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Testplanet Kratos

Testplanet Kratos

Titel: Testplanet Kratos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmund Cooper
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erinnerte sich Kwango gerade an ein weniger erfreuliches Vorkommnis im Pazifik, sagte sich Conrad.
    »Erlaubnis erteilt«, erklärte er. »Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen … Sie alle kennen den Grund, warum Mr. Andreas und Miß James mich um Erlaubnis gebeten haben. Wir können uns Eifersüchteleien, Spannungen und Reibereien untereinander nicht erlauben. Überhaupt nichts, das unsere Einsatzfähigkeit beeinträchtigt. Es tut mir selbst auch leid, daß wir unser Intimleben öffentlich machen müssen, aber ich sehe leider keine andere Möglichkeit.«
    Einen Augenblick lang herrschte Schweigen. Conrad entdeckte, daß Fidel Batista und Chantana Le Gros untereinander Blicke austauschten, die eigentlich nur noch auf eines schließen ließen. Nach einigen wenigen Sekunden nickte Chantana kaum wahrnehmbar.
    Batista räusperte sich. »Commander, ich möchte das gleiche für Miß Le Gros und mich erbitten.«
    »Einverstanden. Irgendwelche Einwände?« Conrad sah auf Kurt Kwango und Lieutenant Smith. Der Schwarze starrte immer noch seine Nägel an. Für Indiras Augen schien es nichts Interessanteres als den Deckboden zu geben.
    »Also gut, Erlaubnis erteilt.« Conrad bemühte sich, die plötzlich aufgetauchte Spannung zu dämpfen. »Diejenigen, die sich, äh, miteinander beschäftigen wollen, erhalten eine Extraflasche Wein. Der Rest von uns hat sich wohl einen Cognac verdient … Ich brauche sicher nicht extra zu erwähnen, daß für den morgigen Dienst jeder voll zur Verfügung stehen muß. Angesichts dessen, was wir eben noch diskutiert haben, habe ich morgen vor, Kurts Theorie zu erproben. Ich vernichte die erste Königin. Vom Verlauf dieser Operation hängt es ab, wie wir im Großmaßstab vorgehen. Und damit bleibt mir nur noch, Ihnen eine gute Nacht zu wünschen, meine Damen und Herren.«
     
    Nun saß der Commander allein in seiner Kabine. Nachdem er die Eintragungen ins Logbuch gemacht und seinen Extra-Cognac getrunken hatte, fühlte er sich merkwürdig leer. Eigentlich hätte er jetzt todmüde sein müssen, aber seltsamerweise war ihm noch gar nicht nach Schlafen zumute.
    Jemand klopfte an seine Tür.
    »Herein.«
    Indira trat in seine Kabine. Sie trug nur ihr kurzes Nachthemd und brachte eine Flasche mit, Brandy. Sie war schon zur Hälfte geleert.
    »Ich bitte darum, mich selbst anzeigen zu dürfen, Commander«, erklärte sie mit rauchiger Stimme. »Ich habe eine Flasche Alkohol gestohlen und davon getrunken.«
    »Das geht schon in Ordnung, Lieutenant. Wir alle haben einen harten Tag hinter uns. Schreiben Sie sich selbst ein Rezept für einen halben Liter Brandy aus. Dann wird Ihnen die Strafe erlassen.«
    Indira nahm einen tüchtigen Schluck aus der Flasche. »Ich habe weiße Haare und Blechbeine. Bin ich noch eine Frau, oder bin ich keine mehr?«
    »Sie sind auf ganz bemerkenswerte Weise eine Frau.«
    »Gut, dann gehen Sie mit mir ins Bett.«
    »Nein.«
    Sie lachte schrill auf. »Ich bin also nicht mehr begehrenswert. Stören Sie die weißen Haare und die Blechbeine?«
    »Darum geht es nicht. Doch wir müssen uns an die Spielregeln dieses Hauses halten und erst die anderen fragen, ob gegen eine solche Verbindung keine Einwände bestehen.«
    Indira setzte nochmals die Flasche an den Mund. »Der große Commander Conrad muß sich erst bei einer Bande von Psychopathen die Erlaubnis dafür einholen, seine Stellvertreterin flachzulegen?«
    »Genau, in dieser einen Frage muß ich mir die Erlaubnis vom Team einholen. Der Rang zählt beim Sex nicht mehr. Und wenn Sie nüchtern wären, wüßten Sie das auch selbst gut genug.«
    Sie schwankte deutlich. »So, ich bin also blau. Sie haben doch sicher schon vorher betrunkene Frauen gehabt, oder?«
    Conrad zog es vor, diese Frau zu ignorieren. »Wir müssen uns an die Spielregeln halten. Das ist unser oberstes Gebot. Und ich lasse es nicht zu, daß für uns beide andere Gesetze gelten sollen als für den Rest des Teams.«
    »Vier von Ihren verdammten ENTS sind im Moment viel zu beschäftigt, um sich um ein solches Problem zu kümmern«, brauste Indira auf. »Also rufen Sie Kwango und lassen Sie sich seinen Segen geben.«
    Conrad seufzte. »Warum, zum Donnerwetter, gehen Sie nicht endlich ins Bett?«
    »Das will ich ja, aber mit Ihnen. Nun rufen Sie schon den unvergleichlichen Kurt Kwango.«
    Conrad schüttelte langsam den Kopf. »Wenn Sie es denn unbedingt so haben wollen.« Er setzte sich vor den Interkom und drückte auf den Knopf, der ihn mit Kurts Kabine verband.
    »Kurt,

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