte sich, daß die Wesen auch Salzsäure zur Verdauung tierischer Beute einsetzten. Sechstens waren die Würmer Warmblüter. Siebtens verfügten sie über ein äußerst bescheidenes visuelles System. Ihre Augen reagierten aller Wahrscheinlichkeit nach nicht auf Farbreize, sondern höchstens auf Lichtintensität und Bewegung.
    Conrad fühlte sich erschöpft. Er hatte viel gearbeitet und sich noch mehr den Kopf zerbrochen. Aber noch weigerte sich sein Verstand aufzuhören. Bevor Conrad das Bett aufsuchte, forderte er Kwango zu einem Schachspiel heraus. Ihm war klar, daß er gegen den Schwarzen keine Chance hatte. Dafür besaß Kwango einfach einen zu hohen IQ.
    Conrad eröffnete mit dem Königsbauern und setzte die hintere Reihe so rasch wie möglich frei. Kwango sah den Angriff auf den König voraus und baute seine Verteidigung dementsprechend auf.
    »Das bringt nichts, Commander, denken Sie sich schleunigst eine andere Taktik aus.« Kwango lächelte zufrieden. Sein nächster Zug würde höchstwahrscheinlich die Türme freisetzen, denn Conrad hatte noch nicht rochiert.
    Der Commander seufzte. Entweder im Sturm siegen oder mit wehenden Fahnen untergehen, hieß es für ihn. Mit Schachlogik würde er Kwango nie schlagen können.
    Er opferte einen Läufer, weil es ihm jetzt darauf auch nicht mehr ankam. Kwango nahm ihn mit dem Königsbauern.
    Conrad folgte mit einem selbstmörderischen Damentausch. Kwango lachte nur noch, bis Conrad mit seinem Springer zwischen schwarzem König und Turm stand.
    »Scheiße!« sagte Kwango.
    Der schwarze Springer nahm den weißen Turm und wurde dann selbst genommen. Doch im Verlauf der letzten Züge war nicht nur Kwangos Verteidigung aufgebrochen, sondern auch sein Angriff zunichte gemacht worden. Kwango begann, seine übriggebliebenen Figuren neu zu gruppieren. Aber dadurch war er einen Zug zurück und konnte nur noch defensiv spielen. Sechs Züge später konnte Conrad rochieren und so seinen Türmen neue Bewegungsfreiheit verschaffen. Kwango schützte seinen verbliebenen Turm mit Läufer und König. Aber Zug für Zug manövrierte sich Conrad in eine Position, aus der er Kwango Schach bieten konnte. Und schließlich gab Kurt auf.
    »Commander, Sie besitzen das Temperament eines Kamikaze-Piloten. Sie verfügen weder über Subtilität noch über Eleganz. Aber jetzt habe ich Ihr System durchschaut. Das war für lange Zeit das letzte Spiel, das Sie gegen mich gewonnen haben.«
    »Das steht außer Frage«, erklärte Conrad gelassen. »Nun, da Sie mein System kennen, sind Sie ganz gewiß in der Lage, mich zu besiegen. Aber verlassen Sie sich nicht zu sehr darauf,

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