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Teufel in High Heels

Titel: Teufel in High Heels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bridie Clark Martina Tichy
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Ernst.
    Meine Augen wurden so groß wie ihre. »Du machst Witze.«
    »Über so was? Er ist hier. Und sieht, finde ich, noch hinreißender aus als damals im College, wenn das überhaupt möglich ist.« Sie deutete mit dem Kopf ganz leicht nach links, und ich warf einen unbeteiligten Blick in die Richtung.
    Randall Cox.
    Da drüben stand er. Ich traute kaum meinen Augen, aber er war es, unverkennbar: die hochgewachsene, schlanke Rudererstatur, der rostrote Lockenschopf, die durchdringenden blauen Augen und das unerschütterliche Selbstbewusstsein, das er ausstrahlte.
    »Fang mich auf, wenn ich umfalle«, instruierte ich Bea, nur halb im Scherz.
    Kleine Hintergrundinformation: Randall Cox war für sämtliche Mädels, die ich kannte, der begehrenswerteste Mann,
den sie kannten. Der Maßstab in puncto Sexappeal. In unserem ersten Collegejahr in Princeton schlichen Bea und ich regelmäßig im Schneckentempo an dem Appartementhaus vorbei, in dem er wohnte, und hofften, einen Blick auf ihn zu erhaschen. Er war schon im letzten Studienjahr - eine Ikone der Universität mit einer entsprechend umwerfenden Freundin.
    Bis zum zweiten Semester hatten Bea und ich ein ausgeklügeltes, verdeckt operierendes Netz von Spionen geknüpft, die uns zutrugen, bei welchen Partys oder in welchen Bars am Ort Randall sich blicken ließ. Dann suchten wir genau jene Treffs auf, in der Hoffnung, der Blitz würde in derselben Woche noch einmal an derselben Stelle einschlagen. Und wenn es zufällig klappte, taten wir, als wäre Randall Luft für uns - so viel zu unseren ausgereiften Balzritualen als Achtzehnjährige.
    Einmal sah Bea unseren Angebeteten aus der McCosh Hall kommen und knipste schnell ein Bild von mir vor dem Gebäude. Das gerahmte Foto, auf dem im Hintergrund leicht verschwommen Randalls Gestalt zu erkennen war, stand jahrelang in unserem Studentenzimmer auf dem Kaminsims.
    Mit anderen Worten, wir stellten ihm nach. Und zwar heftig.
    »Du musst ihn ansprechen«, sagte Bea und checkte mit zusammengekniffenen Augen, ob ich noch etwas von der Miniquiche zwischen den Zähnen hatte. »Du musst. Sonst rede ich nie wieder ein Wort mit dir.« Harry hob die Brauen und verstand dies klugerweise als sein Stichwort, sich Richtung Bar zu verdrücken.

    Déjà vu. Zwei Wochen vor Randalls Abschlussfeier (ein äußerst traumatisches Ereignis in unserem jungen Leben, wie sich versteht) hatten Bea und ich ihn durchs Fenster im Annex, der örtlichen Kneipe, erspäht und mit wildem Herzklopfen unsere mickrigen Studentenkontos abgeräumt, um den Türsteher zu schmieren.
    »Das ist deine letzte Chance«, hämmerte Bea mir damals auf dem Weg zur Theke ein, wo Randall auf Nachschub für sein Bierglas wartete. Mittlerweile war er eigentlich nur noch mein Schwarm, nachdem sich Bea allmählich für Harry erwärmte, der ihr das ganze Jahr hindurch unablässig den Hof gemacht hatte.
    Wir pflanzten uns also mit dem Rücken zu Randall an der Theke auf, versuchten verzweifelt, einen coolen Eindruck zu machen und uns etwas einfallen zu lassen, um ein Gespräch in Gang zu bringen. Hallo sagen? Wie originell. Viel zu lahm, wenn ein Mädel das Wort an einen griechischen Gott richten wollte.
    Zwanzig unentschlossene Sekunden später tat Bea das Undenkbare. Stolperte scheinbar über eine unebene Diele und rammte mich mit der rechten Schulter, sodass ich rücklings gegen Randall prallte. Seine starken Hände umfassten meine Oberarme, und einen himmlischen, goldenen Moment lang presste sich sein kräftiger Brustkorb an meinen Rücken.
    Ich lugte zu ihm hoch und stellte fest, dass er mich amüsiert betrachtete. Vor lauter Ehrfurcht verschlug es mir die Sprache. Ich konnte mich weder rühren noch atmen. Er lächelte - und zwar sehr liebenswürdig, wenn man bedenkt, dass er sich dank mir einen Teil seines frisch nachgeschenkten Biers über das Rugbyhemd gekippt hatte.
    »Kann ich dir ein neues Bier bestellen?«, fragte ich - verblüfft
und stolz zugleich, dass ich in seiner Gegenwart mehrere zusammenhängende Worte herausgebracht hatte.
    »Hmmm, ich weiß nicht, ob du das kannst«, gab er zurück und besah sich den eingeschweißten Ausweis näher, den ich in der Hand hielt. Er grinste. Mit dem Ding konnte man wirklich niemanden täuschen. Das Mädchen auf dem Bild hatte langes, strähniges weißblondes Haar und Sommersprossen. Ich habe den olivfarbenen Hautton und die hellbraunen Augen meines Vaters geerbt und trug mein dunkles Haar damals, wie die meisten meiner

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