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Testplanet Kratos

Testplanet Kratos

Titel: Testplanet Kratos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmund Cooper
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sind Sie noch wach?«
    »Ja, Sör, Massa Boß. Isse Kurt halten Funzel in dunkel über mächtig interessant Computer-Ausdruck. – Ich dachte eigentlich, Sie wären schon am Schlafen. Aber da Sie noch wach sind, kann ich Sie ja gleich fragen, ob Sie gern die Prognose darüber hören möchten, was passiert, wenn wir fünfundzwanzig Königinnen ausgehoben haben?«
    »Kurt, warten Sie bitte damit bis morgen. Im Augenblick habe ich nämlich ein Problem. Hätten Sie irgendwelche Einwände, wenn …?«
    Indira hatte genug. Sie verdrehte die Augen und brach wortlos zusammen.
    »Was für ein Problem, Massa Boß?«
    Conrad strich ihr über die Stirn. »Vergessen Sie’s. Ich meine, tut mir leid, Sie gestört zu haben. Schlafen Sie gut.«
    »Okäh, Massa Boß. Gut viel Nacht.«
    »Und lassen Sie endlich diesen Onkel-Tom-Scheiß«, erwiderte Conrad ärgerlich. »Sonst kürze ich Ihnen die Schnapsration. Das meine ich ernst!«
    »Jawohl, Commander.« Kurt lachte plötzlich laut auf. »Scheint ganz so, als hätte Lieutenant Smith uns beiden eine Abfuhr erteilt.«
     

 
18.
     
    Es regnete unaufhörlich. Kwango hatte dem Computer eine Reihe scheinbar unzusammenhängender Daten eingegeben und danach erklärt, daß der Monsun – wenn man diesen Regen überhaupt so nennen konnte – schätzungsweise ein Viertel Kratosjahr andauern würde. Aber dieser Regen hier hatte nichts mit den Sturzbächen des irdischen Monsuns gemein. Ein leichter Wind wehte, und der Regen war nichts anderes als ein kontinuierliches Nieseln.
    Conrad saß im Luftkissenwagen einen Kilometer vom Mount Conrad entfernt in der Nähe eines der vertikalen Schächte, die den Kunsthügeln zur Ventilation dienten. Jetzt, so kurz vor der Umsetzung der Theorie in die Praxis, rechnete sich Conrad längst nicht mehr so optimistische Aussichten für den Erfolg des Unternehmens und sein eigenes Überleben aus. Aber er zwang sich dazu, an nichts anderes als die praktischen Probleme seiner Arbeit zu denken. Er hatte für den Fall seines Todes detaillierte Instruktionen über die weiteren Operationen des Teams hinterlassen. Wenn seine Leute sich daran hielten, bestand eine sehr große Chance, aus Kratos einen bewohnbaren Planeten zu machen.
    Batista, James und Matthew begleiteten den Commander. Fidel mußte die Nitro-Bomben scharf machen, und Liz hatte selbst darum gebeten mitzukommen, weil sie die Kadaver vom Gemetzel des vergangenen Tages untersuchen wollte. Besonders interessierte sie sich für die Gehirne der weißen Todeswürmer – insofern noch welche vorhanden waren –, um im Labor an Bord des Schiffes eventuelle Unterschiede zu denen der Grauen herauszuarbeiten.
    Matthew schließlich fuhr mit, weil Conrad auf seine enorme Stärke angewiesen war. Der Roboter sollte ihn am Seil in den Schacht hinablassen und mußte ihn vielleicht so rasch wie möglich wieder hochziehen.
    Batista hatte sechs Spezial-Nitro-Bomben hergestellt, drei für die Königin und drei für Notfälle. Alle waren mit doppelten Zündmechanismen versehen. Jede einzelne konnte durch einen Zeitzünder oder durch ein Funksignal zur Detonation gebracht werden.
    Der Gestank außerhalb des Luftkissen-Fahrzeugs war unerträglich. Der Wind trug den üblen Geruch faulenden Fleisches ständig mit sich und verteilte ihn über die ganze Gegend. Ohne geschlossenen Schutzanzug konnte sich niemand ins Freie wagen.
    Als Conrad seinen Schutzanzug angelegt und die Ventile der Sauerstoffflaschen überprüft hatte, erteilte er letzte Instruktionen.
    »Fidel, in meiner Abwesenheit übernehmen Sie das Kommando. Unter Ihrer Aufsicht kann Liz so viele Kadaver untersuchen, wie sie möchte, aber sie soll sich ständig in Sichtweite aufhalten. Alles klar?«
    »Alles klar, Commander.«
    »Liz, werden Sie nicht zu leichtsinnig und verlassen Sie sich nicht auf den Funkkontakt. Auf diese Weise hätten wir nämlich beinahe Lieutenant Smith verloren.«
    Sie lächelte ihn an.
    »Machen Sie sich um mich mal keine Sorgen, James«, antwortete sie. »Ich will ein braves Mädchen sein. Aber ich fürchte, wir werden uns um Sie sehr große Sorgen machen.«
    Zum ersten Mal hatte sie ihn James genannt. Ein Verstoß gegen die Disziplin, ein beabsichtigter Verstoß? fragte er sich. Mußte er sie jetzt hart anfassen? Plötzlich mußte Conrad über seinen dummen Starrsinn lächeln. Er stand hier kurz davor, mit drei Nitrobomben unter dem Arm in ein Loch zu kriechen, um dort die etlichen hundert Tonnen eines Wurmsauriers in die Luft zu jagen. Wie

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