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Teufel in High Heels

Titel: Teufel in High Heels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bridie Clark Martina Tichy
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entschuldigte mich und versprach ihm, in der kommenden Woche einen neuen Scheck auszustellen. Mist und nochmals Mist. Da arbeitete ich nun schon so viele Jahre und kam immer noch nicht mit meinem Gehalt aus. Klar, in
Iowa hätte ich davon in Saus und Braus leben können, aber in New York fraß allein die Miete für diese Schuhschachtel von Wohnung drei Viertel meines monatlichen Nettoeinkommens.
    Am besten konzentrierte ich mich auf das, was heute anstand - zum Glück mehr als genug. Der Sommer hatte sich sehr gemächlich angelassen, und mich juckte es vor Tatendurst in allen Fingern. Zuerst hörte ich meine Voice-Mailbox ab. Zwei neue Botschaften erwarteten mich. Die eine war von Jackson: Er würde von zu Hause aus arbeiten, ich solle die heutigen Termine verlegen und könne gern früher Schluss machen. Ich seufzte. Ein Normalmensch hätte sich vermutlich gefreut zu hören, dass er den Tag geruhsam und entspannt angehen konnte, aber mir war nicht nach Däumchendrehen zumute. Mit meinem eigenen Pensum war ich durch, hatte auch bereits alle bei Jackson eingegangenen Manuskripte gelesen und Gutachten dazu verfasst. Viel mehr konnte ich ohne ihn nicht vorarbeiten - jedenfalls reichte es nicht, um den ganzen Tag zu tun zu haben.
    »Jackson kommt heute nicht«, lamentierte ich über unsere Trennwand hinweg. Mara zog mitfühlend die Nase kraus. Es war ihr nicht entgangen, dass ich mich in letzter Zeit unterfordert fühlte.
    »Claire, hier spricht Vivian Grant«, hörte ich zu Beginn der zweiten Nachricht eine erotische Frauenstimme sagen. Als ihr Name fiel, setzte ich mich bolzengerade hin. »Ich habe eben mit Randall Cox gesprochen, und er meinte, Sie seien eine ambitionierte junge Lektorin. Nach so was bin ich momentan auf der Suche. Sie müssen sich da bei P&P ja zu Tode langweilen. Setzen Sie sich mit meinem Büro in Verbindung. Ciao.«

    Ich nahm einen Schluck Kaffee. Mein Puls raste. Randall hatte nicht lange gefackelt - er musste morgens gleich als Erstes angerufen haben. Wie überaus aufmerksam! Und jetzt wollte Vivian Grant mit mir sprechen?
    Obwohl ich mit ihrem Namen durchaus nicht nur positive Superlative verband, fühlte ich mich enorm geschmeichelt - und half meinem Gedächtnis via Google rasch auf die Sprünge: Vierzehn Jahre zuvor hatte Vivian ihrerseits Peters and Pomfret verlassen und war mit einer Vertriebspartnerschaft bei Mather-Hollinger eingestiegen. Dort landete sie einen Volltreffer nach dem anderen, hauptsächlich mit dem Schund, für den sie berühmt war, aber auch mit etlichen großartigen Romanen und absolut seriösen Titeln aus den Bereichen Politik, Geschichte und Finanzen. Nach zwei Jahren waren die Geschäftsführer von Mather-Hollinger so hin und weg von Vivians Erfolgsbilanz, dass sie ihr ein eigenes Imprint unter ihrem Namen anboten, welches seither - bei sonst allgemein sinkenden Verkaufszahlen in der Branche - blühte und gedieh. Laut einem Artikel im Publishers Weekly vom Vormonat war Vivian die erfolgreichste Verlegerin der Branche - allein im vergangenen Jahr hatten es fünfzehn Titel aus ihrem Haus auf die Bestsellerliste der New York Times geschafft.
    Irgendwas machte die Frau goldrichtig. Und die wollte nun mit mir sprechen?
    Bevor ich Zeit hatte, nervös zu werden, tippte ich ihre Büronummer ein.
    »Grant Books, wie kann ich Ihnen helfen?«, meldete sich ein müde und matt klingender Assistent.
    »Könnten Sie mich bitte mit Vivian Grant verbinden?«
    Maras Gesicht - eine Augenbraue kunstvoll hochgezogen - erschien über der Trennwand.

    »Wer ist am Apparat?«, fragte der Assistent.
    »Claire Truman. Ich bin eine Freundin von -«
    Ich hörte das Klicken, mit dem sich jemand von einem anderen Anschluss dazuschaltete. »Können Sie in einer halben Stunde hier sein?«, fragte Vivian. Ich erkannte ihre tiefe, schnarrende Stimme von der Nachricht auf meiner Mailbox wieder.
    »K-klar, das ließe sich machen, ich -«
    »Also bis dann.« Schon war die Leitung tot.
    In einer halben Stunde? Das kam aber plötzlich. Zum Glück hatte ich mich morgens in ein Kostüm geschmissen, nachdem Jackson und ich am Nachmittag ja eigentlich die ganzen Besprechungen gehabt hätten.
    »Vivian Grant? Was geht hier vor?«, erkundigte sich Mara alarmiert.
    »Kann jetzt nicht reden. Tut mir leid, ich erklär’s dir später, versprochen«, murmelte ich, klickte auf meinen - vor zwei Jahren zuletzt aktualisierten - Lebenslauf und spickte ihn in wilder Hast mit ein paar Zusätzen. Minuten später ließ ich

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